Huch, spielfreies Wochenende? Warum die Bundesliga nun eine Woche pausiert
23.01.2022, 17:54 Uhr
Thomas Müller und der FC Bayern haben ein spielfreies Wochenende vor sich.
Am kommenden Wochenende machen die Fußball-Bundesliga und die 2. Liga auf einmal eine Pause, viele Fußballfans haben die Unterbrechung nicht auf dem Zettel. Ein Beschluss von vor fast anderthalb Jahren ist der Grund. Die Topklubs blicken der spielfreien Zeit unterschiedlich entgegen.
Nach der Winterpause rollt endlich wieder der Ball in der Fußball-Bundesliga und in der 2. Liga. Von der Corona-Pandemie geprägt können zwar (fast) keine Zuschauer in die Stadien, doch Fußballfans jubeln und leiden mit ihren Teams aus dem Wohnzimmer wie schon nach dem Re-Start der Saison im Frühjahr 2020. Doch auf einmal wird am kommenden Wochenende der Spielbetrieb nach nur drei (Bundesliga) respektive zwei Spieltagen (2. Liga) seit der Pause jäh unterbrochen. Vom 28. bis 30. Januar (Freitag bis Sonntag) finden keine Partien in den Topligen statt. Wie kommt's?
Wer nun die nächste Runde des DFB-Pokals am Wochenende vermutet, liegt falsch. Allerdings: Immerhin die Auslosung der Paarungen für das Viertelfinale mit dem ehemaligen Skistar Felix Neureuther als Losfee findet am kommenden Sonntag (19.15 Uhr/ARD) statt. Es werden also dennoch fußballerisch spannende Tage, denn alle Pokalsieger der vergangenen 29 Jahre sind bereits ausgeschieden, im Lostopf befinden sich neben den Bundesligisten Union Berlin, SC Freiburg, RB Leipzig und VfL Bochum noch die Zweitligisten FC St. Pauli, Hamburger SV, Karlsruher SC und Hannover 96 im Wettbewerb. Die Viertelfinalspiele werden aber erst am 1. und 2. März ausgetragen.
Auch liegt daneben, wer an weitere Länderspiele der deutschen Nationalmannschaft unter Neu-Trainer Hansi Flick denkt. Der Nachfolger von Joachim Löw mit der perfekten Bilanz von sieben Siegen in sieben Spielen hat frei am kommenden Wochenende. Das gilt allerdings nicht für einige seiner internationalen Kollegen. Und genau dahinter steckt die kommende kurze Bundesliga-Pause.
Messi und Neymar im Einsatz
Die Ligen werden tatsächlich für Länderspiele unterbrochen. Und zwar solche, die wegen der Corona-Pandemie abgesagt und verschoben werden mussten. Der Beschluss dafür fiel schon vor fast anderthalb Jahren. Im August 2020 entschied der FIFA-Ratsausschuss: "Das Länderspielfenster vom 31. August bis 8. September 2020 wird durch ein Fenster vom 24. Januar bis 1. Februar 2022 ersetzt - für alle Konföderationen außer der UEFA." Das heißt, das DFB-Team hat in den Tagen kein Länderspiel, genauso wenig die anderen Nationalmannschaften Europas.
Doch während die DFB-Elf erst Ende März wieder ran muss gegen Israel und die Niederlande, finden außerhalb des europäischen Kontinents, in vielen Teilen der Welt, etliche Partien statt, für die die europäischen Topklubs ihre Spieler abstellen müssen. Es pausiert also nicht nur die Bundesliga, sondern auch die englische Premier League, die spanische La Liga, die italienische Serie A - und so weiter.
Die internationalen Partien sind keineswegs Freundschaftsspiele. Auf mehreren Kontinenten -in Asien, Nord-/Mittelamerika und Karibik sowie Südamerika - finden Qualifikationsspiele für die WM in Katar statt. Brasilien mit Superstar Neymar tritt in Ecuador an, Argentinien mit Lionel Messi bei Erzfeind Chile. Auch die USA und Kanada treffen aufeinander, genauso wie Japan und China sowie Irak und Iran. Die WM-Quali-Playoffs des Kontinentalverbandes UEFA spielen erst am 24. und 29. März die Halbfinal- und Endspiele aus.
Gute Pause, schlechte Pause
Für manche der deutschen Topklubs kommt diese Pause gerade richtig, für andere zur Unzeit. Borussia Dortmund etwa, das derzeit noch auf die Diagnose der Verletzung seines Torjägers Erling Haaland wartet, ist sicherlich froh über etwas mehr Zeit bis zum nächsten Bundesligaspiel. Auch das Duo Manuel Akanji und Thomas Meunier kann sich bis dahin auskurieren. Borussia Mönchengladbach - nur ein Sieg und ein Unentschieden bei sieben Niederlagen in den vergangenen neun Pflichtspielen - und der VfB Stuttgart - vier Pleiten und ein Remis in den letzten fünf Partien - werden die Pause zur Prüfung aller Stellschrauben begrüßen.
Union Berlin dagegen - die Köpenicker stehen seit dem Wochenende auf einem Champions-League-Platz - hätte seine Serie von vier Siegen aus den vergangenen fünf Spielen sicherlich gerne direkt fortgesetzt. Genauso geht es der seit vier Partien unbesiegten SpVgg Greuther Fürth und in der 2. Bundesliga Werder Bremen. Unter Neu-Trainer Ole Werner haben die Hanseaten alle ihrer fünf Partien gewonnen. Am 4. Februar rollt der Ball dann wieder in Ober- und Unterhaus.
Quelle: ntv.de