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Weniger ist manchmal mehr Huawei Watch Fit SE ist günstig, aber gut

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Das AMOLED-Display der Huawei Watch Fit SE kann sich sehen lassen.

Das AMOLED-Display der Huawei Watch Fit SE kann sich sehen lassen.

(Foto: kwe)

Die Huawei Watch Fit SE ist eine günstige Alternative für Nutzer, die etwas mehr als ein schlichtes Fitness-Armband möchten. Sie hat ein schönes Display und erfasst Trainings- und Gesundheitsdaten ziemlich genau. Die Uhr ist auch angenehm unkompliziert, aber erst, wenn sie eingerichtet ist.

Viele Nutzer setzen eine Smartwatch vor allem als Trainingspartner ein, der sie außerdem über eingegangene Nachrichten oder Termine informiert. Ein großer Funktionsumfang macht die Uhr für sie nur unnötig kompliziert und teuer. Diese Zielgruppe versucht Huawei mit der 100 Euro günstigen Watch Fit SE zu erreichen. SE steht für Special Edition, was in diesem Fall bedeutet, dass Huawei die Watch Fit des vergangenen Jahres mit etwas kleinerem Display und leicht verbesserten Funktionen anbietet.

Das Silikonarmband kann man wechseln, der Austausch ist aber fummelig.

Das Silikonarmband kann man wechseln, der Austausch ist aber fummelig.

(Foto: kwe)

Auch Plastik kann schick sein

Das Design ist weitgehend unverändert. Hingucker ist ein 1,64 Zoll großes AMOLED-Panel, das mit einer Pixeldichte von 326 ppi sehr scharf ist. Das Display kann auch recht hell leuchten, im direkten Sonnenlicht ist es aber trotzdem schwer ablesbar. Es bietet auch keine automatische Anpassung der Helligkeit an, mehr als eine optionale Abdunkelung in den Nachtstunden hat die Watch Fit SE nicht auf dem Kästchen.

Grundsätzlich ist der Bildschirm aus, bis man entweder das Handgelenk dreht, die seitliche Taste drückt oder auf die Uhr tippt. Man kann ein Always-on-Display aktivieren, wodurch Uhrzeit und andere Infos monochron und abgedunkelt permanent angezeigt werden. Dann rauscht aber die Akku-Laufzeit dramatisch nach unten. Statt sechs Tage soll sie bei typischer Nutzung dann nur noch drei Tage betragen. Bei etwas intensiverem Gebrauch sind zwei Tage realistischer.

An der Unterseite sieht man, aus welchem Material das Gehäuse besteht.

An der Unterseite sieht man, aus welchem Material das Gehäuse besteht.

(Foto: kwe)

Auch wenn der Rahmen nach mattem Aluminium aussieht, das Gehäuse der Uhr besteht komplett aus Plastik. Das ist nicht schlimm, denn sie macht trotzdem einen hochwertigen Eindruck und ist mit 21 Gramm federleicht. Wasserdicht ist die Watch Fit SE auch, sie kann unter der Dusche und beim Schwimmen am Handgelenk bleiben. Sie abzudichten ist einfacher als bei anderen Smartwatches, da sie weder Mikrofon noch Lautsprecher hat. Daher erübrigt sich die Frage, ob man mit ihr telefonieren kann.

Ausreichende Grundausstattung, einfache Bedienung

Diese Funktion vermisst die Zielgruppe der Huawei Watch Fit SE wahrscheinlich ebenso wenig wie die Möglichkeit, sie mit einer eSIM ohne Smartphone zu nutzen oder per NFC-Chip mit ihr zu bezahlen. Ansonsten hat die Uhr alles an Bord, was nötig ist. Sie kann per GPS Strecken aufzeichnen und hat Sensoren, um Bewegungen und Beschleunigung, den Puls, die Sauerstoffsättigung im Blut und die Qualität des Schlafs zu messen.

So sieht die Auswertung eines kurzen Rudertrainings im Diagramm aus, ...

So sieht die Auswertung eines kurzen Rudertrainings im Diagramm aus, ...

(Foto: kwe)

Die Steuerung ist einfach. Drückt man die Taste, kann man durch alle Funktionen der Uhr scrollen oder kommt zurück zum Homescreen. Wischt man auf dem Touchscreen von unten nach oben, sieht man die eingelaufenen Benachrichtigungen und Nachrichten. Streicht man nach unten, kommt man zu den Schnelleinstellungen. Wischer zur Seite öffnen nacheinander Fitness-, Schlaf- und Wetter-Infos sowie die Möglichkeit, die Musikwiedergabe zu regeln (nur Android).

Mehr Informationen zu aufgezeichneten Daten findet man in der zugehörigen App. Dort kann man auch unter vielen verschiedenen Zifferblättern wählen, einen App Store sucht man aber vergeblich. Das wiederum stört Puristen kaum. Hauptsache Benachrichtigungen von auf dem Smartphone installierten Apps kommen an und die Uhr bietet dafür kurze Standard-Antworten (nur Android). Und immerhin kann man Outdoor-Aktivitäten mit Komoot oder Strava synchronisieren.

... so eine Schlafanalyse.

... so eine Schlafanalyse.

Komplizierte Einrichtung, genaue Messungen

Problematisch könnte für einige Nutzer die recht komplizierte Einrichtung der Uhr unter Android sein. Praktisch jede Berechtigung muss einzeln genehmigt oder eingerichtet werden. iPhone-Nutzer wiederum müssen mit einem eingeschränkten Funktionsumfang leben.

Ist die Uhr eingerichtet, erledigt sie ihre Aufgaben unkompliziert und akkurat. Aufgezeichnete Strecken entsprechen ziemlich exakt den zurückgelegten Wegen. Der Puls wird ähnlich gut gemessen wie von der Google Pixel Watch. Das Gleiche gilt für die Schlafanalyse, die so zutreffend wie bei der teuren Huawei Watch Pro zu sein scheint. Wann einem tatsächlich die Augen zufallen, nimmt die Uhr dabei nicht so genau.

Das gilt auch für die automatische Erkennung eines Trainings. Es dauert ein Weilchen, bis die Aufzeichnung beginnt. Wer es also genau haben möchte, startet sie manuell. Automatisch ist dies ohnehin nur beim Rudern, Lauf-, Geh- und Cross-Training möglich.

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Die Auswertung findet übersichtlich in Diagrammen und mit Details wie der Höhe der Belastung bis zur Fettverbrennung statt. Beim Schwimmen oder Rudern erhält man zusätzliche Infos wie die Zahl der Züge. Ansonsten stehen viele verschiedene Sportarten im Angebot, für die man jeweils auch individuelle Ziele festlegen kann.

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Wer möchte, kann sich daran erinnern lassen, aufzustehen, wenn man zu lange sitzt. Nachdem man einige Fragen beantwortet hat, traut sich die App außerdem zu, auf Basis der gemessenen Werte den Stresslevel zu ermitteln, auf Wunsch auch dauerhaft.

Fazit

Für 100 Euro hat die Huawei Watch Fit SE einiges zu bieten, vor allem die Genauigkeit der erfassten Daten ist für diesen Preis wirklich gut. Wie Stiftung Warentest kürzlich erst festgestellt hat, trifft das ebenfalls auf die Watch Fit 2 zu. Als Active Edition ist sie dort die mit Abstand günstigste Smartwatch mit sehr guten Fitnessfunktionen. Sie hat unter anderem ein größeres Display und kostet aktuell auch nur 115 Euro.

Quelle: ntv.de

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