Olympia-Wettbewerbe im Überblick Gold-Bolt ist enttäuscht, Storl desaströs

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Der jamaikanische Sprint-Superstar Usain Bolt ist auf seinem Weg zum "Triple-Triple" nicht zu stoppen. In seinem achten olympischen Finale gewinnt er seine achte olympische Goldmedaille - und ist dennoch ein wenig enttäuscht. Denn seine Ankündigung, einen neuen Weltrekord über 200 Meter zu laufen, kann er nicht auf die Bahn bringen. Einen fürchterlichen Wettkampf erleben drei deutsche Speerwerferinnen und der zweimalige Kugelstoß-Weltmeister David Storl. Immerhin ist Zehnkämpfer Kai Kazmirek glücklich, trotz verpasster Medaille. Außerdem gibt's den nächsten Dopingfall und einen historischen Erfolg im Männer-Hockey. Die Ereignisse der Nacht in Rio.

Leichtathletik

Gold? Na klar, aber Weltrekord? Nein, Usain Bolt konnte über 200 Meter seine Ankündigung nicht wahr machen.

Gold? Na klar, aber Weltrekord? Nein, Usain Bolt konnte über 200 Meter seine Ankündigung nicht wahr machen.

(Foto: dpa)

100 Meter: Auf unwiderstehliche Art hat Supersprinter Usain Bolt auch Olympia-Gold über 200 Meter gewonnen. Der Jamaikaner feierte in Rio de Janeiro seinen achten Triumph bei Sommerspielen und kann mit der Staffel über 4 x 100 Meter sein drittes Gold-Triple perfekt machen. Der schnellste Mann der Welt konnte auf seiner Paradestrecke in 19,78 Sekunden nicht wie erhofft seinen eigenen sieben Jahre alten Weltrekord verbessern - Wind und eine feuchte Bahn machten das nicht möglich. Was ihn direkt nach dem Zieleinlauf sichtlich wurmte. Aber wie so oft war Bolt von niemanden zu stoppen. Sein einziger Gegner ist längst nur noch die verrinnende Zeit. Silber hinter Bolt sicherte sich in 20,02 Sekunden der Kanadier Andre de Grasse, der schon Bronze über die 100 Meter gewonnen hatte. Bronze ging an den Franzosen Christophe Lemaitre (20,12).

Kugelstoßen: Der zweimalige Kugelstoß-Weltmeister David Storl hat eine Medaille verpasst. Storl musste sich beim Sieg des Amerikaners Ryan Crouser mit Platz sieben und 20,64 Metern begnügen. Crouser verwies mit 22,52 Metern seinen Landsmann und Weltmeister Joe Kovacs (21,78) sowie den Neuseeländer Tomas Walsh (21,36) auf die weiteren Podiumsplätze. Der Pole Tomasz Majewski, Olympiasieger von 2008 und 2012, wurde mit 20,72 Metern Sechster. Tobias Dahm aus Sindelfingen war in der Qualifikation gescheitert.

Speerwerfen: Das deutsche Speerwurf-Trio ist nach einem enttäuschenden Wettkampf leer ausgegangen. Beim Sieg der Kroatin Sara Kolak belegte Ex-Weltmeisterin Christina Obergföll in ihrem letzten großen internationalen Wettkampf mit 62,92 Metern als beste Deutsche Platz acht. Nur Elfte mit 59,71 Metern wurde die EM-Zweite Linda Stahl aus Leverkusen direkt vor der deutschen Meisterin Christin Hussong aus Zweibrücken (57,70). Die 21 Jahre alte EM-Dritte Kolak siegte mit 66,18 Metern vor der Südafrikanerin Sunette Viljoen (64,92) und Weltrekordlerin Barbora Spotakova aus Tschechien (64,80). Damit gab es erstmals seit 16 Jahren keine deutsche Olympiamedaille in dieser Disziplin.

Alles gegeben, Kai Kazmirek.

Alles gegeben, Kai Kazmirek.

(Foto: dpa)

Zehnkampf: Kai Kazmirek hat die Bronzemedaille verpasst. Der 25-Jährige kam mit der persönlichen Bestleistung von 8580 Punkten auf den vierten Platz. Gold gewann wie schon vor vier Jahren in London Ashton Eaton. Mit 8893 Punkten blieb der Amerikaner zwar hinter seinem Weltrekord (9045), den er 2015 bei der WM in Peking aufgestellt hatte. Eaton stellte aber einen Olympischen Rekord auf. Der WM-Sechste Kazmirek war nach dem ersten Tag noch auf Silber-Kurs, musste am Ende aber dem Franzosen Kevin Mayer (8834) und dem Kanadier Damian Warner (8666) den Vortritt lassen. Der zuvor als Medaillenkandidat gehandelte Arthur Abele aus Ulm enttäuschte als 15.

Hockey

Deutschland-Bezwinger Argentinien ist erstmals Hockey-Olympiasieger bei den Herren. Der Panamerika-Meister setzte sich im Finale mit 4:2 (3:1) gegen Belgien durch. Die Silbermedaille ist der bislang größte Erfolg in der Geschichte des belgischen Hockeys. Die deutschen Herren hatten sich zuvor durch einen 4:3-Sieg im Penaltyschießen gegen die Niederlande die Bronzemedaille gesichert. Im Halbfinale hatte das Team um Kapitän Moritz Fürste mit 2:5 gegen die Argentinier verloren.

Beachvolleyball

Die brasilianischen Weltmeister Alison/Bruno sind Olympiasieger im Beachvolleyball. An der Copacabana setzten sich die Lokalmatadoren im Finale mit 21:19, 21:17 gegen Paolo Nicolai/Daniele Lupo aus Italien durch und sorgten auf den Tribünen für große Erleichterung. 24 Stunden zuvor hatten Agatha/Barbara an gleicher Stelle das Finale der Frauen gegen die Hamburgerinnen Laura Ludwig und Kira Walkenhorst verloren. Bronze ging nach einem 23:21, 22:20-Erfolg über Wjatscheslaw Krasilnikow/Konstantin Semenow (Russland) an die früheren Weltmeister Alexander Brouwer/Robert Meeuwsen (Niederlande).

Was war sonst noch?

Vier US-Schwimmer um Olympiasieger Ryan Lochte haben einen bewaffneten Überfall offensichtlich erfunden. Das Nationale Olympische Komitee der USA entschuldigte sich am späten Donnerstagabend bei den brasilianischen Olympia-Gastgebern für die Affäre. Das Verhalten der Schwimmer sei "weder akzeptabel, noch repräsentiere es die Werte des Team USA", hieß es einer USOC-Mitteilung in Rio de Janeiro. Der US-Schwimmverband denke über Strafen für die Beteiligten nach, sagte Generaldirektor Chuck Wielgus.

Der positiv getestete indische Ringer Narsingh Yadav ist einen Tag vor seinem geplanten ersten Kampf ausgeschlossen worden. Der Internationale Sportgerichtshof CAS sperrte den 27-Jährigen wegen Dopingverstoßes für vier Jahre. Der Olympia-Teilnehmer von London 2012 war bei einer Kontrolle positiv auf Steroide getestet worden. Er hatte die positiven Proben mit verunreinigtem Wasser und Nahrungsergänzungsmitteln begründet.

Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid

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