Fußball

Freiburg gewinnt Ländle-Derby Effektiver BVB rückt FC Bayern auf die Pelle

Erling Haaland zeigte sich mal wieder treffsicher.

Erling Haaland zeigte sich mal wieder treffsicher.

(Foto: imago images/ULMER Pressebildagentur)

Borussia Dortmund legt in der Fußball-Bundesliga vor: Nach der Pokalpleite kann der BVB bei 1899 Hoffenheim nicht gerade überzeugen, aber auf Erling Haaland und Marco Reus ist Verlass. Freiburg gewinnt das Baden-Württemberg-Duell gegen Stuttgart, Fürth lebt noch - und Union klettert.

TSG 1899 Hoffenheim - Borussia Dortmund 2:3 (1:1)

Borussia Dortmund hat nach dem blamablen Pokal-Aus die angestrebte Reaktion gezeigt und ist Bayern München zumindest vorübergehend auf die Pelle gerückt. Der BVB gewann am 20. Spieltag der Fußball-Bundesliga 3:2 (1:1) im Spitzenspiel bei der TSG Hoffenheim und liegt nur noch drei Punkte hinter dem Spitzenreiter aus München.

Stürmerstar Erling Haaland (6.) und Kapitän Marco Reus (58.) trafen vier Tage nach dem 1:2 im Pokal-Achtelfinale beim Zweitligisten FC St. Pauli für die Dortmunder. Dazu kam ein Eigentor des Hoffenheimers David Raum (66.), Donyell Malen glänzte mit drei Vorlagen. Die Bayern können den Abstand auf den BVB am Sonntag bei Hertha BSC allerdings wieder auf sechs Zähler vergrößern. Die Hoffenheimer kassierten nach sieben Heimspielen in Folge ohne Niederlage wieder eine Pleite zu Hause. Daran änderten auch das Jubiläumstor von Andrej Kramaric (45.+1) und der Treffer von Georginio Rutter (77.) nichts.

Vor den 500 erlaubten Zuschauern in Sinsheim war den Dortmundern in der Anfangsphase anzumerken, dass sie auf Wiedergutmachung aus sind. Nach einer starken Kombination legte Malen für Haaland auf, der aus kurzer Distanz nur noch einschieben musste. Es war das 16. Saisontor des Norwegers. Die Hoffenheimer, deren lange verletzter Kapitän Benjamin Hübner nach 19 Monaten sein Comeback in der Bundesliga feierte, mussten kurz darauf den nächsten Rückschlag verkraften. Der österreichische Nationalspieler Christoph Baumgartner ging benommen vom Platz (9.), augenscheinlich war seine jüngste Kopfverletzung wieder zum Problem geworden.

Für Baumgartner kam Rutter, der nur wenige Sekunden nach seiner Einwechslung fast per Kopf den Ausgleich erzielte hätte (11.). Nach dieser Szene wurden die Kraichgauer immer mutiger. Verteidiger Chris Richards traf per Kopf die Latte (23.). Von den Gästen kam in dieser Phase viel zu wenig. Der BVB bettelte um den Ausgleich. Die Mannschaft von Trainer Marco Rose ließ einen TSG-Angriff nach dem nächsten über sich ergehen. In der 41. Minute rettete Manuel Akanji in höchster Not vor dem einschussbereiten Kramaric.

Der Ausgleich wäre für die Hoffenheimer hochverdient gewesen - und er fiel noch vor der Pause. Kramaric erzielte nach Vorarbeit von Ihlas Bebou sein 100. Pflichtspiel-Tor für die TSG. Zu Beginn des zweiten Durchgangs änderte sich nichts am Spielverlauf. Hoffenheim dominierte die Partie, die Führung der Kraichgauer schien nur eine Frage der Zeit. Den Treffer markierte allerdings Reus auf der Gegenseite - wieder nach Vorarbeit von Malen. Kurz darauf musste Haaland raus. Der Torjäger wurde offensichtlich von Leistenproblemen geplagt. Wenig später traf TSG-Außenverteidiger Raum ins eigene Tor. Rutter machte es wieder spannend.

