Fußball-WM 2018

Portugals Rekordjäger liefert Ronaldo besiegelt Marokkos Vorrunden-Aus

Mit Ziegenbärtchen - Cristiano Ronaldo bejubelt seinen Siegtreffer.

Mit Ziegenbärtchen - Cristiano Ronaldo bejubelt seinen Siegtreffer.

(Foto: imago/ZUMA Press)

Im zweiten WM-Gruppenspiel der Portugiesen setzt erneut Cristiano Ronaldo die Ausrufezeichen. Der Superstar feiert nicht nur den Sieg, sondern auch einen weiteren Rekord. Gegner Marokko hat derweil keine Chancen mehr aufs Achtelfinale.

Die unvergleichliche "CR7"-Show auf der Weltbühne des Fußballs geht mit hohem Spektakel-Faktor weiter. Der neue Europarekordler Cristiano Ronaldo führte Portugal zu einem 1:0 (1:0) im zweiten WM-Spiel gegen Marokko. Das Achtelfinale liegt für den amtierenden Europameister vor dem letzten Vorrundenspiel gegen den Iran in greifbarer Nähe, vor vier Jahren waren die Portugiesen noch in der Gruppenphase gescheitert. Marokko ist trotz einer guten Vorstellung vorzeitig raus.

Portugal - Marokko 1:0 (1:0)

Portugal: Rui Patricio - Cedric, Pepe, José Fonte, Guerreiro - Joao Moutinho, William Carvalho - Bernardo Silva, Joao Mario - Goncalo Guedes - Cristiano Ronaldo

Marokko: Munir - Dirar, Benatia, da Costa, Achraf - El Ahmadi - N. Amrabat, Belhanda, Boussoufa, Ziyech - Boutaib

Tore: 1:0 Ronaldo (4.)

Wechsel: Gelson Martins für Bernardo Silva (59.), Bruno Fernandes für Joao Mario (70.), Adrien Silva für Joao Moutinho (89.)

 - El Kaabi für Boutaib (69.), Carcela-Gonzalez für Belhanda (75.), Fajr für El Ahmadi (86.)

Zuschauer: 78.011 (Luschniki, Moskau)

Schiedsrichter: Mark Geiger (USA)

Das Tor Ronaldos (4.), der in der ersten Partie gegen Spanien (3:3) dreimal getroffen hatte, bedeutete einen Europarekord. 85 Länderspieltore hat niemand auf dem Kontinent zu bieten, Ungarns Ikone Ferenc Puskas lag zuvor gleichauf mit Ronaldo. Weltweit liegt nur der Iraner Ali Daei (109 Tore) vor dem fünfmaligen Weltfußballer. "Ich bin sehr glücklich, der Sieg war heute das Wichtigste", sagte Weltfußballer Ronaldo: "Denn bei einer Niederlage hätten wir ausscheiden können. Ich habe es geschafft, ein Tor zu schießen, und es war wunderbar für mich." Der Showdown gegen die Iraner, die im ersten Spiel 1:0 gegen Marokko gewonnen hatten, steigt am Montag in Saransk. Marokko muss parallel in Kaliningrad gegen Spanien ran.

Frühstart vor Blatters Augen

Vor 78.011 Zuschauern im ausverkauften Moskauer Luschniki-Stadion brauchte Ronaldo keine lange Anlaufzeit. Nach einer kurz ausgeführten Ecke und einer Flanke von Joao Moutinho wuchtete der 33-Jährige den Ball per Kopf aus kurzer Distanz ins Tor. Es war das siebte WM-Tor Ronaldos im 15. Spiel. Von der Tribüne aus sah auch der frühere Fifa-Präsident Joseph S. Blatter, der seit Dienstag auf Einladung des russischen Präsidenten Wladimir Putin in Moskau weilt, den spektakulären Auftakt der Partie.

Blatter war im Jahr 2010 noch im Amt, als die Endrunde nach Russland vergeben worden war. Vor der Partie hatte Marokkos Trainer Herve Renard angekündigt, keine besonderen "Sicherheitsmaßnahmen" gegen Ronaldo ergreifen zu wollen. Diese Taktik ging gleich einmal mächtig in die Hose.

Nachdem Ronaldo fast den zweiten schnellen Treffer nachgelegt hatte (9.), wachte Marokko doch noch auf. Die Nordafrikaner, deren bestes WM-Ergebnis die Achtelfinale-Teilnahme 1986 ist, drängten auf den Ausgleich. Portugal stellte das Fußballspielen ein und schwamm gewaltig. Dennoch war es Gonçalo Guedes, der kurz vor der Pause nach Vorarbeit Ronaldos den Vorsprung der Portugiesen fast noch ausgebaut hätte (39.).

Benatia verpasst den Ausgleich

Vor der Partie in Moskau gab es erst ein Endrunden-Duell zwischen den beiden Teams. 1986 in Mexiko gewann Marokko 3:1 gegen den WM-Dritten von 1966. Ein ähnliches Erlebnis wollte Portugal um Trainer Fernando Santos vermeiden. Das war den Portugiesen zu Beginn der zweiten Hälfte auch anzumerken. Ronaldo vergab allerdings die große Chance auf seinen zweiten Treffer (51.). Danach war wieder Marokko am Drücker. Ex-Schalker Younes Belhanda scheiterte per Kopf an Portugals Torhüter Rui Patricio (57.).

Der Ausgleich lag in dieser Phase in der Luft. Das unterstrich der frühere Bayern-Profi Mehdi Benatia, der den Ball knapp über das Tor drosch (60.). Im Anschluss ging es mit dem Niveau bergab. Dann war Marokko wieder dem Treffer nahe, Benatia schaffte es in der Nachspielzeit aber erneut nicht. "Wir haben heute  unglücklich verloren. Der Sieg für Portugal war nicht unbedingt  verdient", klagte Marokkos Aziz Bouhaddouz vom FC St. Pauli in der ARD.

Quelle: ntv.de, mba/sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen