AVM-Router für alle Anschlüsse Welche Fritzbox ist die richtige?


Vielen ein Begriff: die Fritzbox.
(Foto: AVM)
Wenn man eine neue Fritzbox kaufen möchte, sind vor allem zwei Dinge wichtig: Zum einen muss sie zum Internetanschluss passen, zum anderen kommt es darauf an, was man damit machen möchte und wie leistungsfähig sie dafür sein muss. ntv.de zeigt, welche Modelle es gibt und was sie können.
Wer seine gute alte Fritzbox ersetzen oder zum ersten Mal einen AVM-Router kaufen möchte, steht vor der Wahl der Qual, insgesamt hat der Berliner Hersteller aktuell 18 Modelle im Angebot. Doch nicht jedes Gerät passt an jeden Internetanschluss, und nicht jeder Nutzer benötigt das stärkste Modell mit allen Funktionen. ntv.de erklärt, welche Fritzbox was kann, und welcher Router der richtige für welche Ansprüche ist.
An welchen Anschluss soll die Box?
Bevor man sich eine Fritzbox aussucht, gilt es, die Anschlussart zu kennen. Noch haben die meisten deutschen Haushalte DSL-Anschlüsse, weitverbreitet ist nach wie vor auch Internet über einen Kabel-TV-Anschluss. Möglicherweise hat man bereits einen superschnellen Glasfaseranschluss, und für manche Nutzer kann auch ein Gerät mit integriertem Mobilfunk-Modul die beste Wahl sein. Entsprechend der Internetleitung und der gebuchten Geschwindigkeit sollte dann auch die Fritzbox ausgestattet sein.
Welche Ansprüche soll sie erfüllen?
Als Nächstes gilt es zu überlegen, was die Fritzbox im Haushalt auf dem Kasten haben muss. In kleinen Wohnungen mit wenigen verbundenen Geräten (Clients) muss es beispielsweise nicht das schnellste WLAN mit mehreren Funkeinheiten sein. Auf Smart-Home-Funktionen kann man in so einem Fall wahrscheinlich auch verzichten.
Was das TV-Streaming betrifft, darf man sich nicht ins Bockshorn jagen lassen. Selbst die Datenraten der einfachsten Verträge reichen dafür in Verbindung mit der schlichtesten Fritzbox normalerweise locker aus, solange nicht mehrere Nutzer gleichzeitig streamen. Wichtiger ist, dass die Übertragung stabil ist und das WLAN nicht zu lange Strecken überbrücken muss.
In größeren Haushalten mit mehreren Nutzern und zahlreichen Clients sollte es mindestens eine Mittelklasse-Fritzbox sein. Das Gerät bietet dann auch die Möglichkeit, Festnetz-Telefone (DECT) anzuschließen, wenn man sie noch benötigt. Und sie kann als Zentrale im vernetzten Heim dienen - die jüngsten Modelle unterstützen über den Zigbee-Standard auch Geräte anderer Hersteller.
Aufs Alter achten
Eine Fritzbox ist langlebig. Das betrifft nicht nur die zuverlässige Hardware, sondern auch einen für die digitale Welt verhältnismäßig langen Software-Support. Fünf Jahre Updates erhalten die Geräte garantiert, bis die Unterstützung komplett endet, vergeht aber oft deutlich mehr Zeit.
Natürlich funktionieren die Geräte auch danach noch einwandfrei, aber die Sicherheit wird ohne Updates immer löchriger. Gerade bei den teureren Top-Modellen ist es sinnvoll, darauf zu achten, eine möglichst neue Fritzbox zu kaufen, damit sich die Investition auch langfristig lohnt.
Ohne Modem
Wenn vom Internetanbieter ein vernünftiges Modem im Preis inbegriffen ist, auf kleinerem Raum keine Highspeed-Datenraten benötigt werden und auch sonst keine Extras gefordert sind, könnte man eigentlich zur 75 Euro günstigen Fritzbox 4040 greifen. Doch sie wurde bereits im September 2016 eingeführt und man muss jederzeit damit rechnen, dass sie keine Software-Updates mehr erhält.

