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Auch Hardware etwas besser Das Google Pixel-10-Pro-Duo übernimmt mit KI die Spitze

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Google Pixel 10 Pro und 10 Pro XL sind bis auf Displaygröße und Akku-Kapazität praktisch baugleich.

Google Pixel 10 Pro und 10 Pro XL sind bis auf Displaygröße und Akku-Kapazität praktisch baugleich.

(Foto: kwe)

Pixel 10 Pro und Pixel 10 Pro XL unterscheiden sich kaum von den Vorgängern, bringen aber einige entscheidende Verbesserungen, mit denen sie die Android-Spitze übernehmen. Etliche davon sind KI-Funktionen, bei der Hardware begnügt sich Google mit Feinschliff.

Wenn man das Pixel 10 Pro und das Pixel 10 Pro XL neben ihre Vorgänger legt, sieht man so gut wie keine Unterschiede. Auffällig ist lediglich, dass der SIM-Karten-Einschub von der Unter- an die Oberseite gewandert ist. Der Eindruck täuscht nicht: Google hat die Hardware nur in einigen wichtigen Bereichen verbessert und sich auf Software- beziehungsweise KI-Funktionen konzentriert. Das genügt aber, um sich an die Android-Spitze zu setzen und Apples neuen iPhones die Stirn zu bieten.

Hellere Displays, neuer Chip

Erst im direkten Vergleich ist zu erkennen, dass Google die schon ausgezeichneten 6,3 und 6,8 Zoll großen Displays der 9-Pro-Modelle noch ein wenig heller gemacht hat. Sie können jetzt mit bis zu 3300 statt 3000 Nits leuchten. Dazu kommen eine adaptive Bildwiederholfrequenz von 1 bis 120 Hertz (Hz), hohe Auflösungen von 495 Pixeln pro Zoll (ppi) und 487 ppi, realistische Farben und knackige Kontraste.

Die wichtigsten Veränderungen sind unsichtbar. An erster Stelle ist hier der neue, hauseigene Tensor-G5-Chip zu nennen. Leistungsmäßig übertrifft er zwar den Vorgänger, gehört in Benchmark-Tests aber nicht zu den Schnellsten.

Pixelsnap macht die Geräte kompatibel zu Apples MagSafe-Zubehör.

Pixelsnap macht die Geräte kompatibel zu Apples MagSafe-Zubehör.

(Foto: kwe)

Wenn überhaupt, spielt das jedoch lediglich für mögliche zukünftige Funktionen eine Rolle, die vielleicht mehr Rechenleistung erfordern werden, als sie der G5 zu bieten hat – schließlich erhalten die Geräte sieben Jahre lang Android- und Sicherheitsupdates. Aktuell machen Pixel 10 Pro und Pro XL aber einen äußerst zackigen Eindruck und schwächeln auch bei sehr anspruchsvollen Aufgaben nicht.

Das liegt auch an einer exzellenten Abstimmung von Hard- und Software. Außerdem zeigt der Tensor G5 speziell bei KI-Funktionen seine Muskeln, wenn Modelle vom Chip und nicht auf Cloud-Servern ausgeführt werden. Dazu gleich mehr.

Gute Ausdauer, schneller geladen

Die Neulinge sind mit 207 und 232 g nochmals etwas schwerer als ihre auch schon nicht leichten Vorgänger. Das kleinere Gerät ist außerdem minimal dicker. Das liegt vermutlich an den Akkus, deren Kapazitäten von 4700 und 4942 Milliamperestunden (mAh) auf 4870 und 5200 mAh angewachsen sind.

Das Pixel 10 Pro XL hat eine hohe Ausdauer.

Das Pixel 10 Pro XL hat eine hohe Ausdauer.

(Foto: kwe)

Der kleine Unterschied ist im Alltag kaum zu spüren, aber zusammen mit dem effizienten Tensor G5 sollte die Ausdauer etwas höher sein. Gut ist sie so oder so. Auch bei intensiverem Gebrauch bringen die Batterien die Geräte problemlos über den Tag. Das Pixel 10 Pro XL beispielsweise hatte im Praxistest nach rund 14 Stunden normalem Betrieb mit etwa 3,5 Stunden Bildschirmzeit noch einen Füllstand von fast 60 Prozent. Wird es knapp, kann man Googles neue Pros mit entsprechend leistungsfähigen Ladegeräten auch schneller auftanken: kabelgebunden mit 45 statt 37 W, induktiv mit 25 statt 23 W.

Pixelsnap und Zwang zur Akkuschonung

Ganz neu ist Pixelsnap, womit unter anderem Zubehör zum kabellosen Laden magnetisch an der Rückseite andocken kann. Die Technik entspricht so exakt Apples MagSafe, dass man entsprechende Produkte fürs iPhone auch mit einem Pixel 10 Pro (XL) nutzen kann.

Hauptkamera, …

Hauptkamera, …

(Foto: kwe)

Neu und kontrovers diskutiert ist zudem eine Funktion, mit der die maximale Akkukapazität schrittweise ab 200 Ladezyklen leicht reduziert wird, um die Lebensdauer der Batterie zu verlängern. Grundsätzlich ist das unproblematisch, allerdings ist die Funktion obligatorisch, man hat also keine Möglichkeit, sie zu deaktivieren. Das wird zu Recht von Nutzerinnen und Nutzern als Gängelei abgelehnt.

