Fußball

Klub-Ikone Eigenrauch teilt aus "Wie verzweifelt Leute auf Schalke sind"

Yves Eigenrauch spielte in seiner Zeit bei Schalke 04 natürlich auch unter Huub Stevens.

Yves Eigenrauch spielte in seiner Zeit bei Schalke 04 natürlich auch unter Huub Stevens.

Yves Eigenrauch ist eine der größten Legenden des FC Schalke 04: Doch was derzeit bei seinem Ex-Verein los ist, gefällt der Ikone gar nicht. Eigenrauch findet Schalke "nicht authentisch", der Klub würde sich ungeschickt anstellen. Besonders ein paar besondere Attribute fehlen der S04-Legende.

Der einstige "Eurofighter" Yves Eigenrauch hat den Noteinsatz seines früheren Trainers Huub Stevens auf Schalke mit Sorge zur Kenntnis genommen. "Da zeichnet sich ab, wie verzweifelt offensichtlich die Leute aktuell sind. Dass sie weder ein noch aus wissen und jetzt zumindest das Jahr vernünftig über die Bühne bringen wollten, innerhalb der Möglichkeiten", sagte Eigenrauch "sportschau.de".

Schalke hat nun seit 29 Spielen nicht mehr gewonnen in der Bundesliga und ist in Gefahr, die historische Horrorserie von Tasmania Berlin (31 Partien ohne Sieg) einzuholen. Für den 49-Jährigen reichen die Probleme seines Ex-Klubs aber weit über die sportliche Negativserie heraus. "Ich glaube schon, dass der Verein versucht, eine gewisse Volksnähe zu demonstrieren. Aber die ist so, wie ich empfinde, nicht authentisch", sagte Eigenrauch. Andere Vereine würden es "ein bisschen geschickter" machen.

Einen derart dramatischen Absturz seines Ex-Klubs, der als Tabellenletzter gegen den Abstieg kämpft und einen riesigen Schuldenberg hat, habe er sich aber nicht vorstellen können. "Auf Schalke bezogen hatte ich eigentlich nicht die Befürchtung, dass es jemals so extrem werden könnte. Das ist für mich auch vollkommen absurd, wie das passieren kann", sagte Eigenrauch. Man habe einfach nicht verstanden, "eine gewisse Kontinuität reinzubringen und eine Geradlinigkeit in der Arbeit miteinander".

"Mir fehlen Natürlichkeit, Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit"

Verantwortung will der frühere Abwehrspieler bei den Königsblauen aber nicht übernehmen. "Niemals. Ich habe zwar Fußball gespielt, aber das Geschäft als solches war nie mein Geschäft. Daran hat sich nichts geändert", sagte er. Im Sommer hatte sich Eigenrauch auf Einladung an einem Protestmarsch gegen den damaligen Aufsichtsratsvorsitzenden Clemens Tönnies beteiligt.

Eigenrauch war von 1990 bis 2002 für Schalke aufgelaufen und galt mit seiner Spielweise als Vorzeigefußballer beim Revierklub. Heute "fehlen mir einfach Natürlichkeit, Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit. Das waren in meinem Verständnis immer starke Attribute, wie Fußball gespielt werden sollte", sagte Eigenrauch, der mit Schalke 1997 den Uefa-Cup gewonnen hatte.

Vom Uefa-Cup, heute Europa League genannt, ist S04 meilenweit entfernt. Nun versucht der Schweizer Christian Gross, den Abstieg mit den Königsblauen zu verhindern. "Die Ansprache an die Spieler wird entscheidend", sagte Gross bei seiner Vorstellung als neuer Coach des Tabellenletzten. Der Schweizer hofft trotz der finanziell angespannten Lage auf Neuzugänge im Winter. "Es gibt natürlich immer Wünsche, wir versuchen das Optimum zu machen, was machbar ist", sagte der 66-Jährige. "Die finanzielle Lage ist offenbar sehr, sehr angespannt, aber der Verein ist bereit, alles zu machen, damit diese Mission gelingt."

Quelle: ntv.de, dbe/sid

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