Kickwelt-Statistik

Augsburg führt besser als FC Bayern Frankfurt erhebt Kollabieren zur Kunst

Sonny Kittel und seine Frankfurter gehen oft in Führung - und anschließend oft nicht als Sieger vom Platz. Das darf man fatal nennen.

Sonny Kittel und seine Frankfurter gehen oft in Führung - und anschließend oft nicht als Sieger vom Platz. Das darf man fatal nennen.

(Foto: imago/Jan Huebner)

Seit dieser Saison trainiert Thomas Schaaf die Frankfurter Eintracht und leistet dort Großes. Aus einer grauen Maus hat Schaaf die Könige des Kollaps gemacht, kein Team verschenkt in der Liga mehr Punkte. Wie man führt und nicht verliert, weiß Augsburg am besten.

Am vergangen Spieltag war es mal wieder soweit: Die Frankfurter Eintracht erkämpfte sich nach knapp einer Stunde gegen Hannover einen verdienten 2:0-Vorsprung und war klar auf der Siegerstraße. Doch als Gewinner ging das Schaaf-Team nicht vom Platz, wieder einmal. Das Drama in Zahlen haben die Statistikfreunde von kickwelt.de aufgedröselt, Ergebnis: Zum bereits neunten Mal verspielte die Eintracht in dieser Saison eine Führung. Insgesamt sind es nun schon 23 Punkte, die die launische Diva vom Main nach Führungen verlor.

Gar nicht auszudenken, wo die Eintracht stehen könnte, würde sie ihre Spiele konsequenter und konzentrierter zu Ende spielen. Auf Platz zwei nämlich, noch vor dem VfL Wolfsburg. Ein Umstand, der auch Trainer Thomas Schaaf einiges Kopfzerbrechen bereiten dürfte.

Insgesamt können die Frankfurter nach dem Umbruch im Sommer - neuer Coach, wichtige Spielerabgänge wie Pirmin Schwegler, Sebastian Rode oder Sebastian Jung - mit der bisherigen Saison zufrieden sein. Besonders in der Offensive mit dem kongenialen Sturmduo Alex Meier (19 Tore) und Seferovic (8 Tore/8 Torvorlagen) und den starken Außenspielern Aigner (9 Tore) und Inui (8 Torvorlagen) ist man richtig gut aufgestellt und stellt mit insgesamt 51 Toren sogar die drittbeste Offensive der Liga.

Allerdings ist die Eintracht gemeinsam mit Werder Bremen, zufällig das Ex-Team von Thomas Schaaf, auch die Schießbude der Liga – 54 Gegentore sind einfach viel zu viel. Wobei da sicherlich nicht nur die Defensivspieler die Hauptschuld tragen, sondern beim gesamten taktischen Konzept - und da besonders nach den angesprochenen eigenen Führungen - noch Potenziale gehoben werden könnten.

Augsburg weiß zu führen

Ähnliches ist auch in Mainz festzustellen, das immerhin schon 19 Punkte nach eigenen Führungen wieder abgeben musste. Zurzeit hat der FSV 31 Punkte auf dem Konto, was aber in Sachen Nichtabstieg noch nicht reichen dürfte.

Bemerkenswert ist dagegen die starke Bilanz vom FC Augsburg: Nicht nur, dass das Team von Markus Weinzierl seit Monaten auf Europacuplätzen platziert ist. Augsburg spielt einen gut strukturierten und taktisch klugen Fußball, der sich auch an den Zahlen festmachen lässt. Liegen die Augsburger einmal in Führung, was diese Saison dreizehn Mal der Fall war, dann gewinnen sie auch fast immer. Nach eigenen Führungen mussten sie erst zwei Punkte abgeben und liegen damit in dieser Statistik sogar vor Wolfsburg und dem großen FC Bayern liegen.

Den führungsschwachen Frankfurtern bleibt als Trost nur der Blick auf die Statistik. Betrachtet man alle Spielzeiten seit 1963, sind die Frankfurter mit ihren 23 verschenkten Punkten nur Mittelmaß, was bei acht ausstehenden Spieltagen nicht gänzlich überraschend ist. Ganz vorn in der Kollaps-Statistik liegt der 1. FC Saarbrücken, der im ersten Bundesligajahr 1963/64 nach eigenen Führungen noch unglaubliche 35 Punkte abgab - was dann auch zum Abstieg führte.  Ähnlich "schludrig" mit Vorsprüngen gingen Schalke 04 und Darmstadt 98 um.

Die Kollaps-Statistik der aktuellen Saison

Historische Kollaps-Statistik seit 1963/64

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Die historische Tabelle sowie weitere Statistiken rund um die Fußball-Bundesliga finden Sie auf der Homepage von www.kickwelt.de.

Quelle: ntv.de, cwo/kickwelt

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