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Gratis-Alternative Testsieger Windows Defender patzt bei Stiftung Warentest

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Ohne Virenschutz sollte kein Windows-Rechner online gehen.

(Foto: © stuartmiles)

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Von 19 von Stiftung Warentest geprüften Antiviren-Programmen für Windows 10 und 11 schützen 14 sehr gut, drei sind gute Wächter. Microsofts Bordmittel Windows Defender ist in beiden Varianten nur ein befriedigender Aufpasser, aber eine Gratis-Alternative ist einer der Testsieger.

Dem Lagebericht des Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zufolge war die Bedrohung durch Cyberkriminalität noch nie so hoch wie im vergangenen Jahr. 2022 wurden zehn Prozent mehr Schwachstellen in Software-Produkten bekannt als im Vorjahr. 13 Prozent davon wurden als kritisch eingestuft. Nach einem Angriff mit Ransomware (Erpresser-Trojaner) auf eine Landkreisverwaltung in Sachsen-Anhalt wurde erstmals in der Bundesrepublik der Katastrophenfall wegen eines Cyberangriffs ausgerufen.

Gegen gezielte Angriffe von Hackern können sich Privatnutzer kaum wehren - was auch nicht der Normalfall ist. Aber vor breit gestreuten und verteilten Schädlingen können sie sich mit Antivirus-Programmen schützen, weshalb auf jedem Rechner ein Wächter aktiv sein sollte. Die Auswahl ist groß, Stiftung Warentest hat 19 Aufpasser für Windows 10 und 11 geprüft. Keiner davon ist sehr gut, was vor allem an mangelhaften Datenschutzerklärungen liegt. Bei der Schutzwirkung sind aber 14 Antiviren-Programme top.

Gratis-Programm Testsieger

Das kostenlose Microsoft-Bordmittel Windows Defender gehört nicht dazu. Beide Varianten für Windows 10 und 11 erhielten nur das Qualitätsurteil 2,6, die Schutzwirkung bewertete Stiftung Warentest lediglich befriedigend (2,7). Grund für die schwache Bewertung waren zu häufige Fehlalarme.

Mit Bitdefender Antivirus Free for Windows finden Nutzer aber eine Gratis-Alternative, die sogar zu den vier Testsiegern gehört, die die Gesamtnote 1,6 erhielten. Das Programm schützt sehr gut, auch Handhabung und Rechnerbelastung wurden mit einer 1 benotet. Wie alle anderen Testkandidaten verpasste der kostenlose Aufpasser eine bessere Gesamtnote nur wegen deutlichen Mängeln in der Datenschutzerklärung.

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Die drei anderen gleich benoteten Testsieger kosten Geld: Avast One Individual 54 Euro, Bitdefender Internet Security 20 Euro und F-Secure Safe 29,90 Euro. F-Secure weits darauf hin, dass die getestete Software inzwischen durch das umfangreichere und laut Hersteller "stark verbesserte" F-Secure Total (49,99 Euro) ersetzt wird.

Misstrauen gegenüber Kaspersky

Die russischen Antiviren-Programme von Kaspersky erhielten keine Qualitätsurteile, obwohl sie sehr gut schützen und die Prüfer keine Auffälligkeiten feststellten. Vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine könne man aber nicht ausschließen, dass die Putin-Regierung Druck auf den Anbieter ausübe, schädliche Änderungen an der Software zu erreichen, so die Erklärung. Kaspersky hat das gegenüber Stiftung Warentest zurückgewiesen.

Quelle: ntv.de, kwe

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