Unverändert starke Kameras, neuer KI-Zoom

… fünffache Vergrößerung, …

… fünffache Vergrößerung, …

(Foto: kwe)

Die Kameraausstattung hat das Pixel-10-Pro-Duo unverändert von den Vorgängern übernommen. Damit hat Google vielleicht eine Option liegen lassen, die iPhone-17-Pro-Konkurrenten auf Distanz zu halten, aber die Qualität der Kameras war und ist ausgezeichnet.

Wenig verwunderlich, ist bei normalen Bildern und Fotos kein Unterschied zu Aufnahmen der Vorgänger zu erkennen. Allerdings hat Google für die Kameras neue oder verbesserte KI-Funktionen im Köcher. Dazu gehört der Pro Resolution Zoom, der ab 30-facher bis zu 100-facher Vergrößerung der Tele-Kamera einspringt, die lediglich eine fünffache optische Vergrößerung bietet.

… 50-fache Vergrößerung.

… 50-fache Vergrößerung.

(Foto: kwe)

Die Funktion liefert bis etwa 50-fachem Zoom teils erstaunlich gute Resultate, darüber hinaus immer seltener, speziell bei komplizierteren Strukturen. Ausprobieren schadet nicht, man hat neben der KI-Variante auch immer das Original in der Fotos-App zur Auswahl.

Gelungener Kamera-Coach

Während das Modell des Pro Resolution Zoom vom Tensor G5 ausgeführt wird, ist der Kamera-Coach auf eine Internetverbindung angewiesen. Die Funktion analysiert ein eingefangenes Motiv und hilft, eine Bildidee zu finden und dann schrittweise umzusetzen.

Der Kamera-Coach ist einfach zu nutzen.

Der Kamera-Coach ist einfach zu nutzen.

(Foto: kwe)

Das Feature hat im Test gut funktioniert und kann Anfängern helfen, bessere Fotos zu machen. Wenn man sich etwas auskennt, braucht man den Coach nicht, kommt mit seiner Hilfe aber vielleicht auf neue Ideen.

Praktisch ist, dass man bei Gruppenfotos jetzt die KI automatisch die beste Aufnahme aussuchen lassen kann, und natürlich beherrschen die neuen Pixels auch die KI-Funktionen für Fotos und Videos, die Google bisher schon eingeführt hat.

Tolle Echtzeit-Übersetzung

Abseits von den Kamera-Features sind die Echtzeit-Übersetzungen bei Telefonaten die spannendste neue KI-Zauberei. Wenn man die Funktion installiert hat, kann man sie bei Gesprächen mit einer Person einschalten, die eine andere Sprache spricht. Das Telefon liefert dann überraschend gute Übersetzungen nahezu in Echtzeit – und das auch noch offline, wenn die Sprachpakete heruntergeladen wurden.

Wer ein Tagebuch führen möchte, findet jetzt eine entsprechende App auf dem Pixel 10 Pro, die man mit Text, Fotos, Orten oder Aktivitäten füllen kann. Die KI hilft dabei auf Wunsch mit Vorschlägen. Bisheriges Testfazit: na ja.

Noch mehr KI

Eine Nischenfunktion ist die Online-Möglichkeit, für mit der Rekorder-App gemachte Aufnahmen begleitende KI-Musik erstellen zu lassen. Dabei kann man Vibes von "Beats zum Chillen" über "Melancholischer Blues" bis "Zufällig" auswählen. Die Ergebnisse sind irgendetwas zwischen interessant und lustig.

Notebook LM ist nicht neu, aber es ist jetzt auf den Pixel-Geräten vorinstalliert und integriert. Die App soll Nutzern helfen, Informationen aus eigenen Quellen wie Dokumenten, Webseiten oder Transkripten zu verarbeiten, zusammenzufassen und zu analysieren. Neu auf den 10er Pixeln ist, dass die KI erkennt, wenn ein Screenshot oder ein Transkript einer Audioaufnahme für ein erstelltes Notebook relevant sein könnte. Sie schlägt dann vor, die Datei hinzuzufügen.

Einige angekündigte KI-Funktionen sind vorerst nicht in Deutschland verfügbar. Die wichtigste davon ist Magic Cue. Das KI-Tool soll proaktiv relevante Informationen unter anderem aus E‑Mails, Terminen oder Nachrichten anzeigen, wenn diese von Nutzern vermutlich benötigt werden. Das können beispielsweise Details sein. Ob und wann die Funktion nach Deutschland kommt, ist noch nicht bekannt.

Fazit

Google hat nicht viel getan, aber weil die Vorgänger bereits so stark sind, reicht es aus, um das Pixel-10-Pro-Duo zu den besten aktuellen Android-Smartphones zu machen. Das gilt speziell für die ausgebauten KI-Fähigkeiten, aber auch die leicht verbesserte Hardware ist spitze.

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Die meisten KI-Funktionen haben oder werden auch die Pixel-9-Geräte bekommen. Und weil die ein Jahr alten Pros ansonsten fast ebenso gut sind, sind sie eine interessante, jetzt deutlich günstigere Alternative. Samsungs Galaxy-S25-Flotte kann bei der KI mithalten, Googles Pixel-10-Pro-Geräte und deren Vorgänger haben aber die besseren Kameras.

Quelle: ntv.de

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