Wer ein bestehendes Modem weiternutzen möchte, findet in der Fritzbox 4060 den stärksten AVM-Partner.
(Foto: AVM)
Alternativ bietet AVM als Router ohne Modem die Fritzbox 4060 an, die im Januar 2022 auf den Markt kam. Sie hat drei WLAN-Funkeinheiten, beherrscht den moderneren Standard ax (Wifi 6) und gibt mit Übertragungsgeschwindigkeiten mit bis zu 2400 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) Gas. Außerdem funkt der Router auch mit 5 Gigahertz (GHz), was weniger störanfällig ist und auf kurze Distanz wesentlich höhere Datenraten als das 2,4-GHz-Band ermöglicht.
Das Gerät kann als Mediaserver gespeicherte Musik streamen oder als heimischer Cloud-Speicher dienen (NAS). Und wie alle aktuellen Fritzboxen ist die 4060 Mesh-fähig. Das heißt, unter einer einheitlichen WLAN-Adresse übergibt sie ohne Unterbrechung Smartphones und andere Geräte an Repeater oder Powerline-Sender, wenn diese eine bessere Verbindung bieten.
Der Router kann auch als Basisstation für bis zu sechs DECT-Telefone und als Smart-Home-Zentrale dienen, bietet Fax- sowie Anrufbeantworter-Funktionen und verfügt als Mediaserver oder NAS über einen internen Speicher. Die Fritzbox 4060 hat allerdings nur drei Gigabit-Anschlüsse und eine USB-Buchse, und man muss mindestens 220 Euro für sie hinblättern.
DSL-Mittelklasse
Bei so einem Preis kann man sich auch eine günstigere Mittelklasse-Fritzbox mit integriertem Modem kaufen, solange man nicht WLAN-Höchstgeschwindigkeiten benötigt. Ab etwa 100 Euro findet man die Fritzbox 7510 (Marktstart Dezember 2021) im Online-Handel. Sie beherrscht auch Telefon- und Smart-Home-Funktionen.
Der Einsteiger-DSL-Router ist allerdings eher etwas für spezielle Kunden. Denn die 7510 funkt zwar im neueren WLAN-Standard ax, hat aber für ältere verbundene Geräte nur WLAN-n statt dem schnelleren WLAN-ac parat. Außerdem nutzt die 7510 nur die 2,4-GHz-Frequenz, mit der sie auf lediglich 600 Mbit/s kommt.
Für rund 60 Euro mehr bekommt man die Fritzbox 7530 AX, die im November 2020 auf den Markt kam. Sie bietet WLAN-ax, funkt auch im 5-GHz-Netz und erreicht hier mit bis zu 1800 Mbit/s die wesentlich höhere Übertragungsgeschwindigkeit. Man findet auch noch die Fritzbox 7530 zu ähnlichen Preisen im Internet. Aber Vorsicht: Dabei handelt es sich um den Vorläufer, der schon im Mai 2018 auf den Markt kam und nicht mal WLAN-ax beherrscht.
DSL-Oberklasse
Ähnlich sieht es in der Oberklasse bei der Fritzbox 7590 aus, die für etwa 240 Euro angeboten wird. Dabei handelt es sich zwar um ein sehr gutes Gerät, das nach wie vor in vielen Wohnungen zu finden ist, aber es kam bereits im Juni 2017 in den Handel und hat entsprechend veraltete Technik. Die Nachfolgerin Fritzbox 7590 AX (September 2021) kostet nur 10 Euro mehr. Sie kann alles, was die 7530 AX kann, ist aber mit bis zu 2400 Mbit/s deutlich schneller. Außerdem hat sie zwei statt nur einer USB-Buchse, und sie kommt mit ISDN-Telefonen klar.

