Neues iOS-System macht's möglichApple bringt KI-Funktionen doch nach Europa

Apple stellt umfangreiche Funktionen mit Künstlicher Intelligenz vor, die mit den neuen iPhones nutzbar sein sollen. Der Konzern klammert Europa erst aus, liefert die KI-Gimmicks jetzt aber doch auf den Kontinent. Möglich macht das ein bestimmtes Softwareupdate.
Apple wird zumindest einen Teil seiner neuen KI-Funktionen nun doch auf iPhones ab der Generation 16 und auf neuere iPads in der Europäischen Union bringen. Im Sommer hatte der Konzern zunächst auf rechtliche Unsicherheiten mit Blick auf das EU-Digitalgesetz DMA verwiesen und eine Einführung auf unbestimmte Zeit aufgeschoben.
Zu den Funktionen, die jetzt in der EU auch für iPhone und iPad kommen sollen, gehören unter anderem die Schreibwerkzeuge, die Texte mit Hilfe Künstlicher Intelligenz verbessern, die Integration des Chatbots ChatGPT, die neugestaltete Sprachassistentin Siri sowie die Möglichkeit, eigene Emoji-Symbole mit Sprachvorgaben zu erstellen.
Einen Zeitpunkt dafür nannte Apple nicht. Es hieß lediglich, sie sollen mit späteren Software-Updates eingeführt werden. In den USA startete ein großer Teil der Funktionen von "Apple Intelligence" schon am heutigen Montag.
Diese Probleme hat Apple gesehen
Die Aktualisierung des Betriebssystems von iOS 18 auf 18.1 kommt mehr als einen Monat nach dem Verkaufsstart von vier neuen iPhone-16-Modellen, die mit einem Computerchip ausgestattet sind, der für KI-Funktionen benötigt wird. Die Premium-Modelle des vergangenen Jahres - das iPhone 15 Pro und das iPhone 15 Pro Max - verfügen nach Unternehmensangaben ebenfalls über einen Prozessor, der nach einem Update der Software in der Lage ist, mit KI zu arbeiten.
Der Konzern war in Europa vor allem besorgt, dass die DMA-Vorgaben zur Öffnung für andere Hersteller und Dienste-Anbieter den Schutz der Nutzerdaten beeinträchtigen könnten. Nun hieß es, man habe in den vergangenen Monaten einen Weg gesucht, die DMA-Regeln sowie den Datenschutz und die Sicherheit der Nutzer in Einklang zu bringen. Da Apple bei den Mac-Computern nicht als "Gatekeeper" (Torwächter) mit viel Marktmacht betrachtet wird, sollten die KI-Funktionen dort ohnehin eingeführt werden.
Der Grundstein von Apples Vision für nützliche Künstliche Intelligenz ist, dass die Software tiefgreifenden Zugang zu Nutzerdaten auf den Geräten bekommt. Eine zentrale Vorgabe des EU-Gesetzes DMA (Digital Markets Act) ist, dass zu "Gatekeepern" erklärte große Plattformen anderen Anbietern Zugang gewähren müssen und nicht eigene Angebote bevorzugen dürfen. Zugleich gibt es eine Ausnahme, wenn dadurch die "Integrität" der Dienste beeinträchtigt werden könnte.