Kompakt, leicht, stark Powerstation Jackery Explorer 1000v2 ist ideal für Camper


Die Jackery Explorer 1000v2 hat einen komfortablen Tragegriff.
(Foto: kwe)
Die Jackery Explorer 1000v2 ist eine kompakte und leichte Powerstation, die 1070 Wh speichern und 1500 W abgeben kann. Außerdem ist sie im Notfall schnell geladen, langlebig und sicher. Das macht den mobilen Stromspeicher zu einem idealen Camping-Begleiter - speziell im Team mit einem passenden Solarpanel.
Powerstations gibt es in vielen verschiedenen Größen, die immer Kompromisse zwischen der Höhe der Kapazität und der Mobilität des Stromspeichers darstellen. Sollen ganze Häuser versorgt werden, kann es ein "Monster" wie die Ecoflow Delta Pro 3 sein, die bei einem Gewicht von über 50 Kilo rund 4 Kilowattstunden (kWh) bietet.
Fürs Camping und andere Outdoor-Aktivitäten bieten sich Geräte wie die Jaquery Explorer 1000v2, die immerhin 1,07 kWh speichern kann, aber nur 10,8 Kilo auf die Waage bringt. ntv.de hat die Powerstation zusammen mit einem ebenfalls handlichen Jaquery-Solarpanel SolarSaga ausprobiert, das bis zu 100 Watt (W) liefern kann.
Robust, aber nicht wetterfest
Die Powerstation präsentiert sich im typischen Dunkelgrau-Orange-Look des Herstellers, was sich bis zu seinem kleinsten Stromspeicher Explorer 100 Plus durchzieht. Die Verarbeitung ist hochwertig, das Kunststoffgehäuse wirkt sehr robust. Wasser- oder staubdicht ist das Gerät allerdings nicht und muss im Freien geschützt positioniert werden. Jackery gibt bei ordnungsgemäßem Gebrauch drei Jahre Garantie, die auf fünf Jahre verlängert werden kann, indem man sich anmeldet.
Mit 32,7 x 24,7 x 22,4 Zentimetern (cm) ist die Explorer 1000v2 kaum größer als eine Autobatterie, aber viel besser zu tragen. Das liegt nicht nur am geringeren Gewicht, sondern auch an dem großzügigen ausklappbaren Griff, der an der Innenseite eine Gummipolsterung hat.
Gute Ausstattung
Um Geräte zu Hause oder unterwegs zu versorgen, hat die Powerstation zwei AC-Steckdosen, zwei USB-C-Anschlüsse, die auf 30 und 100 W kommen, eine USB-A-Buchse kann bis zu 18 W zur Verfügung stellen. Außerdem gibt es einen 12-Volt-Autoanschluss. Aufgeladen wird die Explorer 1000v2 entweder an einer Steckdose oder an DC-Buchsen mit Solarpanels oder dem 12-V-Anschluss eines Autos.
Auf einem Display sieht man die wichtigsten Informationen wie In- und Output, verbleibende Kapazität und geschätzte Dauer bis zur kompletten Ent- oder Aufladung. Dazu gibt es noch ein praktisches Campinglicht, das in zwei verschiedenen Helligkeitsstufen leuchten oder im Notfall blinken kann.
Langlebiger Akku
Laut Jackery ist das Gerät die leichteste und kleinste Powerstation mit Lithium-Eisenphosphat-Akku, die derzeit erhältlich ist. Die etwas größere Vorgängerin Explorer 1000 hatte noch eine Lithium-Ionen-Batterie, womit sie zwar 800 Gramm leichter, aber bei weitem nicht so langlebig wie ihre Nachfolgerin ist. Mit der neuen Speichertechnik soll die Powerstation nach 4000 Ladezyklen noch mindestens eine Kapazität von 70 Prozent haben. Bei täglichem Gebrauch kann es bis dahin bis zu zehn Jahre dauern.
Um die Lebensdauer zu verlängern, kann man in der zugehörigen App einstellen, dass der Stromspeicher nicht tiefer als bis 15 Prozent entladen und nicht höher als 85 Prozent aufgetankt wird. Der Betrieb in den Bereichen darüber und darunter stresst Batterien besonders.
Feintuning in der App
Außerdem gibt es die Möglichkeit, die Powerstation an der Steckdose sehr langsam aufzuladen, wodurch der Lüfter auch besonders leise arbeitet. Laut Jackery steigt die Lautstärke in diesem Modus nicht über 30 Dezibel (dB), was die Messung von ntv.de ungefähr bestätigt. Auch sonst arbeitet die Explorer 1000v2 gewöhnlich so leise, dass man sie auch im Schlafzimmer nutzen kann. Nur unter Volllast wird sie deutlich lauter als 50 dB.
