Bleibt der Weltmeistertrainer? Niersbach sagt Ja, Löw ziert sich
14.07.2014, 03:48 Uhr
Joachim Löw: Wie lange hat er noch die Zügel in der Hand?
(Foto: AP)
Gibt es nach dem WM-Triumph einen Trainerwechsel? DFB-Präsident Wolfgang Niersbach äußert sich eindeutig, Manager Oliver Bierhoff geht nicht davon aus. Und Joachim Löw selbst? Der will erst ein Gespräch führen.
Nach dem Sieg im WM-Endspiel gegen Argentinien hat Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff signalisiert, dass er und Bundestrainer Joachim Löw in ihren Ämtern bleiben werden. "Ich mache weiter. Und wie ich Jogi die letzten Tage und Wochen gesehen habe, gehe ich auch bei ihm davon aus", sagte Bierhoff nach dem 1:0-Sieg nach Verlängerung gegen Argentinien. Die Verträge mit der sportlichen Leitung der deutschen Fußball-Nationalmannschaft laufen noch bis 2016. Assistenzcoach Hansi Flick wechselt nach der WM auf die Position des DFB-Sportdirektors.
Löw selbst verwies auf seinen Kontrakt bis zur nächsten EM. Er wolle "erst einmal mit dem Präsidenten sprechen", betonte der Bundestrainer. DFB-Chef Wolfgang Niersbach bekräftigte: "Er wird auch in zwei Jahren Trainer sein." Und auf eine weitere Nachfrage, ob Löw weitermache, antwortete Niersbach mit einem deutlichen "Ja!"
Der 54-jährige Löw geht als vierter deutscher Weltmeister-Trainer in die Geschichte ein. Der Bundestrainer reiht sich nach seinem vierten Turnier als Chefcoach neben die Trainerlegenden Sepp Herberger (1954) und Helmut Schön (1974) sowie Teamchef Franz Beckenbauer (1990) ein, die zuvor für die größten Erfolge im deutschen Fußball verantwortlich gezeichnet hatten.
"Glücksgefühl für alle Ewigkeit"
"Wir waren 55 Tage zusammen, haben dieses ganze Projekt aber eigentlich schon vor zehn Jahren gestartet. Unsere große Stärke war es, dass wir uns in den all den Jahren immer kontinuierlich gesteigert haben. Wenn irgendjemand diese Krönung verdient hat, dann diese Mannschaft", sagte Löw: "Heute gab es nur einen verdienten Sieger, und das war diese Mannschaft. Sie hat in diesen Tagen einen unglaublichen Teamspirit und unheimliche Willenskraft entwickelt." Bewegt ergänzte er: "Dieses tiefe Glücksgefühl wird für alle Ewigkeit bleiben."
Ein Kapitel gehört Löw nun ganz alleine: Er ist der erste Coach, der mit einem europäischen Team in Südamerika triumphierte. "Das macht uns alle stolz", sagte Löw. Er wird das Finale sicherlich einige Tage sacken lassen müssen. Dass er seinen Vertrag bis 2016 erfüllt, gilt aber als wahrscheinlich.
Quelle: ntv.de, rpe/sid/dpa