Kanute fährt an Medaillen vorbei Tasiadis leistet sich einen Patzer zu viel
09.08.2016, 21:12 Uhr
(Foto: imago/Eibner)
Der deutsche Slalom-Kanute und Titelfavorit Sideris Tasiadis verpasst bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro die Medaille um Haaresbreite. Im ihm eigentlich bestens bekannten Kurs fehlt am Ende genau eine Zwei-Sekunden-Zeitstrafe zu Bronze.
Beim Kampf um Gold im Finale von Rio de Janeiro hat sich der Slalomkanute Sideris Tasiadis einen Fehler zu viel geleistet. Der Traum vom Olympiasieg oder wenigstens einer Medaille, die er für seine verstorbene Freundin hatte holen wollen, ist jäh geplatzt. Es reichte nur zum enttäuschenden fünften Platz. Olympiasieger wurde der Franzose Denis Gargaud Chanut.
Dabei war Tasiadis im Whitewater Stadium von Deodoro als Favorit in den Wildwasserkanal gegangen. Schnellster in der Qualifikation, Schnellster im Halbfinale - der 26-Jährige war als Letzter dran und hatte Druck. Den künstlich angelegten Kurs, eng und technisch anspruchsvoll mit 24 Toren - 18 abwärts und sechs aufwärts zu nehmen - kannte Tasiadis bestens und kam seit der Ankunft in Rio ausgezeichnet zurecht. Viermal war der DKV seit der nationalen Qualifikation zu Trainingslehrgängen auf der Anlage, der Aufwand schien sich gelohnt zu haben. Tasiadis unterlief in der Mitte des Laufs eine Torstangenberührung, danach fehlte der Rhythmus. Ohne die Zwei-Sekunden-Zeitstrafe hätte es für Bronze gereicht.
So fehlte ihm nicht einmal eine halbe Sekunde. Hinter dem früheren Weltmeister Chanut (94,17 Sekunden) holten sich der Slowake Matej Benus (95,02) und der Japaner Takuya Haneda (97,44) die Medaillen. In London hatte Tasiadis 2012 Silber gewonnen, es bleibt das Highlight seiner Karriere. Danach wurde er bei Europa- und Weltmeisterschaften fünfmal Zweiter, in Rio wollte er den Silberfluch besiegen. Doch am Ende war es einfach ein Fehler zu viel.
Quelle: ntv.de, jgu/sid