Wer bei DSL oder bei Glasfaser High-End-Technik wünscht, wartet auf die Fritzbox 6590 Pro.
(Foto: AVM)
Wer die neueste Technik mit Wifi 7, 6-GHz-Frequenzband, Top-Übertragungsgeschwindigkeiten und vielen Anschlussmöglichkeiten haben möchte, sollte mit seinem alten Router noch etwas aushalten. Denn für den Sommer hat AVM die Fritzbox 5690 Pro angekündigt, die rund 340 Euro kosten wird. Wie viele Neuheiten des Herstellers kann sie über den Zigbee-Standard auch Smart-Home-Geräte anderer Anbieter einbinden.
Fritzboxen für Kabelanschlüsse
Aufs Alter sollte man auch bei den AVM-Routern für Kabelanschlüsse achten. So bekommt man ab rund 240 Euro nach wie vor das sehr gute Flaggschiff Fritzbox 6591 Cable, das im Mai 2019 vom Stapel lief. Seit Dezember 2021 gibt’s aber die Nachfolgerin Fritzbox 6690 Cable, die der Online-Handel ab etwa 260 Euro im Angebot hat.
Sie ist zwar auch nicht mehr die Allerjüngste, hat aber immerhin WLAN-ax an Bord, mit dem sie Übertragungsgeschwindigkeiten von theoretisch bis zu 4800 Mbit/s erreichen kann. Wer auf Highspeed steht, wird sich auch freuen, dass die 6690 Cable neben drei Gigabit-LAN-Anschlüssen einen weiteren 2,5-Gbit-Port auf der Rückseite hat. Dazu kommen zwei USB-3.0-Buchsen und zwei analoge Eingänge.
Wer für die Zukunft gerüstet sein möchte, greift stattdessen zur brandneuen Fritzbox 6670 Cable. Sie bietet für knapp 290 Euro unter anderem Wifi 7 und beherrscht Zigbee. Allerdings nutzt ihr WLAN nicht die 6-GHz-Frequenz und hat nur zwei Antennen an Bord, während die 6690 Cable vier hat. Neben einem 2,5-Gigabit-Port besitzt die 6670 Cable vier Gigabit-Anschlüsse, aber nur einen USB-2.0-Eingang.
Ist Wifi 7 oder Zigbee verzichtbar, kann man mit der ansonsten weitgehend identisch ausgestatteten Fritzbox 6660 Cable (Februar 2020) etwas Geld sparen, die man für knapp 220 Euro bekommt. Sie verfügt zwar wie die 6690 Cable über WLAN-ax, erreicht damit aber nur bis zu 2400 Mbit/s.
Glasfaser-Boliden
Die schnellsten Internet-Datenraten erreicht man mit einem Glasfaseranschluss. Dabei kommt es aber darauf an, ob die Glasfaser auch bis zur Wohnung reicht, was als FttH (Fibre to the Home) bezeichnet wird. Denn nur dann benötigt man eine entsprechende Fritzbox. Oft reicht die Glasfaserverbindung nur bis zum Haus (Building), was entsprechend als FTTB-Anschluss bezeichnet wird. Vom Keller geht es dann mit Kupferkabeln zu den Wohnungen. In diesem Fall benötigt man eine Kabel-Fritzbox.
Außerdem kommen grundsätzlich zwei verschiedene Glasfaser-Technologien zum Einsatz: aktive (AON) und passive Anschlüsse (GPON, XGS-PON). Im ersten Fall hat jeder Haushalt eine eigene Leitung zum Netzbetreiber, im anderen teilen sich mehrere eine Leitung.
Aktuell hat AVM zwei Glasfaser-Router im Angebot. Die Fritzbox 5530 Fiber ist seit Dezember 2020 auf dem Markt und kostet etwa 180 Euro. Sie funktioniert sowohl an allen aktiven und passiven Glasfaseranschlüssen. Mit WLAN-ax erreicht sie Übertragungsraten von bis zu 2400 MBit/s. Neben einem 2,5-Gigabit-Anschluss hat die 5530 Fiber zwei Gigabit-LAN-Buchsen. Einen USB-Anschluss etwa für Speichermedien findet man an dem Gerät nicht.
