Island-Patzer hilft Argentinien Messis Chaos-Crew hat wieder Hoffnung
22.06.2018, 20:50 Uhr
Echte Chance aufs WM-Achtelfinale? Echt jetzt? Ja, Argentinien und Lionel Messi haben es plötzlich wieder selbst in der Hand.
(Foto: REUTERS)
In der Heimat werden Weltfußballer Lionel Messi und seine Argentinier nach der WM-Klatsche gegen Kroatien heftig kritisiert. Der Coach soll womöglich noch vor dem dritten Gruppenspiel entlassen werden - dabei ist das plötzlich wieder spannend.
K.o.-Runde trotz katastrophaler Leistungen? Die argentinische Fußball-Nationalmannschaft bekommt völlig unerwartet Schützenhilfe. So kann der Vizeweltmeister trotz des deutlichen 0:3 (0:0) gegen Kroatien im zweiten Gruppenspiel plötzlich wieder aus eigener Kraft ins Achtelfinale der Weltmeisterschaft in Russland einziehen. Die Mannschaft um Superstar Lionel Messi geht zwar als Tabellenletzter in den abschließenden Spieltag der Vorrundengruppe D, kann aber mit einem Sieg gegen Nigeria am Dienstag (ab 20 Uhr im Liveticker bei n-tv.de) das Weiterkommen perfekt machen.
Dieser müsste entsprechend höher ausfallen, sollte Island im Parallelspiel gegen das bereits für die K.o.-Phase qualifizierte Kroatien ebenfalls gewinnen. Die Wikinger stehen nach dem 0:2 (0:0) gegen Nigeria in Wolgograd bei einem Punkt und 1:3 Toren, Argentinien weist ebenfalls einen Zähler und 1:4 Tore auf. Nigeria (3 Punkte/2:2 Tore) und Kroatien (6/5:0) duellieren sich aus der Ferne um den Gruppensieg. An die Afrikaner hat der fünffache Weltfußballer Messi indes gute Erinnerungen. Zwei seiner fünf bisherigen Tore bei Weltmeisterschaften schoss er gegen die nigerianischen Super Eagles. Fast auf den Tag genau vor vier Jahren traf Messi am 25. Juni 2014 beim 3:2-Sieg zum 1:0 und 2:1.
Um tatsächlich noch in die K.o.-Runde einzuziehen, müssen die Argentinier aber dringend ein anderes Bild abgeben als während der bislang gespielten 180 Minuten. Sie müssen die innere Zerrissenheit kitten und die Unruhe im Umfeld befrieden. So berichten mehrere Medien, dass das Team Trainer Jorge Sampaoli noch vor dem entscheidenden Spiel entmachten will. Der Verband wies die Gerüchte zurück, dennoch bleibt die Stimmung angespannt. "Argentinien zerfällt in Stücke. Historische Blamage", stellte das Magazin "Ole" fest, und "Clarin" schrieb von "einer Seleccion außer Kontrolle. Das Wunder, mitten in einer WM ein Team zu finden, blieb aus. Die Niederlage schmerzt. Und Messi? Wo war Leo?"
Ja, wo war eigentlich Messi? Auf dem Platz stand er am Donnerstagabend, aber er hatte keinerlei Wirkung oder Bindung zum Spiel. Selbst der so unsichere Torhüter Willy Caballero, der das 0:1 durch den Frankfurter Ante Rebic (53.) mit einem schlimmen Fehler einleitete, spielte mehr Pässe (36) als der große Superstar des FC Barcelona (31). Was bei all dem Getöse beinahe untergeht: Das Aus in der Vorrunde, es wäre das vierte in Argentiniens Geschichte und das erste für Messi, ist noch nicht einmal besiegelt.
Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid