Kickwelt-Statistik

Wo der Fußball seine Wurzeln hat Ostmänner zeugen kaum noch Profis

Einer der Letzten seiner Art: Marcel Schmelzer von Borussia Dortmund - geboren in Magdeburg.

Einer der Letzten seiner Art: Marcel Schmelzer von Borussia Dortmund - geboren in Magdeburg.

(Foto: imago/Thomas Bielefeld)

Es ist nicht so, dass sie im Osten Deutschlands nicht Fußball spielen können. Aber aus den sechs schon lange nicht mehr neuen Ländern stammen überraschend wenige Profis, die es in die Bundesliga geschafft haben. Die erfolgreichste Stadt im Ausland ist - Abidjan.

Die Bundesligasaison ist zu Ende - und wir präsentieren eine Statistik der etwas anderen Art. Insgesamt standen in der abgelaufenen Spielzeit 454 Spieler für die 18 Klubs auf dem Platz. Mit unseren Statistikfreunden von kickwelt.de haben wir geschaut: Welcher Profi stammt woher? Dabei ergeben sich einige sehr interessante Details: 216 von 454 Spieler wurden im Ausland geboren, also fast 48 Prozent. Die Nummer 1 ist dabei Brasilien, 16 Spieler sind dort geboren. Dahinter rangieren die Eidgenossen aus der Schweiz mit 14, gefolgt von Frankreich (13) und etwas überraschend Japan (12).

238 Spieler wurden in Deutschland geboren - unabhängig von der Staatsangehörigkeit. Davon kommen die meisten, nämlich 63, aus Nordrhein-Westfalen, dem Bundesland also, in dem die meisten Menschen leben. Gemessen an der Einwohnerzahl sind das aber überdurchschnittlich viele. Es folgt Baden-Württemberg mit 44 Spielern - ebenfalls etwas mehr, als aufgrund der Einwohnerzahl zu erwarten war. Und auf dem dritten Platz steht Bayern mit 33 Spielern, was in etwa im Verhältnis der Gesamteinwohnerzahl entspricht.

Der Rest ist Fußball-Diaspora

Betrachtet man den Osten Deutschlands, sieht die Sache schon anders aus: Nur 25 Akteure wurden in den mittlerweile gar nicht mehr so neuen Bundesländern geboren. Von ihnen kommen 12 aus Berlin und 7 aus Sachsen - der Rest ist Fußball-Diaspora. Nicht ein aktueller Bundesligaspieler wurde in Brandenburg geboren, in Thüringen mit Tobias Werner und Clemens Fritz, Sachsen-Anhalt mit Nils Petersen und Marcel Schmelzer und Mecklenburg-Vorpommern mit Felix Kroos und Daniel Brückner auch nur jeweils zwei. Insgesamt kommen die fünf östlichen Bundesländer und Berlin auf etwa 16 Millionen Einwohner, das sind in etwa 20 Prozent der Deutschen. Besagte 25 Spieler entsprechen aber nur 10,5 Prozent der in Deutschland geborenen Spieler.

Derweil ist Julian Brandt ein Unikum im Westen der Republik. Er ist der einzige Profi, der im Stadtstaat Bremen geboren wurde. Bei den Flächenländern liegt im Westen das Saarland mit fünf Profis ganz hinten. Schaut man sich die Geburtsstädte genauer an, liegt auch wieder Berlin mit den schon erwähnten 12 Spielern ganz vorne. Danach folgen Köln und München mit jeweils neun Geburten. Die Abstiegsstadt Paderborn kommt immerhin auf vier Spieler, von denen drei auch noch im Verein spielen: Lukas Kruse, Christian Strohdiek und Mahir Saglik sowie der im Winter vom HSV zu Besiktas Istanbul gewechselte Tolgay Arslan.

Die erfolgreichste Stadt im Ausland ist etwas überraschend Abidjan in der Elfenbeinküste: Serey Die, Constant Djakpa, Johan Djourou und Didier Ya Konan stammen dort her. In der Grafik sind außerdem alle Heimatvereine der aktuellen Bundesligaspieler eingetragen. Hier ergibt sich ein ähnliches Bild, wie wenn man die Bundesländer anschaut. Hier kann jeder selbst seine persönliche Recherche starten. Außerdem haben wir noch die Debütvereine in der Bundesliga von den aktuellen Spielern analysiert. Hier ergibt sich erneut ein sehr interessantes Ergebnis: 35 Spieler feierten ihre Premiere bei Werder Bremen. Auf den weiteren Plätzen folgen der FSV Mainz (28) sowie der VfB Stuttgart und der SC Freiburg (jeweils 27). Ganz unten bei den aktuellen Vereinen stehen in dieser Rangliste der FC Augsburg und der SC Paderborn mit jeweils 13 Spielern. Es gibt in der interaktiven Grafik noch viele weitere Dinge zu erkennen und die Sommerpause bietet dafür wahrscheinlich genug Zeit. Wir werden zum Start der neuen Saison an dieser Stelle mit frischen Statistiken zurückkommen.

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Weitere Statistiken rund um die Fußball-Bundesliga finden Sie auf www.kickwelt.de.

Quelle: ntv.de, kickwelt.de

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