Die Fritzbox 5590 Fiber ist eineinhalb Jahre jünger und ist ab rund 260 Euro erhältlich. Sie hat unter anderem zwei zusätzliche Gigabit-LAN-Buchsen, zwei USB-3.0-Eingänge und einen WAN-Anschluss für externe Modems. Außerdem kann sie als Mediaserver dienen.
Wer jetzt einen Glasfaseranschluss bekommt, hat es natürlich eilig. Kann man den Termin noch etwas verschieben, lohnt es sich vielleicht auf die Fritzbox 5690 Pro zu warten. Denn das für den Sommer angekündigte neue AVM-Flaggschiff kann auch als Glasfaser-Router dienen. Bei GPON-Anschlüssen erreicht die 5690 Pro bis 2,5 zu Gigabit pro Sekunde (GBit/s), mit AON bis 1 GBit/s.
AVM hat auch die Fritzbox 5690 XGS angekündigt, allerdings noch keinen Termin und keinen Preis genannt. Wie die Bezeichnung vermuten lässt, ist der Router auf XGS-PON spezialisiert, womit er Übertragungsgeschwindigkeiten von theoretisch bis zu 10 Gbit/s erreicht, die er auch per WLAN weitergeben kann. Ansonsten ist die XGS schwächer als die 5690 Pro ausgestattet. Unter anderem kann sie nicht im 6-GHz-Band funken und sie hat nur einen USB-2.0-Anschluss, während die Pro eine USB-3.1-Buchse hat.
Mobilfunker
Fritzboxen für den LTE- oder 5G-Empfang kommen vor allem dort zum Einsatz, wo kein kabelgebundenes Internet zur Verfügung steht. Das einfachste Modell ohne jedes Extra ist die Fritzbox 6820 LTE, die es seit März 2020 bereits in der dritten Auflage gibt. Für rund 130 Euro hat sie lediglich WLAN-n, mit dem Übertragungsraten von bis zu 450 MBit/s möglich sind. Das Gerät funkt nur mit 2,4 GHz, und es ist gerade mal ein Gigabit-LAN-Anschluss an Bord.
Besser ausgestattet ist die gleich alte Fritzbox 6850 LTE, die man ab etwa 180 Euro kaufen kann. Sie bietet WLAN-ac mit bis zu 866 MBit/s, nutzt auch das 5-GHz-Band, hat vier Gigabit-LAN-Buchsen und einen USB-3.0-Anschluss. Außerdem kann der Router als Telefonanlage dienen.
Es gibt auch eine Fritzbox 6850 5G. Wer von ihr allerdings mehr als die allgemeinen Vorteile von 5G erwartet, wird enttäuscht. Die Variante hat exakt die gleiche Ausstattung wie das LTE-Modell. Preislich unterscheidet sie sich mit knapp 500 Euro aber gewaltig von der LTE-Version.
Die Fritzbox 6890 LTE ist gleichzeitig ein kabelgebundener Router, der ADSL(+) und VDSL beherrscht. Die LTE-Funktion dient als Notfall-Lösung. Mit bis zu 1733 MBit/s (WLAN AC) bietet das Gerät eine schnellere WLAN-Datenrate. Ansonsten ist der Router ähnlich wie die Fritzbox 6850 LTE ausgestattet. Die Kombi-Lösung hat ihren Preis, unter 340 Euro bekommt man das Gerät nicht.
In den kommenden Monaten bringt AVM die Fritzbox 6890 5G heraus. Wann genau und zu welchem Preis ist noch offen. Sie beherrscht Wifi 6 und akzeptiert auch LTE.
Quelle: ntv.de