Erste deutsche Medaille in Rio Vielseitigkeitsreiter gewinnen Olympia-Silber
09.08.2016, 17:37 Uhr
Silber mit dem Team, nun geht es im Einzel um Gold: Michael Jung.
(Foto: dpa)
Das Team der Vielseitigkeitsreiter gewinnt am dritten Wettkampftag bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro die erste Medaille für Deutschland. Michael Jung, Ingrid Klimke und Sandra Auffarth holen sich Silber hinter Sieger Frankreich und vor Australien.
Die deutschen Vielseitigkeitsreiter haben nach einer Aufholjagd die Silbermedaille bei den Olympischen Spielen gewonnen. Das Team um Michael Jung kam in Rio de Janeiro nach dem abschließenden Springen der Mannschaftswertung auf Platz zwei hinter Olympiasieger Frankreich und vor Bronze-Gewinner Australien. Es war die erste Medaille überhaupt für die deutsche Olympia-Mannschaft in Rio.
Zum deutschen Quartett gehörten neben Jung noch Ingrid Klimke mit Hale Bob, Sandra Auffarth mit Opgun Louvo und Julia Krajewski mit Samourai. Sie durfte im Springen allerdings nicht mehr antreten. Die 27 Jahre alte Olympia-Debütantin war am Montag beim Geländeritt nach drei Verweigerungen ihres Pferdes ausgeschieden. Die anderen drei deutschen Reiter blieben nun fehlerlos und sicherten sich Silber. Jung hat noch die Chance auf eine Medaille in der Einzelwertung. Der 34-Jährige, der in London vor vier Jahren mit seinem Wallach Sam Doppel-Gold gewonnen hatte, liegt im Ranking auf Platz eins.
Das deutsche Team hatte zuletzt zweimal Olympia-Gold gewonnen, 2008 in Hongkong und 2012 in London. So gesehen lässt sich die Silbermedaille heute als erste Niederlage bei einer internationalen Großveranstaltung seit sechs Jahren interpretieren. Das Team der Trainer Hans Melzer und Chris Bartle hat seitdem unter anderem dreimal bei Europameisterschaften und bei der WM 2014 in Caen gewonnen. Eine bessere Platzierung hatte die deutsche Equipe am Montag im Gelände vergeben. Sie schnitt beim Cross Country so schlecht ab wie seit Jahren nicht mehr.
Sowohl Doppel-Weltmeisterin Auffarth als auch die zweimalige Team-Olympiasiegerin Klimke kassierten Verweigerungen. Allein Jung blieb im Gelände ohne Fehler und ritt mit Sam eine makellose Runde. Zuschauen musste in Rio Andreas Ostholt. Der Reiter aus Warendorf war vom Bundestrainer überraschend als Ersatzmann eingeteilt worden, obwohl sein Pferd So is et die tiermedizinische Untersuchung vor Ort bestanden hatte. Der Wallach hatte sich zuvor im Trainingslager leicht verletzt, war aber wieder fit. Melzer setzte trotzdem auf Krajewski, die als Ersatzreiterin angereist war.
Quelle: ntv.de, sgi/dpa