Fußball-WM 2018

Scheut Verband die Abfindung? Sampaoli erhält Gnadenfrist von Argentinien

Noch bleibt er: Argentiniens heftig umstrittener  Fußball-Nationaltrainer Jorge Sampaoli.

Noch bleibt er: Argentiniens heftig umstrittener Fußball-Nationaltrainer Jorge Sampaoli.

(Foto: dpa)

Bei der Fußball-WM fliegt die argentinische Nationalmannschaft früh raus. Trainer Jorge Sampaoli steht vor dem Aus. Nun die Wende: Nach einem Krisentreffen mit der Verbandsspitze wird er sogar befördert. Das letzte Wort ist in dem Fall aber noch nicht gesprochen.

Argentiniens Trainer Jorge Sampaoli bleibt vorerst im Amt und übernimmt nach dem kläglichen Scheitern des Fußball-Vizeweltmeisters bei der Weltmeisterschaft in Russland zunächst auch noch die U20. Gut eine Woche nach der Abreise des Teams verständigte sich der 58 Jahre alte Coach darauf mit dem Präsidenten des argentinischen Fußballverbandes (Afa), Claudio Tapia, und dessen Stellvertreter Daniel Angelici. Das teilte die Afa nach dem gut einstündigen Krisengespräch am Verbandssitz in Ezeiza bei Buenos Aires mit.

Es sei ein informatives Treffen gewesen, hieß es. Man habe Sampaoli nicht gesagt, dass er gehen solle. Vielmehr sei ihm zusätzlich die Verantwortung für die Junioren übertragen worden, die Ende des Monats im spanischen Valencia an einem Turnier teilnehmen. Deren Trainer Sebastián Beccacece hatte seinen Vertrag jüngst aufgelöst - er war auch Sampaolis Assistent in der A-Nationalmannschaft. Mit ihm beendeten zwei weitere Mitarbeiter aus dem Sampaoli-Stab die Zusammenarbeit.

Beccacece wollte sich bei seiner Vorstellung als neuer Trainer von CSD Defensa y Justicia aus der Provinz Buenos Aires nicht weiter zu seinem angeblich zerrütteten Verhältnis zu Sampaoli äußern. "Was ich ihm zu sagen hatte, habe ich ihm ins Gesicht gesagt", betonte er.

Entscheidung vertagt

Ende dieses Monats soll das zuständige Afa-Exekutivkomitee zusammenkommen, um "den Entwicklungsprozess des Trainers bis zu diesem Moment" im Gesamten zu bewerten. Nur dieses Gremium kann dem Vernehmen nach letztlich über einen Verbleib von Sampaoli entscheiden, dessen Vertrag noch bis zur WM 2022 gilt. Nach einer vermeintlichen Meuterei der Spieler gegen Sampaoli bei der WM hatten die Zeichen noch auf Trennung gestanden. Doch wegen der noch bis Juli 2019 fixierten Abfindung in Höhe von rund 8,6 Millionen US-Dollar scheinen dem Verband die Hände gebunden.

Sampaoli war vom Verband vor gut einem Jahr aus seinem bis diesen Sommer laufenden Vertrag beim spanischen Erstligisten FC Sevilla herausgekauft worden. Unklar ist weiterhin auch, ob Kapitän Lionel Messi seine Karriere in der Nationalmannschaft fortsetzt. Der mittlerweile 31-Jährige scheiterte auch beim vierten Versuch, den Titel zu holen. Bisher gibt es von Messi nach dem Aus in Russland durch das 3:4 gegen Frankreich kein Statement.

Quelle: ntv.de, cri/dpa/sid

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