Moskau

Bis kurz vor der Halbzeit ist die Partie zwischen Zenit St. Petersburg und dem Kuranyi-Klub Dynamo Moskau ein normales Fußballspiel. Dann explodiert ein Silvesterknaller auf dem Spielfeld, vor dem Gesicht von Dynamo-Keeper Schunin. Das Spiel muss abgebrochen werden.

Es sind ungewohnt klare Worte, die Kanzlerin Merkel in Moskau findet: Sie könne bei einigen russischen Gesetzen nicht erkennen, dass sie der Freiheit der Menschen dienten. Und dann gibt sie dem ehemaligen KGB-Offizier noch einen Rat - doch dieser lässt nichts auf sich sitzen.

Win-win-Situation: Die Börsenplätze Frankfurt und Moskau kooperieren. Künftig könnten so etwa russische Firmen am Main ihren Börsengang wagen, statt wie bisher in London. Moskau verspricht sich umgekehrt von der verstärkten Zusammenarbeit mit der Deutschen Börse ein größeres internationales Renomee als Finanzplatz.

Die Stimmung könnte schlechter kaum sein. Moskau schimpft über "anti-russische Rhetorik" und Verleumdungen, deutsche Politiker kritisieren die "Schauprozesse" in Russland. Schon bevor Kanzlerin Merkel heute mit acht Ministern nach Moskau fliegt, gärt es. Und Merkel zeigt sich besorgt. Von Gudula Hörr

Michail Gorbatschow trauert noch immer um seine vor 13 Jahren verstorbene Frau Raissa. Der letzte Staatschef der Sowjetunion stellt in Moskau sein neues Buch vor. Darin äußert sich der 81-Jährige auch zu seinem politischen Schaffen. Er fühle sich schuldig, die UdSSR nicht rechtzeitig reformiert zu haben, schreibt er.

In den russisch-irakischen Beziehungen kommt es zum Eklat: Unter schweren Korruptionsvorwürfen lässt die Regierung in Bagdad eine für Russland wichtige Vereinbarung platzen: Moskau bleibt auf Kriegsgerät im Wert von mehreren Milliarden Euro sitzen.

Der russische Verteidigungsminister Serdjukow ist seinen Job los. Präsident Putin ersetzt ihn durch den Moskauer Gouverneur Schoigu. Hintergrund sind offenbar Korruptionsvorwürfe.

Der Suchoi Superjet 100 ist das erste in Russland entwickelte Passagierflugzeug nach dem Zerfall der Sowjetunion. Allerdings ist er bisher auch alles andere als ein Verkaufshit, der Absturz einer Maschine bei einem Werbeflug wirkt noch nach. Die Regierung in Moskau will nun mit zinsgünstigen Krediten Käufer anlocken.

Der deutsche Russland-Beauftragte Schockenhoff macht sich mit Kritik an der russischen Justiz im Kreml unbeliebt - Moskau will ihn nicht mehr als Vertreter der Bundesregierung anerkennen. Berlin reagiert mit ungewöhnlich deutlichen Worten.

Nach Monaten in einem Gefängnis in Moskau sind die beiden verurteilten Aktivistinnen von Pussy Riot nun auf dem Weg ins Arbeitslager. Unterstützer sprechen von "Höllenlagern" und machen klar: Die Sängerinnen erwartet nichts Gutes.