Griechenland

Im Süden Europas nimmt die Demokratie ihren Lauf: Kurz vor dem großen Wahltermin in Athen deuten die jüngsten Umfragen einen klaren Vorsprung für das Links-Bündnis Syriza an. Europa steuert auf einen Erdrutschsieg der Spargegner zu.

• Griechenland und die Eurozone "Ein Schuldenschnitt wäre gefährlich"

Wurde der vereitelte Anschlag islamistischer Extremisten in Belgien von Athen aus gesteuert? In der griechischen Hauptstadt wurden vier Verdächtige festgenommen, darunter womöglich einer der führenden Köpfe der Terrorzelle.

Tut sie es oder tut sie es nicht? Diese Frage kreist in den Köpfen der Anleger. Gemeint ist die Europäische Zentralbank, die über den breitangelegten Kauf von Staatsanleihen entscheidet.

Gut eine Woche vor den Parlamentswahlen in Griechenland fürchten die dortigen Banken um ihre Liquidität. Zwei von ihnen - die Alpha Bank und die Eurobank - werden bereits bei der Zentralbank vorstellig.

Dass die Troika Athen auf die Finger schaut, ist bekannt. Ein griechisches Magazin veröffentlicht nun jedoch vertrauliche E-Mails, wonach die Geldgeber nicht nur im Lehrerton Griechenland zur Ordnung rufen, sondern auch massiv in die Gesetzgebung eingreifen.

Alexis Tsipras schlägt bei der Auseinandersetzung mit Griechenlands Gläubigern moderate Töne an. Sein Linksbündnis Syriza sieht beim Thema Schuldenschnitt Einigungsmöglichkeiten. Es werden Kontakte zu Berlin, Paris und Brüssel geknüpft.

Selbst ein neuer Schuldenschnitt kann Griechenland nicht dauerhaft retten, sagt Ifo-Chef Hans-Werner Sinn im Interview mit n-tv.de. Das Land müsse außerdem die Eurozone verlassen. Auch für den deutschen Steuerzahler wäre das die bessere Lösung.

Die Spar-Gegner in Athen schwingen die Nazi-Keule: Linken-Chef Alexis Tsipras will von Deutschland Milliarden für Hitler-Verbrechen in Griechenland zurück. So unglaublich die Forderung scheint: juristisch ist sie womöglich berechtigt. Von Hannes Vogel

Mit Spannung schaut Euroland nach Griechenland, dort finden am 25. Januar die vorgezogenen Parlamentswahlen statt. Die französische Bank Société Générale (SocGen) sieht aber in den britischen Unterhauswahlen ein größeres Risiko.

Hierzulande ist vor allem Griechenland im Zusammenhang mit Schulden geläufig - laut einem geheimen Bericht soll jedoch Deutschland bei den Griechen mit elf Milliarden Euro in der Kreide stehen. Nun könnte Athen das Geld zurückfordern.