Niederländer schließen Turnstar aus "Enfant terrible" van Gelder trinkt und fliegt
09.08.2016, 08:46 Uhr
Yuri van Gelder ist ein Künstler an den Ringen - doch seine Karriere ist begleitet von Eskapaden.
(Foto: dpa)
Yuri van Gelder gilt als "Lord of the Rings". Doch so talentiert der "Turnadelige" ist, so anfällig ist er für den verbotenen Genuss. Nach der Qualifikation für den Endkampf zieht der 33-Jährige in Rio um die Häuser. Der Verband lässt sich das nicht gefallen. Aus gutem Grund.
Der Niederländische Olympische Sportbund hat "Lord of the Rings" Yuri van Gelder wegen Alkoholkonsums aus der Mannschaft ausgeschlossen. Der 33 Jahre alte ehemalige Ringe-Weltmeister habe die Teamregeln nicht eingehalten und schon vor dem Gerätefinale die Heimreise angetreten, hieß es von Seiten des Verbands.
Van Gelder hatte sich am Samstag als Siebter für das Gerätefinale qualifiziert. Entgegen der internen Mannschaftsabsprachen hatte er nach der Qualifikation das Olympische Dorf verlassen und etwas getrunken. Erst am nächsten Morgen war er zurückgekehrt. Van Gelder bestätigte den Vorfall. "Das war eine sehr schwierige Entscheidung. Ich finde es schrecklich für Yuri, aber ein solches Verhalten ist nicht zu akzeptieren", sagte Chef de Mission Maurits Hendriks. In Rio nahm van Gelder zum ersten Mal an Olympischen Spielen teil.
Van Gelder sorgte schon mehrmals für negative Schlagzeilen. 2009 wurde er bei den niederländischen Meisterschaften positiv auf Kokain getestet und für ein Jahr gesperrt. Er ließ sich gegen seine Sucht in einer Fachklinik behandeln. 2010 sagte er offiziell aus gesundheitlichen Gründen seinen Start bei der Heim-WM in Rotterdam ab. Durch seine Dopingsperre verpasste er London 2012.
Nach schlechten Erfahrungen mit Olympiateilnehmern in der Vergangenheit, die nach Beendigung ihrer Wettkämpfe über die Stränge schlugen, hatte der niederländische Verband für Rio die Teamregeln geändert. Alle Sportler, die ihre Wettkämpfe abgeschlossen und keine Medaille gewonnen haben, müssen die Heimreise antreten. Sie störten zu sehr ihre noch im Wettkampf stehenden Kameraden, hieß es.
Quelle: ntv.de, tno/sid