SC Freiburg - VfB Stuttgart 2:0 (1:0)

Keine Ideen, keine Punkte: Der VfB Stuttgart schlittert immer tiefer in die Krise. Die offensiv chronisch harmlosen Schwaben verloren das Baden-Württemberg-Duell beim SC Freiburg verdient mit 0:2 (0:1) und geraten damit im Tabellenkeller in immer größere Turbulenzen. Der Rückstand des Tabellenvorletzten aufs rettende Ufer beträgt nun drei Punkte, der Druck auf Trainer Pellegrino Matarazzo wächst langsam.

Der VfB wartet seit fünf Spielen auf einen Sieg und dazu sogar 477 Minuten auf ein eigenes Tor. Ein Eigentor von Hiroki Ito (37.) und ein Treffer von Kevin Schade (71.) entschieden das Spiel. Die Freiburger siegten im Stile eines Spitzenteams ohne Glanz, aber dafür mit enormer Reife und Abgebrühtheit. Die Südbadener bleiben durch den vierten Sieg in Serie gegen den schwäbischen Nachbarn auf Europapokalkurs.

Defensiv stand der SC mit der drittbesten Abwehr der Liga gewohnt stabil, bis auf zwei harmlose Distanzschüsse von Chris Führich (9.) und Sasa Kalajdzic (11.) trat der VfB in Halbzeit eins kaum in Erscheinung. Doch auch den Breisgauern fehlten zunächst die Ideen, aus den deutlichen Ballbesitzvorteilen entstand kaum einmal Gefahr. Erst nach 25 Minuten zog der Favorit das Tempo an. Vincenzo Grifo (29.) ließ einen Hochkaräter liegen, Nicolas Höfler (30.) und Maximilian Eggestein (32.) verzogen jeweils knapp. Dann hatte der VfB Pech, als Schiedsrichter Tobias Stieler nach Videobeweis einen Foulelfmeter nach einem kniffligen Zweikampf zwischen Lukas Kübler und Alexis Tibidi zurücknahm. Nur Sekunden später fälschte Hiroki Ito einen Schuss von Höfler unhaltbar ins eigene Tor ab.

Zur Pause musste dann der Referee getauscht werden, der vierte Offizielle Christian Dingert ersetzte den verletzten Stieler. Auf dem Platz änderte das nur wenig an den Kräfteverhältnissen, das Spiel der Freiburger wirkte weiter deutlich strukturierter. Die Stuttgarter intensivierten zwar ihre Offensivbemühungen, strahlten aber nur selten Gefahr aus. Die beste Chance hatte Kalajdzic (58.) per Kopf nach einer Ecke. Die Räume wurden für Freiburg nun immer größer, Schade traf nach einem Konter eiskalt ins kurze Eck.

Borussia Mönchengladbach - 1. FC Union Berlin 1:2 (1:1)

Für Trainer Adi Hütter wird die Lage bei Borussia Mönchengladbach nach der vierten Heimpleite in Folge immer brenzliger. Die Fohlen verloren auch gegen Union Berlin mit 1:2 (1:1) und befinden sich endgültig mitten im Abstiegskampf. Die Köpenicker dürfen dagegen von der Champions League träumen.

Der Ex-Gladbacher Max Kruse (18./Handelfmeter, 84.) traf doppelt für die seit sechs Pflichtspielen ungeschlagenen Berliner. Die mit großen Zielen angetretene Borussia kassierte dagegen drei Tage nach der Pokal-Blamage bei Zweitligist Hannover 96 den nächsten Rückschlag, der zwischenzeitliche Ausgleich durch Kouadio "Manu" Kone (40.) war zu wenig. Der Druck auf den zu Saisonbeginn geholten Hütter wächst.

Das einst so treffsichere Sturm-Duo Marcus Thuram und Alassane Plea nahm dann auch auf der Bank Platz, zudem verletzte sich Kapitän Lars Stindl im Abschlusstraining und fällt mehrere Wochen aus. Stindls Fehlen machte sich zunächst aber nicht bemerkbar. Die 750 Zuschauer sahen eine um Kontrolle bemühte Borussia, die Union früh attackierte und mehr Laufbereitschaft als zuletzt an den Tag legte. Die Gäste standen tief, zeigten bei vereinzelten Kontern ihre Gefährlichkeit, fanden aber ebenso kein Durchkommen.

