Fußball

Die grünste Schießbude der Liga Werders Wolf zittert vor dem FC Bayern

Nicht schon wieder die Bayern - für Raphael Wolf verliefen die Spiele gegen den Rekordmeister bislang katastrophal.

Nicht schon wieder die Bayern - für Raphael Wolf verliefen die Spiele gegen den Rekordmeister bislang katastrophal.

(Foto: imago sportfotodienst)

Zwölf Tore in zwei Spielen kassiert Werders Torhüter Wolf gegen den FC Bayern. Nun geht es wieder gegen München - und Wolf droht die schlechteste Startbilanz der Bundesliga-Historie. Sein Gegenüber Neuer debütierte dagegen stark, aber zwei waren besser.

Es gibt derzeit sicher schönere Orte, seine Bundesliga-Karriere zu beginnen, als Bremen - gerade für einen Torwart. Der einst so ruhmreiche SV Werder liegt am Tabellenende, hat in dieser Saison in 7 Spielen schon 16 Tore kassiert. Für Keeper Raphael Wolf geht es da weiter, wo es vergangene Saison aufgehört hat. In seinen nun 28 Bundesliga-Spielen hat er 59 Gegentreffer kassiert. Ein fürchterlicher Wert, der in der Geschichte der Bundesliga nur von zehn Torhütern übertroffen wird, wie die Statistikfreunde von kickwelt.de herausgefunden haben.

Am Wochenende könnte Wolf in die Top Ten rutschen - dann nämlich muss Werder bei den Bayern antreten. Vergangene Saison reiste das Team von Robin Dutt mit einem 2:5 im Gepäck zurück an die Weser, zuhause hatten die Bremer gar 0:7 verloren. Mit so vielen Gegentoren wäre Wolf unter den aktuellen Bundesliga-Torhütern derjenige mit der schlechtesten Startbilanz nach dann 29 Spielen. Vor ihm liegt bis jetzt noch Koen Casteels von der TSG Hoffenheim, der hatte damals in seinem 29. Spiel aber "nur" zwei Treffer einstecken müssen.

Über die Qualitäten eines Keepers sagt die Startbilanz allerdings nichts aus, das wird besonders am Beispiel Robert Enke deutlich. In seiner ersten Saison als Stammkeeper bei Borussia Mönchengladbach bekam Enke die Bude voll, später entwickelte er sich zu einem der besten Torhüter in Deutschland und war bis zu seinem tragischen Selbstmord 2009 Nationalspieler.

Die zweitbeste Bilanz weist ein Torhüter auf, der trotz vieler guter Auftritte nie den großen Durchbruch geschafft hat: Michael Rensing, der beim FC Bayern nur 0,61 Treffer im Schnitt in seinen ersten 28 Bundesliga-Spielen kassierte - dafür aber auch über eine Zeitspanne von über vier Jahren, in denen er nicht an Oliver Kahn vorbei kam. Noch vor ihm liegt der heutige Barca-Keeper Marc-André ter Stegen, der bei Mönchengladbach sofort mit tollen Leistungen in der Bundesliga überzeugte und nur 16 Gegentreffer in den ersten 28 Spielen hinnehmen musste. Das Podium komplettiert Manuel Neuer. Der ist ja auch kein Schlechter.

Die Rekord-Quoten der Keeper
        Torwart      Verein 1. BL-Spiel 28. BL-SpielGegentore Schnitt
Hubert BirkenmeierTeBe Berlin  24.08.1974  19.04.1975      74   2,64
Ralf RapsFrankfurt  09.03.1982  27.03.1986      71   2,54
Klaus SchererFC 08 Homburg  08.08.1986  08.05.1987      65   2,32
Horst-Dieter Strich Kaiserslautern  14.09.1963  06.03.1965      65   2,32
Robert Enke Gladbach  15.08.1998  24.04.1999      64   2,29
           ...            ...        ...        ...      ...    ...
Jörg Schmadtke Düsseldorf  28.09.1985  16.08.1986      63   2,25
Koen Casteels Hoffenheim  23.09.2012  09.11.2013      61   2,18
Raphael Wolf Werder Bremen  30.11.2013  04.10.2014      59   2,11
           ...            ...        ...        ...      ...    ...
           ...            ...        ...        ...      ...    ...
Manuel Neuer Schalke 04  19.08.2006  10.08.2007      23   0,82
Michael Rensing Bayern München  21.02.2004  20.09.2008      17   0,61
Marc-André ter Stegen Gladbach  10.04.2011  18.02.2012      16   0,57

 
Eine ausführlichere Tabelle und eine komplette Übersicht über die Startbilanzen aller aktuellen Bundesliga-Torhüter finden Sie auf kickwelt.de.

Quelle: ntv.de, kickwelt.de

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