Gewaltbereit und offen rechtsradikal Warschauer Hooligans wüten in Madrid
19.10.2016, 10:13 Uhr
Nicht nur in Polen werden die straff organisierten Ultras aus Warschau gefürchtet.
(Foto: REUTERS)
Hässliche Szenen spielen sich im Vorfeld des Champions-League-Spiels in Madrid ab: Hooligans von Legia Warschau prügeln aufeinander, die Polizei und Unbeteiligte ein. Bei den extrem gewaltbereiten Ultras scheint das an der Tagesordnung.
Stunden vor dem Champions-League-Spiel gegen Real Madrid haben sich gewaltbereite Hooligans von Legia Warschau mit der spanischen Polizei geprügelt. Das ist allerdings nur der vorläufige Höhepunkt einer schier endlosen Liste aus Gewaltexzessen, für die die polnischen Klubanhänger berüchtigt sind.
Vor dem Anpfiff kam es in der Innenstadt von Madrid offenbar zum Aufeinandertreffen rivalisierender Gruppen. Dabei attackierten Gäste-Anhänger die spanische Polizei und bedrohten Journalisten, die die Szenen filmten. Die Krawallmacher demolierten zudem ein Auto, warfen Flaschen in Richtung Polizisten und prügelten auf Beamte ein. Die Polizei setzte Pfefferspray und Schlagstöcke gegen die Legia-Anhänger ein. Sieben Menschen wurden verletzt und mussten ins Krankenhaus gebracht werden.
Später versuchte offenbar ein Teil der 4000 mitgereisten Anhänger, ohne Eintrittskarte ins Stadion zu gelangen. Auch dabei sollen sich die polnischen Hooligans äußerst aggressiv verhalten haben.
Legia-Ultras sind berüchtigt
Die Ultras gelten als besonders gewaltbereit, sind über Warschau hinaus gefürchtet und scheinen straff organisiert aufzutreten: Auswärtsfahrten, bei denen Fans von Legia bewaffnet mit Hämmern, Schlagstöcken und Boxhandschuhen anreisen, sind keine Seltenheit. Auffällig ist zudem die anti-islamische und offen antisemitische Gesinnung. "Tod allen Kommunisten" oder "Polen den Polen - Raus mit den Schweinen" sind noch harmlosere Varianten der Banner, die Legia-Anhänger oft und gerne enthüllen.
Bereits vor dem Auswärtsspiel von Borussia Dortmund hatte der Verein eine Mitteilung veröffentlicht, der BVB-Fans vor dem Aufenthalt in der polnischen Hauptstadt warnte. "Die aktive Fanszene von Legia Warschau ist leider dafür bekannt, sowohl bei Heim- als auch bei Auswärtsspielen ein höheres Gewaltpotenzial zu zeigen als andere Fanszenen. Wir müssen leider dazu raten, keine Kleidung mit BVB-Bezug in der Stadt zu tragen und sich unauffällig und am besten nur in kleinen Gruppen dort aufzuhalten. Sowohl Vertreter von Legia Warschau als auch die polnische Polizei haben uns darum gebeten, dies an alle mitreisenden Fans zu kommunizieren."
Im Spiel gegen Dortmund kam es schließlich zum Eklat der polnischen Krawallmacher, als sie versuchten, einen Block der BVB-Fans zu stürmen. Legia Warschau wurde daraufhin mit einem Zuschauerausschluss für das nächste Heimspiel gegen Real Madrid bestraft und mit einer Geldstrafe von 80.000 Euro belegt. Doch offenbar lassen sich die sogenannten Fans nicht stoppen, in regelmäßigen Abständen für Negativschlagzeilen zu sorgen.
Quelle: ntv.de, jgu