Ein Elfmeter stoppte Gladbachs Bemühungen dann jäh: Nach einem Handspiel von Denis Zakaria zeigte Schiedsrichter Felix Brych nach Ansicht der Videobilder auf den Punkt. Kruse ließ sich die Chance nicht nehmen und verwandelte sicher. Die Borussia verursachte damit in den vergangenen drei Pflichtspielen vier Strafstöße - und lief wieder einmal einem Rückstand hinterher.

Union zog sich nun noch tiefer zurück. Über Nationalspieler Jonas Hofmann, der nach seiner Knie-Operation erstmals in diesem Jahr in der Startelf stand, ließ Gladbach zwar den Ball laufen, von Entschlossenheit war aber wenig zu sehen. Erst kurz vor der Pause nahm Manu Kone nach einem schönen Spielzug Maß und ließ Frederik Rönnow, der für Andreas Luthe zwischen den Pfosten stand, keine Chance.

Nach der Pause entwickelte sich auf dem tiefen Rasen ein intensives, von Zweikämpfen und Unterbrechungen geprägtes Spiel. Die deutlich aktivere Mannschaft war Gladbach, vor allem der laufstarke Kone sorgte mit klugen Pässen für Unruhe. Das Niveau blieb allerdings überschaubar, Chancen gab es trotz des hohen Drucks der Hütter-Elf kaum. Luca Netz (77.) vergab die beste - und dann war doch noch einmal Kruse zur Stelle.

Bayer 04 Leverkusen -FC Augsburg 5:1 (2:0)

Angeführt von Dreierpacker Moussa Diaby hat sich Bayer Leverkusen auf den Champions-League-Plätzen festgesetzt. Das Team von Trainer Gerardo Seoane siegte gegen Abstiegskandidat FC Augsburg hochverdient mit 5:1 (2:0) und hat als Dritter einen kleinen Puffer auf den ersten Europa-League-Rang. Durch den Erfolg hält Bayer auch im 22. Bundesligaspiel gegen den "Lieblingsgegner" aus der Fuggerstadt die Serie am Leben und bleibt weiter unbesiegt.

Karim Bellarabi (9.) und Diaby (24.) schossen Leverkusen mit sehenswert herausgespielten Treffern in Führung. Augsburg, für das Arne Maier (62.) sein erstes Bundesligator erzielte, bleibt durch die neunte Saisonniederlage auf Relegationsplatz 16 und ist nun seit fünf Ligaspielen ohne Sieg. Diaby (65./69.) erhöhte mit seinem Doppelschlag. Der Argentinier Lucas Alario (81.) sorgte per Hackentor für den Endstand.

SpVgg Greuther Fürth - 1. FSV Mainz 05 2:1 (1:0)

Der SpVgg Greuther Fürth ist im schier aussichtslosen Kampf gegen den Abstieg der zweite Heimsieg ihrer Bundesliga-Geschichte gelungen. Der Aufsteiger feierte nach zuvor drei Unentschieden in Serie durch ein 2:1 (1:0) gegen Mainz 05 mit viel Glück auch den zweiten Saisonsieg - der Rückstand auf den Relegationsplatz erscheint dennoch nach wie vor zu groß für eine wundersame Rettung.

Jeremy Dudziak brachte den Tabellenletzten in einem bisweilen zerfahrenen, über weite Strecken auch hin und her wogenden Spiel in Führung (12.). Die zunächst indisponierten Mainzer fingen sich nach einer guten halben Stunde und hatten vor allem in der ersten Halbzeit zahlreiche beste Chancen - Torhüter Sascha Burchert und zweimal die Latte standen dem verdienten Ausgleich im Wege, ehe Stefan Bell ein Eigentor unterlief (66.). Karim Onisiwo (90.+3) erzielte in der Nachspielzeit nur noch den den Anschlusstreffer.

Quelle: ntv.de, dbe/sid

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