Handy

Im Sommer erklärte die Bundesregierung die NSA-Affäre für beendet - etwas vorschnell, wie sich jetzt herausstellt. Denn offenbar wurde das Handy der Kanzlerin vom US-amerikanischen Geheimdienst angezapft. Der Verdacht ist für Merkel peinlich, bietet aber auch eine Chance.

Man weiß zwar noch nicht, welches Handy genau die NSA angeblich abgehört hat, doch trotzdem dürfte die Vorstellung, die Kanzlerin habe ein sicheres Smartphone, nur ein naiver Traum gewesen sein. Kann sie wenigstens dem neuen "Merkel-Phone" trauen? Von Klaus Wedekind

Die Reaktion der Kanzlerin nach dem mutmaßlichen Lauschangriff der USA auf ihr Handy ist ungewohnt scharf: Von einem Vertrauensbruch unter befreundeten Regierungen ist die Rede. Dabei hatte Geheimdienstkoordinator Pofalla die NSA-Affäre unlängst für beendet erklärt. War die Bespitzelung Merkels da schon bekannt?

• Video Merkels Handy offenbar von US-Geheimdienst überwacht

Das deutsch-amerikanische Verhältnis steht offenbar vor eine harten Belastungsprobe. US-Geheimdienste haben möglicherweise Zugriff auf das Handy der deutschen Bundeskanzlerin. Angela Merkel hat sich bereits persönlich bei Obama beschwert. Politiker aller Parteien fordern eine rasche Aufklärung.

• Video Merkels Handy offenbar von US-Geheimdienst überwacht

Stephen Elop kommt als Hoffnungsträger zum Handy-Riesen Nokia. Den Abwärtstrend des einstigen Weltmarktführers kann der ehemalige Microsoft-Manager aber nicht stoppen. Am Ende bleibt nur ein Ausweg - der Verkauf des Handygeschäfts an den Software-Giganten. Für Nokia-Urgestein Jorma Ollila ein Grund zum Nachkarten.

Gute Nachricht aus dem Silicon Valley: Steigende Werbeeinnahmen füllen bei Google die Kassen - obwohl der einzelne Klick weniger einbringt. Zudem kann der Konzern seine Steuerlast erfolgreich drücken. Einziges Sorgenkind bleibt die Handy-Sparte.

Das Handy gehört auch im Arbeitsleben zum Alltag - oftmals auch dessen private Nutzung. Diskrete Kollegen verlassen zum Telefonieren den Arbeitsplatz. Doch das kann folgenreich sein.

Verbraucher werden auf die angekündigte Abschaffung der Gebührenaufschläge für Handytelefonate ins Ausland wohl noch länger warten müssen. Der Zeitplan für die Reform des Telekommunikations-Sektors und damit auch für die Anti-Roaming-Pläne trifft auf breite Skepsis.

Die Finnen waren stolz auf ihren Weltmarktführer Nokia. Umso höher schlagen die Emotionen wegen des Verkaufs des Handy-Geschäfts an Microsoft und einer hohen Zahlung an Stephen Elop, der den Deal eingefädelt hat. Der Ex-Nokia-Chef sieht aber gar nicht ein, auf das Geld zu verzichten.

Während Otto-Normalverbraucher mit seinem Handy von der Stange problemlos abgehört werden kann, sind die Telefone der Regierung deutlich sicherer. Nun kommt eine neue Generation der "Merkelphones" nach Berlin. Sie sind auf jeden Fall eins: teuer.