Athen

Regierungskrise in Athen - das sorgt für große Unruhe bei den Europartnern. Sie dringen darauf, dass die Geldgeber-Troika bald ihre Überprüfung in Athen abschließen kann. Klare Worte gibt es auch in Richtung Zypern. Mehr Hilfsgelder gibt es nicht.

Die vom konservativen Ministerpräsidenten Samaras angeordnete Schließung der öffentlich-rechtlichen Sendergruppe ERT sorgt in Athen für politische Turbulenzen. Die Koalitionspartner Pasok und Dimar fühlen sich übergangen. Samaras bezeichnet die Empörung als heuchlerisch.

Im Zuge der Sparmaßnahmen gibt die Regierung in Griechenland überraschend die sofortige Schließung des öffentlich-rechtlichen Radio- und Fernsehsenders ERT bekannt. Seit 23.00 Uhr ist der Betrieb eingestellt und soll später in einer deutlich schmaleren Version wieder aufgenommen werden. Die Beschäftigten reagieren geschockt.

Durch den Verkauf seines Tafelsilbers will das schuldengeplagte Griechenland Milliarden einnehmen. Doch dabei gibt es Probleme. Selbst das Kronjuwel, den Gas-Monopolisten Depa, wird Athen nicht los. Hauptinteressent Gazprom wagt sich nicht an das Unternehmen. Das hat Signalwirkung, ein Schuldiger ist schnell gefunden.

In Sack und Asche treten die Experten des Internationalen Währungsfonds vor die Öffentlichkeit: In einer offiziellen Rückschau berichten sie von Fehlern und "Misserfolgen" bei der ersten Rettungsaktion für Griechenland. Und die Griechen? Sie feiern den Bereicht als "objektiv und uns willkommen".

Das Euro-Krisenland Griechenland kommt bei Überprüfungen durch seine Geldgeber gut weg. Der Internationale Währungsfonds und die Eurogruppe haben Lob übrig – und geben erneut eine Finanzspritze frei. Gleichzeitig machen sie Athen klar, dass ein Nachlassen bei Reformen nicht in Frage kommen darf.

Die nackten Zahlen sind erschreckend: 2012 erleidet Solarworld einen Umsatzeinbruch von 42 Prozent auf 606 Mio. Euro. Dabei klettert der Verlust auf 477 Mio. Euro. Die Verbindlichkeiten liegen bei mehr als 1 Mrd. Euro. Nun steht die Woche der Wahrheit an - und Unternehmenschef Asbeck hat einen radikalen Plan.

"Es geht bald wieder bergauf", sagt Griechenlands Regierungschef Samaras. Die internationalen Geldgeber finden das anscheinend auch, denn neue Milliardenhilfen sind Kreisen zufolge freigegeben. Dagegen spielen die Euro-Finanzminister beim neuen Problemfall Slowenien auf Zeit.

• Die Zukunft der Krisenländer Weichen Euro-Finanzminister den Sparkurs auf?

Griechenland braucht wieder einmal Geld der Troika. Damit die Hilfsmilliarden fließen, muss Athen drastische Sparmaßnahmen umsetzen. Der aufgeblähte Beamtenapparat soll eingedampft werden, für Tausende Staatsbedienstete bedeutet das den Jobverlust. Der Protest der Betroffenen fällt verhalten aus.

Eine zentrale Forderung an Griechenland im Gegenzug für internationale Hilfsgelder ist der Verkauf von Staatsbesitz. Verkauft wurde bisher aber kaum was. Interessenten gibt es zwar. Aber die Regierung weigert sich, das Tafelsilber um jeden Preis herzugeben. Auch das Gebot für den Wettanbieter Opap ist ihr nicht hoch genug.