Massenrücktritt wegen Querelen Umstrittener Boss zerreißt den FC Barcelona
10.04.2020, 13:09 Uhr
Josep Bartomeu entzweit den FC Barcelona.
(Foto: imago images/Agencia EFE)
Der Präsident gegen alle, so scheint es derzeit beim FC Barcelona zu laufen. Denn Josep Bartomeu steht wegen des "Barçagate" ziemlich allein da. Nun treten mitten in der Coronavirus-Krise auch noch sechs Vereinsdirektoren aus Protest zurück.
Beim spanischen Fußballmeister FC Barcelona kehrt weiter keine Ruhe ein. Sechs der 19 Vereinsdirektoren sind aus Protest gegen den Führungsstil des zunehmend umstrittenen Präsidenten Josep Bartomeu von ihren Ämtern zurückgetreten und haben Neuwahlen gefordert. Die beiden Vizepräsidenten Emili Rousaud und Enrique Tombas sowie Silvio Elias, Maria Teixidor, Josep Pont und Jordi Clasamiglia begründeten ihren Rücktritt in einem offenen Brief, der am Freitag in verschiedenen Zeitungen erschien.
Der gemeinsame Rücktritt sei einerseits eine Reaktion auf die Mängel bei der Aufarbeitung des sogenannten "Barçagate". Bartomeu soll das Unternehmen "I3 Ventura" für eine Millionensumme beauftragt haben, ehemalige und aktuelle Vereinsmitarbeiter, darunter Superstar Lionel Messi und Ex-Coach Pep Guardiola, gezielt in sozialen Medien zu diffamieren, um die Vereinsführung in der Öffentlichkeit zu stärken.
Profis verunglimpft?
Zum anderen berief sich das Sextett auf Dissonanzen im Umgang des Klubs mit der Coronakrise. So hatten die zähen Verhandlungen mit den Profis um einen Gehaltsverzicht hohe Wellen geschlagen, auch in diesem Punkt fühlten sich die Barça-Profis durch die Vereinsführung in ein schlechtes Licht gerückt.
Am Mittwoch noch hatte Vizepräsident Rousaud beim Radiosender Cadena Ser Unstimmigkeiten in der Barça-Führung durchblicken lassen: "Bartomeu rief mich an und sagte mir, er wolle das Management umbauen, weil er einigen der Direktoren misstraue, mich eingeschlossen. Er sagte mir, dass der Presse Dinge zugespielt worden seien, die die Spieler verärgert hätten, und er meinte, ich sei kritisch damit umgegangen, wie der Vorstand damit umgegangen sei."
Quelle: ntv.de, ara/sid