Große Koalition

Die Minister der Großen Koalition billigen den mühsam ausgehandelten Mindestlohnkompromiss. Doch wenn Jugendliche und Langzeitarbeitslose nicht 8,50 Euro bekommen, dann kommt eine Klagewelle, prophezeit die Linke.

• Koalition einigt sich Kein Mindestlohn für Langzeitarbeitslose

Die Große Koalition einigt sich in einem strittigen Punkt: Die etwa eine Million Langzeitarbeitslose werden vom Mindestlohn ausgenommen. Mit der Verständigung ist der Weg frei für die Zustimmung des Kabinetts zum Gesetzentwurf.

Die Doppelpass-Pläne der Großen Koalition sind bürokratisch und integrationsfeindlich. Der vermeintlich schlechte Kompromiss offenbart, wie wenig Einfluss rechte Kräfte in der Union noch auf die Politik in Deutschland haben. Ein Kommentar von Issio Ehrich

Geht es nach der Großen Koalition, müssen sich künftig Einwandererkinder nicht mehr zwischen der deutschen und der Staatsangehörigkeit ihrer Eltern entscheiden. Aber nur, wenn sie bestimmte Kriterien erfüllen - andernfalls bleibt die Optionspflicht bestehen.

• Video Migrantenkinder dürfen künftig Doppel-Pass haben

Frank-Walter Steinmeier hätte sicher ein anderes Ministerium in der Großen Koalition haben können, aber er wollte lieber zurück ins Auswärtige Amt. Die Krisenherde dieser Welt bestimmen jetzt seinen Alltag – für Steinmeier ist die Aufgabe ein Traumjob. Von Heike Boese

Seit 100 Tagen ist die Große Koalition im Amt. Und etliche Gesetzesentwürfe liegen schon vor. Es geht voran in Deutschland. Scheinbar. Ein Kommentar von Issio Ehrich

• 100 Tage Mini-Opposition Wenige Chancen, keine genutzt

Seit wenigen Monaten regiert in Berlin die Große Koalition - und zwar so, dass sie den Ärger der Wirtschaft auf sich zieht. Genug Diskussionsstoff also für das Spitzengespräch mit Bundeskanzlerin Merkel.

Frauenquoten, Mindestlohn und Mütterrente: Nach Ansicht der deutschen Industrie hat die große Koalition den Auftakt ihrer Regierungszeit verpatzt. In der Wirtschaftspolitik deutet nichts auf eine Standortsicherung - im Gegenteil.

Seit 2013 verlieren Einwandererkinder mit 23 Jahren automatisch ihren deutschen Pass, wenn sie sich nicht aktiv für ihn entscheiden. Die Große Koalition will das wieder ändern, damit verärgert sie aber die besonders betroffenen Deutsch-Türken.

Für die Opposition ist BKA-Chef Ziercke nicht mehr tragbar. Die Linke fordert seinen Rücktritt. Ziercke selbst lehnt das ab - und bekommt Unterstützung von Union und SPD.