Party im Deutschen Haus Hockey-Kapitän empört sich über Rauswurf
19.08.2016, 16:38 Uhr
Nach dem Penalty-Krimi gegen die Niederlande feiern die Hockey-Herren die Bronzemedaille.
(Foto: dpa)
Medaillen gewinnen können die deutschen Hockey-Herren, Medaillen feiern sogar noch besser. Die ausschweifende Sause nach dem Triumph in London endete im Sachschaden - diesmal zieht der DOSB vorsorglich den Stecker. Sehr zum Ärger der Athleten.
Ausschweifende Partys der deutschen Hockey-Spieler im Deutschen Haus haben bei den Olympischen Spielen schon Tradition. In Rio de Janeiro war nach der Bronzemedaille der Herren aber zwischen 3.00 und 4.00 Uhr Schluss - was Kapitän Moritz Fürste verärgerte.
"Das war einmal GAR NICHTS @DOSB ein deutsches Haus das die Athleten rausschmeißt.... das muss uns einer erklären", twitterte Fürste noch in der Nacht. Alfons Hörmann rechtfertigte indes als Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes die Entscheidung.
"Alles hat ein Ende - und so eben auch die Nächte im Deutschen Haus. Um circa drei Uhr ist eine Sicherheitslage entstanden, dass entschieden wurde, jetzt müssen wir langsam sicher runterfahren. Die eine oder andere Stunde mehr könnte zum Problem werden", begründete Hörmann die Entscheidung. "Es soll so gewesen sein, dass zahlreiche Gäste bei einer Stimmungslage und einem Alkoholpegel angelangt waren, der Sorge bereitet hat. Allerdings waren das keine Mannschaftsmitglieder", so der DOSB-Präsident weiter.
Aus London gelernt
Es soll zudem Versuche für Pooleinlagen gegeben haben, allerdings sei die Anlage für Turmspringen nicht vorgesehen. Auf einer Seite des Deutschen Hauses im Stadtteil Barra da Tijuca nahe des Strandes gibt es lediglich einen kleinen Swimmingpool. Hörmann konnte allerdings auch die Klagen der Party-Gesellschaft nachvollziehen. "Es ist verständlich, dass diejenigen, die in Feierlaune sind, das Ende als zu früh empfunden haben." Aber sie hätten theoretisch ja die Chance gehabt, außerhalb des Deutschen Hauses "kraftvoll weiterzufeiern."
Der DOSB sei begeistert, wenn Athleten Grund zum Feiern hätten. Die Schließung des Deutschen Hauses sei kein Akt der Bosheit gewesen, sondern lediglich Hilfe zur Selbsthilfe, damit nichts passiere. Vor vier Jahren hatten die Hockey-Spieler nach Gold in London eine ausschweifende Party auf der MS Deutschland gefeiert, wobei ein Sachschaden entstanden war. Auch in Peking 2008 war bis zum Sonnenaufgang nach dem Olympiasieg gefeiert worden.
Quelle: ntv.de, jgu/dpa