Herbert Hainer

Seit 15 Jahren ist Herbert Hainer Vorstandschef bei Adidas, in gut einem Jahr will er seinen Platz räumen. Der 61-Jährige freut sich über die vollen Orderbücher. Die Fußball-EM 2016 soll für weiteren Aufschwung sorgen.

"Adidas ist Fußball und Fußball ist Adidas", so das Credo von Vorstandschef Herbert Hainer. Die Aktie ignoriert dennoch geflissentlich die Skandale bei der Fifa und dem DFB. Wie lange geht das gut? Von Egmond Haidt und Benjamin Feingold

Dank anziehender Geschäfte legt der Sportartikelhersteller Adidas ein glänzendes zweites Quartal hin. Anleger erfreut vor allem, dass der Konzern nun seine Problem-Sparte in den Griff kriegen will.

Nach der Krise im vergangenen Jahr hat Adidas zuletzt etwas bessere Zahlen vorgelegt. Die Anleger sind dennoch zornig - nicht nur über den geringen Gewinn 2014, sondern auch über die gleichzeitig hohen Managergehälter.

Der Sportausrüster Adidas blickt auf ein größtenteils verkorkstes Jahr. Die erfolgreiche Fußball-WM rettet bestenfalls die Erlöse. Vor allem die Krise in Russland und offenbar golfmüde Nordamerikaner belasten die Bilanz. Immerhin - die Aktionäre sollen nicht leiden.

Herbert Hainer übernimmt beim Fußball-Bundesligisten FC Bayern München den Posten als Chef des Aufsichtsrates. Der 59-jährige Adidas-Chef war der einzige Vize des Kontrollgremiums - und ist damit der logische Nachfolger von Uli Hoeneß.

Herbert Hainer wird bis auf Weiteres Aufsichtsratsvorsitzender beim FC Bayern München. Der Adidas-Chef wird damit Nachfolger des abgetretenen Uli Hoeneß.

Kurz vor der Vorstellung der Bilanz 2013 läuft sich Adidas-Chef Hainer für seinen Ausstieg warm. 2017 soll es soweit sein. Bis dahin bleibt seiner Meinung nach genug Zeit, einen geeigneten Nachfolger zu finden. Die Kandidaten nehmen es schon sportlich.

Die Nummer 2 im Markt für Turnschuhe, Laufhosen, Bälle und Freizeitmode steckt sich sportliche Ziele: Im Wettbewerb mit dem US-Rivalen Nike plant Adidas-Chef Herbert Hainer ein Umsatzplus von bis zu 50 Prozent innerhalb von vier Jahren. Seine Mannschaft braucht Verstärkung.

Die Weltmeisterschaft in Südafrika soll Adidas einen neuen Umsatzrekord im Fußballbereich bescheren und den Gewinn 2010 in die Höhe treiben. Auch "Sorgenkind" Reebok trägt nach jahrelanger Neupositionierung zu der positiven Entwicklung bei. "Jetzt sehen wir den ersten richtigen kommerziellen Erfolg", erläuterte Vorstandschef Herbert Hainer auf der Hauptversammlung.