Dünner Falter mit Riesen-Display Das Google Pixel 9 Pro Fold ist ein großer Fortschritt


Das Pixel 9 Pro Fold hat sehr gute Kameras.
(Foto: kwe)
Bei seinem zweiten Falt-Smartphone macht Google fast alles richtig. Das Pixel 9 Pro Fold hat unter anderem zwei tolle Displays, starke Kameras, ist schlank und recht ausdauernd. Dazu kommen unterhaltsame KI-Fähigkeiten und sieben Jahre Android-Updates.
Googles erstes Falt-Smartphone war schon nicht schlecht, aber im Vergleich zu Samsungs Galaxy Z Fold 5 wirkte es noch etwas altbacken und nicht ganz ausgereift. Das sieht beim Pixel 9 Pro Fold schon ganz anders aus, das sich deutlich verbessert zeigt und jetzt nicht nur konkurrenzfähig, sondern in einigen Bereichen auch spitze ist.
Schlankeres Design
Google hat fast alles verändert. Mit 257 Gramm ist das Gerät knapp 25 Gramm leichter, aber trotzdem kompakter als der Vorgänger. So ist das Pixel 9 Pro Fold zusammengeklappt mit 155,2 x 150,2 x 10,5 Millimeter so handlich wie ein normales Smartphone. Durch das neue, jetzt 6,24 Zoll große Außen-Display im Format 20:9 verstärkt sich dieser Eindruck noch. Wenn man möchte, muss man das Gerät nie öffnen, ohne Einschränkungen hinnehmen zu müssen.
Der OLED-Bildschirm selbst ist mit einer Pixeldichte von 422 Pixel pro Zoll (ppi) sehr scharf und kann ausreichend hell leuchten, um bei Sonnenlicht gut ablesbar zu sein. Kontraste und Farben sind prima, eine Bildwiederholfrequenz von 60 bis 120 Hertz (Hz) garantiert eine flüssige Darstellung.
Größere Displays
Einen Aha-Moment hat man, wenn man das Pixel 9 Pro Fold aufklappt. Denn jetzt blickt man auf ein 8 Zoll großes, flexibles OLED-Display, das nahezu doppelt so hell leuchten kann wie beim Vorgänger. Mit 373 ppi ist es mehr als ausreichend scharf und bietet hervorragende Kontraste und Farben. Durch eine Bildwiederholrate von 1 bis 120 Hz ist es noch anpassungsfähiger als das Außen-Display.
Der Innen-Bildschirm hat auch einen gleichmäßig breiten Rand, der wesentlich schmaler als bisher ist. Deshalb blickt die Selfie-Kamera jetzt durch eine Bohrung im Display. Dadurch wirkt das neue Falt-Smartphone moderner als das erste Pixel Fold.
In der Hand fühlt sich das aufgeklappte Pixel 9 Pro Fold fantastisch an, denn das Gerät ist dann gerade mal 5,1 Millimeter dick. Im schlanken Rahmen ist gerade noch genügend Platz für die Tasten, wobei der Ein-/Ausschalter mit einem äußerst zackigen und präzisen integrierten Fingerabdrucksensor glänzt.
Sichtbare Kuhle, hochwertiges Scharnier
Der großartige Eindruck wird nur durch eine deutlich spürbare und sichtbare, tiefe Kuhle entlang der Längsachse getrübt. Das Gehirn blendet sie schnell aus, aber unter anderem bei Samsungs Galaxy Z Fold 6 ist der Falz flacher. Schade ist auch, dass man trotz des größeren Displays nach wie vor nur zwei Apps im Splitscreen anzeigen lassen kann.
Das Scharnier selbst, die vielleicht wichtigste Komponente eines Falt-Smartphones, ist Google ausgezeichnet gelungen. Der Widerstand beim Öffnen und Schließen ist genau richtig und zusammengeklappt hält ein Magnet die beiden Hälften lückenlos übereinander. Staub oder andere feine Partikel können aber trotzdem eindringen. Deshalb ist auch das Pixel 9 Pro Fold nur nach IPX8 wasserdicht.
Gute Ausdauer, sehr gute Kameras
Obwohl der Falter so dünn ist, hält er recht lange durch. Im Praxistest reichte eine Ladung des 4650 Milliamperestunden (mAh) fassenden Akkus locker für einen Tag, wenn das Gerät nicht allzu oft aufgeklappt betrieben wurde. Nutzt man häufig das Innen-Display, kann es abends knapp werden, aber gewöhnlich kommt man trotzdem über den Tag.
Ein weiteres Highlight ist die zweigeteilte Kameraeinheit auf der Rückseite. Mit einer Hauptkamera, die mit bis zu 48 Megapixeln (MP) auflöst, einer 10,5-MP-Ultraweitwinkel-Kamera und einer 10,8-MP-Telekamera mit fünffach optischer Vergrößerung ist das Fold zwar nicht ganz so gut ausgestattet wie die beiden anderen Pixel-9-Pro-Geräte. Die Qualität der Fotos und Videos ist aber nur ein wenig schwächer und Googles neuer Falter lässt hier unter anderem das Galaxy Z Fold 6 deutlich hinter sich.
Unterhaltsame KI-Tricks
Auch das Innenleben des Fold mit Googles neuem Tensor-G4-Chip, 16 Gigabyte (GB) Arbeits- und 256 oder 512 GB Flash-Speicher ist absolut Pro. Entsprechend beherrscht das Gerät neue KI-Tricks. Ihr Umfang ist wie bei den anderen 9er-Pixeln in Deutschland zwar bisher noch eingeschränkt, im Vergleich zu den neuen iPhones haben sie aber viel zu bieten.
Zu den KI-Kunststücken gehören unter anderem Gruppenfotos, bei denen sich Fotografen nachträglich einfügen lassen. Ein Riesenspaß ist es auch, einzelne Elemente auszuwählen und durch Textanweisungen (Prompts) verändern zu lassen. Zu kompliziert darf es nicht sein, aber etwa eine Fernbedienung durch ein hölzernes Lineal zu ersetzen, bekommt die KI locker hin.
Fazit
Google hat mit dem Pixel 9 Pro Fold einen großen Schritt gemacht. Obwohl das Unternehmen im vergangenen Jahr spät das erste Falt-Smartphone auf den Markt gebracht hat, ist es mit der zweiten Generation bereits an der Spitze angekommen, die eine ebenbürtige Konkurrenz zu Samsungs Platzhirsch Galaxy Z Fold 6 ist. Mit Preisen von rund 1900 und 2030 Euro ist Googles neuer Falter zwar auch kein günstiger Spaß, aber bei sieben garantierten Jahren Android-Updates kann man lange seine Freude daran haben.
Quelle: ntv.de