Nachhaltig und sehr schick Bottleplus ist ein genialer Wassersprudler für unterwegs


Das Bottleplus-Design kann sich sehen lassen.
(Foto: kwe)
Wer gerne Sprudelwasser trinkt, wird von Bottleplus begeistert sein. Denn dabei handelt es sich um eine Trinkflasche, mit der man unterwegs nachhaltig und mit Stil bis zu sechs Liter Wasser aufsprudeln kann. Im Praxistest überzeugt die Schweizer Erfindung auf ganzer Linie, lediglich der Preis trübt etwas den Spaß.
In vielen Haushalten steht ein Wassersprudler, um Leitungswasser mit Kohlensäure zu versetzen. Das ist nicht nur günstiger als Flaschen zu kaufen, es ist auch wesentlich nachhaltiger - speziell, wenn es sich um Einweg-Pullen handelt. Außerdem spart man sich die Schlepperei. Mit Bottleplus klappt das jetzt auch unterwegs, bis zu sechs Liter Wasser kann man mit der Schweizer Erfindung immer und überall zum Prickeln bringen.
Es ist schon ein wenig überraschend, dass es so etwas Praktisches nicht schon vorher gab. Klar, Siphonflaschen wurden bereits 1826 vom ungarischen Benediktinerpriester Ányos Jedlik erfunden. Doch sie sind alles andere als kompakt und leicht. Zudem lassen sich Siphonflaschen nicht mehrmals mobil nachfüllen.
Passt in gewöhnliche Flaschenhalter
Die bis auf den Deckel aus Aluminium gefertigte Bottleplus-Flasche dagegen ist kaum größer als eine normale Trinkflasche, die 600 Milliliter fasst. Unter anderem passt sie mit einem Durchmesser von 73 und einer Höhe von 240 Millimetern auch in die meisten Fahrradflaschenhalter. Sie wiegt ohne Wasser 450 Gramm, womit sie zwar deutlich schwerer als normale Flaschen, aber immer noch mühelos zu transportieren ist.
Den Unterschied macht der 60 Millimeter hohe Gastank (Carboniser) am Boden aus, der alleine schon leer 240 Gramm wiegt. Er kann abgeschraubt werden, wodurch die hygienische Reinigung im Gegensatz zu vielen anderen Trinkflaschen ein Kinderspiel ist. In die Spülmaschine darf allerdings kein Teil des Bottleplus-Systems. Ebenso wenig darf die Flasche mit auf Flugreisen, denn hier sind CO2-Patronen sowohl im Hand- als auch im Aufgabe-Gepäck verboten.
Einfache Bedienung, prima Anleitung
Die Bedienung der Flasche ist unkompliziert. Zum Lieferumfang gehört eine ausführliche gedruckte Anleitung, auf der Firmen-Website findet man zusätzlich Erklärvideos. Zunächst schraubt man eine handelsübliche CO2-Patrone in die Halterung der schlanken Auffüllstation, die aus Kunststoff besteht, aber wie die Flasche hochwertig verarbeitet, stabil und standfest ist.
Die Patrone verschwindet unter einem Zylinder, was nicht unbedingt nötig wäre, aber natürlich besser aussieht. Insgesamt ist das schlichte Design in vier dezenten Farben sehr gelungen, und das Bottleplus-System ist eine Zierde nicht nur für moderne Küchen.
Ist die Patrone installiert, kann man den Carboniser mit Gas füllen. Dazu drückt man die Flasche etwa zehn Sekunden lang kräftig auf das Ventil, das sich im Boden der Plattform der Abfüllstation befindet. Jetzt kann man die Flasche mit Wasser füllen und lossprudeln, indem man den Knopf am Gastank drückt.
So prickelnd, wie man es möchte
Nach rund zwei Sekunden wird das Zischen des austretenden Gases leiser und man kann den Knopf loslassen, da das Geräusch dann nur noch durch über das Überdruckventil entweichendes CO2 erzeugt wird. Füllt man die Flasche zu weit, tritt dort möglicherweise auch Wasser aus, was aber ungefährlich ist.
Man hat nach einem Vorgang ein leicht prickelndes Wasser. Soll es stärker sprudeln, schüttelt man die Flasche und wiederholt die Schritte ein- oder zweimal. Je kälter das Wasser ist, desto mehr CO2 kann es aufnehmen. Man sollte es dann aber auch zügig trinken, denn die Flasche ist einwandig, isoliert also nicht.
Je nachdem, wie stark es prickeln soll, kann man mit einer Füllung des Carbonisers bis zu sechs Liter Wasser aufsprudeln. Damit spart man unter Umständen immerhin zwölf Einweg-Plastikflaschen à 0,5 Liter. Eine komplette CO2-Kartusche macht sogar bis zu 120 Flaschen überflüssig.
Sparsam, aber nicht günstig
Auch wenn man sonst Pfandflaschen kaufen sollte, ist der mobile Sprudler besser für die Umwelt, da unter anderem keine Energie für den Transport über viele Kilometer anfällt. Und natürlich ist selbst aufgesprudeltes Leitungswasser normalerweise deutlich günstiger als Flaschen aus dem Supermarkt.
Bis sich das bei Bottleplus bezahlt macht, dauert es allerdings eine ganze Weile. Denn aktuell kostet ein System beim Hersteller knapp 230 Euro. Das liegt vor allem daran, dass die Komponenten aus Deutschland und der Schweiz kommen und der mobile Sprudler dort auch zusammengebaut wird. Die beiden Gründer überlegen laut "Aargauer Zeitung", den Flaschenkörper statt in Deutschland in China herstellen zu lassen, um den Preis etwas senken zu können.
Fazit
Das Bottleplus-System ist enorm praktisch und kinderleicht zu bedienen. Kein Wunder, dass es bei der Schweizer Version der TV-Show "Die Höhle der Löwen" gleich vier mögliche Investoren gewinnen konnte, wobei sich die Gründer dann doch für einen anderen Finanzierungsweg entschieden.
Mit dem System könnte man der Umwelt viele Tausend Plastikflaschen ersparen. 230 Euro sind aber eine Menge Geld, weshalb Bottleplus wohl eher ein Lifestyle-Produkt für gut Betuchte ist, als ein mobiler Wassersprudler für die Massen.
Quelle: ntv.de