"Situation ist schrecklich" Unruhe um Abramowitsch belastet Thomas Tuchel
26.02.2022, 14:31 Uhr
Thomas Tuchel und Roman Abramowitsch (r.) nach dem Gewinn der Champions League 2021.
(Foto: imago images/Shutterstock)
Der russische Milliardär Roman Abramowitsch ist Eigentümer des englischen Premier-League-Klubs FC Chelsea. Nach dem Einmarsch in die Ukraine gerät auch er ins Blickfeld des britischen Parlaments. Ihm drohen Sanktionen. Eine "schreckliche Situation" für den deutschen Trainer Thomas Tuchel.
Die ungewisse Zukunft des russischen Klub-Eigentümers Roman Abramowitsch hat nach Ansicht von Teammanager Thomas Tuchel Auswirkungen auf den FC Chelsea. "Wir sollten nicht so tun, als sei dies kein Thema. Die Situation für mich und meine Mitarbeiter, die Spieler, ist schrecklich", sagte er vor dem Endspiel des Ligacups gegen den FC Liverpool am Sonntag in Wembley. Für den Klub bringe es eine große "Unsicherheit", so Tuchel, "viel schlimmer ist es aber für die wirklich betroffenen Menschen. Unsere besten Wünsche, unsere Gedanken sind bei ihnen, das ist das absolut Wichtigste."
Nach der Invasion russischer Truppen in die Ukraine wird im britischen Parlament nicht nur über Chelseas Klub-Besitzer diskutiert. Abramowitsch ist einer von zahlreichen Oligarchen und Firmen, denen Sanktionen drohen. Im Parlament wurde bereits vorgeschlagen, seine Konten einzufrieren und Besitztümer inklusive Chelsea zu beschlagnahmen.
"So viele Ungewissheiten"
Tuchel wollte nicht zu detailliert auf die Situation eingehen. "Es gibt so viele Ungewissheiten rund um unseren Klub und die Situation in Großbritannien, dass es keinen Sinn macht, wenn ich dies kommentiere." Er räumte allerdings ein, dass die Gesamtsituation "unsere Gedanken" und "Vorfreude auf das Endspiel" verhülle.
Abramowitsch ist seit 2003 Eigentümer des Londoner Premier-League-Klubs. Neben einem russischen Pass hält er auch einen israelischen, den er momentan für seine Reisen in das Vereinigte Königreich nutzt. Sein britisches Visum war im Jahr 2018 ausgelaufen. Aufgrund der damals nach der Skripal-Vergiftung im UK einsetzenden verschärften Vorschriften gegen russische Geschäftsleute und Diplomaten hatte er kein neues Visum beantragt.
Im vergangenen November besuchte er sein erste Chelsea-Spiel an der Stamford Bridge seit drei Jahren. Er unterstützt den Verein weiterhin mit massivem Geldeinsatz. In den bald 20 Jahren, die der Oligarch in Chelsea investiert, gewann der Klub insgesamt 21 Trophäen.
Quelle: ntv.de, sue/sid