Der vollständige Ladevorgang von 0 bis 100 Prozent dauert im langsamen Modus länger als vier Stunden. Im Normalbetrieb ist die Powerstation in etwa zweieinhalb Stunden aufgetankt. Muss es besonders schnell gehen, kann man die sogenannte Notladung aktivieren. Dann wird die Powerstation volle Pulle mit bis zu 1500 W in rund einer Stunde vollgepumpt. Der Hersteller rät allerdings dazu, dies nicht regelmäßig zu tun, da dies den Akku stark belastet. Gefährlich ist aber auch der Notlademodus nicht, dafür sollen insgesamt 62 Schutzmechanismen sorgen.
Handliches und wasserfestes Solarpanel
Im Outdoor-Einsatz bietet es sich an, die Explorer 1000v2 mit der Kraft der Sonne zu versorgen. Für den Praxistest erhielt ntv.de von Jackery ein 100-W-Solarpanel mit effizienten monokristallinen Siliziumzellen, das vor dem Herbsteinbruch auch noch zeigen konnte, was es kann.
Das SolarSaga 100W hat sich erfreulicherweise als ebenso handlich wie die Powerstation erwiesen. Es wiegt weniger als 4 Kilo und lässt sich zusammengeklappt bequem an einem Haltegriff tragen. Es ist dann mit 60,96 x 53,34 x 3,3 cm auch sehr kompakt, wobei die beiden Hälften magnetisch fest aneinander haften.
Das Panel kann im Gegensatz zum Stromspeicher bei Regengüssen im Freien bleiben, da es nach IP68 wasserfest ist. Auch sonst ist es durch eine Spezialbeschichtung sehr robust. Um es zu sichern oder aufzuhängen, hat es Metallösen in den Ecken.
Ausgebreitet misst das SolarSaga 100W 121,92 x 53,34 x 1,78 cm und lässt sich mithilfe von zwei verstellbaren Ständern aufstellen, die beim Transport mit Klettverschlüssen an der Rückseite des Panels anhaften. Um es optimal auszurichten, hat es rechts oben eine Art tiefer liegende Zielscheibe. Liegt der Schatten eines auf einer Plastikscheibe darüber angebrachten Punktes im Zentrum, ist die Position zur Sonne perfekt.
Hohe Ausbeute und cleverer Adapter
In der schwächelnden Septembersonne lieferte das SolarSaga 100W unter nicht ganz optimalen Bedingungen bis zu rund 70 W. Im Idealfall kann man 80 W oder sogar mehr erzielen, was eine sehr gute Ausbeute ist. Da Spitzenwerte kein Dauerzustand sind, muss man mit mindestens zwei Tagen rechnen, um die Powerstation aufzuladen. Sie hat aber zwei DC-Eingänge, woran man zwei Panels mit insgesamt bis zu 400 W Nennleistung anschließen kann.
Klasse: Das SolarSaga 100W hat am mitgelieferten Kabel einen Adapter mit einer USB-C und einer USB-A-Buchse, um Smartphones und andere Geräte direkt auftanken zu können. Auch für das Solarpanel gewährt Jaquery drei Jahre Garantie, die durch Anmeldung auf fünf Jahre erweitert werden kann.
Stark genug für viele Geräte
1500 W ist nicht nur die maximale Eingangsleistung, sondern auch die höchste Ausgangsleistung, die die Jackery Explorer 1000v2 zur Verfügung stellen kann. Das sind 500 W mehr als beim Vorgänger. Der Unterschied ist wichtig, denn so kann die Powerstation mehr Geräte versorgen. Im Praxistest konnte beispielsweise ein Toaster betrieben werden, der fast 1200 W benötigte. Auch eine Kühl-Gefrier-Kombination überforderte den Stromspeicher nicht. So kann die Explorer 1000v2 sich auch bei Stromausfällen zu Hause als sehr nützlich erweisen.
Das gilt auch für kurze Aussetzer. Denn wenn die Powerstation zwischen Steckdose und einem Gerät geschaltet ist, springt sie bei einem Stromausfall binnen 20 Millisekunden (ms) ein. Die sogenannte UPS-Funktion ist damit für sehr empfindliche Geräte zu langsam, kann aber unter anderem einen Desktop-Computer im Homeoffice vor dem Absturz bewahren.
Fazit
Die Jackery Explorer 1000v2 soll eigentlich rund 1000 Euro kosten. Das ist ein noch fairer Preis für eine kleine und leichte, aber leistungsstarke mobile Powerstation mit langlebigem Lithium-Eisenphosphat-Akku. Aktuell bietet sie der Hersteller aber in Kombination mit einem SolarSaga 100W schon für knapp 850 Euro an. Das stellt ein fast unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis dar, da das Panel alleine bereits 330 Euro kostet.
Quelle: ntv.de