Keine Tore im Krisen-Duell Van Gaal will weitermachen
28.12.2015, 21:11 Uhr
Louis van Gaal sieht keinen Grund, seinen Vertrag aufzulösen.
(Foto: imago/BPI)
Manchester United kommt nicht über ein 0:0 gegen den FC Chelsea hinaus. Trotzdem waren die T-Shirt-Verkäufer vor dem Stadion voreilig - Trainer van Gaal hat nicht die Absicht, zurückzutreten. Bei Arsenal sorgt derweil Mesut Özil für einen Spitzenplatz.
Louis van Gaal wird trotz der Serie von acht Pflichtspielen ohne Sieg nicht als Trainer von Manchester United zurücktreten. Dies erklärte der Niederländer nach einem 0:0 der besseren Art gegen den ebenfalls schwächelnden FC Chelsea.
"Es gibt keinen Grund für mich jetzt zurückzutreten", sagte der 64-Jährige. "Vielleicht wollen die Medien das, ich beabsichtige dies allerdings nicht." Noch vor zwei Tagen, nach der 0:2 Niederlage bei Stoke City, klang dies allerdings anders. Da sprach der Niederländer davon, dass er sich manchmal auch selber feuern würde.
"Wenn die Spieler unter diesem Druck so eine Leistung zeigen, gibt es für mich keinen Grund zurückzutreten. Sie haben für mich gefightet", sagte der Niederländer nun. "Sogar die Zuschauer haben trotz des Resultates applaudiert, deswegen kann ich nicht sagen, dass ich besorgt bin. Ich habe weiterhin vollstes Vertrauen in den Vorstand und in meine Spieler."
Van Gaal war nach vier Pflichtspiel-Niederlagen in Folge im Duell gegen den taumelnden Meister mit seinem Landsmann Guus Hiddink auf der Bank eigentlich zum Siegen verdammt. Vor dem Stadion wurden bereits Fan-Utensilien mit dem Konterfei seines angeblich schon feststehenden Nachfolgers José Mourinho feilgeboten. Doch auch wenn es am Ende nicht zu einem Dreier reichte, konnten sich die Gastgeber vor eigenem Publikum im Old Trafford für das 0:2 am Boxing Day zwei Tage zuvor bei Stoke City einigermaßen rehabilitieren.
Van Gaal hatte unter anderem wieder auf DFB-Kapitän Bastian Schweinsteiger gesetzt. Der Weltmeister hat seine Drei-Spiele-Sperre abgebrummt und gab ein ordentliches Comeback im Mittelfeld. Auch Kapitän Wayne Rooney, beim 0:2 gegen Stoke City noch beim Anpfiff auf der Bank, spielte wieder von Beginn an.
Die Gastgeber begannen stürmisch und hatten bereits nach drei Minuten Pech, als ein Schuss von Juan Mata an die Latte prallte. Im Gegenzug glänzte United-Keeper David de Gea mit einem tollen Reflex nach einem Kopfball von John Terry. Chelseas Keeper Thibaut Courtois hatte Glück, als Anthony Martial in der 16. Minute den Pfosten traf. Nach dem Seitenwechsel zeigten beide Schlussmänner ihre Stärken. Drei Minuten nach dem Wiederanpfiff konnten die Spanier Pedro und César Azpilicueta ihren Landsmann de Gea nicht überwinden. In der 56. Minute war Courtois auf dem Posten, als Ander Herrera aus kürzester Distanz am Belgier scheiterte. Nemanja Matic vergab nach einem Alleingang kläglich (62.). Am Ende blieb es beim gerechten Unentschieden. "Wir haben einen großen Fight geliefert", erklärte Englands Nationalspieler Rooney. "Es ist eine schwierige Zeit, aber wir werden wieder gewinnen." Manchester United bleibt Sechster, Chelsea steht auf Rang 14.
Özil schießt Arsenal an die Spitze
Derweil übernimmt der FC Arsenal mit den Weltmeistern Mesut Özil und Per Mertesacker durch ein 2:0 (1:0) gegen Aufsteiger AFC Bournemouth vorerst von Leicester City die Tabellenführung in der Premier League. Die Gunners waren zwei Tage nach der 0:4-Pleite in Southampton nicht wiederzuerkennen und besiegten Bournemouth 2:0 (1:0). Mit 39 Punkten stehen die Nord-Londoner zumindest bis Dienstag auf Rang eins.
"Drei Punkte, kein Gegentreffer, Platz eins. Top", schrieb der starke Özil bei Twitter. Der Spielmacher bereitete mit seiner 16. Saisonvorlage die Führung für das Team von Trainer Arsène Wenger durch Gabriel (27.) vor. Damit kam der 27-Jährige dem Ligarekord von Arsenal-Ikone Thierry Henry (20 Assists) einen weiteren Schritt näher.
Den 2:0-Endstand erzielte Özil selbst. "Özil könnte den Ball ohne Kratzer durch eine Käsereibe schieben", schwärmte Englands ehemaliger Weltklasse-Stürmer Gary Lineker bei Twitter. Einen Rekord feierte Arsenal-Keeper Petr Cech, der zum 170. Mal seinen Kasten in der Premier League sauber hielt.
Unterdessen setzte Stoke City seinen Höhenflug fort und überholte durch ein 4:3 (2:1) beim FC Everton vorerst den FC Liverpool mit Trainer Jürgen Klopp. Liverpool spielt erst am Mittwoch beim FC Sunderland. Tottenham Hotspur verdrängte durch ein 2:1 (1:1) beim starken Aufsteiger FC Watford zunächst mit 35 Punkten Manchester City, das am Dienstag beim Tabellenzweiten Leicester City antritt, von Rang drei. Crystal Palace (31) bleibt nach einem 0:0 gegen Swansea Fünfter.
Quelle: ntv.de, sla/sid/dpa/rts