NATO

340 Flüchtlinge sind alleine seit Beginn des Jahres beim Versuch ertrunken, die Grenze zwischen der Türkei und Griechenland auf dem Wasserweg zu überqueren. Den skrupellosen Schlepperbanden, die dafür verantwortlich sind, soll nun das Handwerk gelegt werden.

Der Westen hält dem Kreml ein Signal der militärischen Stärke entgegen: Die in Brüssel versammelten Nato-Verteidigungsminister schicken zusätzliche Truppen ins östliche Bündnisgebiet. Die Verstärkung soll Wladimir Putin Einhalt gebieten.

• Bilderserie Nato führt ihre Schlagkraft vor

Verteidigungsministerin von der Leyen sagt der Türkei konkrete Unterstützung der Bundeswehr im Kampf gegen Schleuserbanden zu. Das hatte Kanzlerin Merkel bei ihrem Besuch in Ankara angeregt. In Berlin und Brüssel weiß man von nichts.

Seit Jahren rüstet Europa ab - ganz anders als Russland und China, die an militärischer Stärke gewinnen. Experten warnen: Wenn der Westen seine technische Überlegenheit verliert, könnte das im Ernstfall Folgen für die Handlungsfähigkeit der Nato haben.

Seit dem Sturz Gaddafis versinkt Libyen im Chaos. Der Islamische Staat nutzt dies und weitet seinen Einfluss in dem Land weiter aus. Der Westen drängt nun auf einen Militäreinsatz. Doch es gibt eine Bedingung, deren Erfüllung zuletzt in weite Ferne rückte.

Anfang der Woche startet Syriens Machthaber Assad mit russischer Unterstützung eine Offensive im Norden des Landes. Seitdem flüchten Zehntausende Menschen aus der Region um Aleppo in Richtung Türkei. Die hält ihre Grenzen vorerst geschlossen.

Allen Verhandlungen zum Trotz eskalieren die Gefechte im Norden Syriens wieder. Die Türkei bereitet sich auf bis zu eine Million Flüchtlinge vor. Die Bundesregierung will indes deren Weiterreise in die EU verhindern und schickt Polizisten nach Griechenland.

Eine mögliche Beteiligung der Nato am Kampf gegen den IS ist in Deutschland umstritten. Einer der höchsten deutschen Generäle stellt sich nun offen hinter die Position der USA. Selbst Russland könne ein Interesse an dem Einsatz haben, meint er.

Das US-Militär will seine Präsenz in Osteuropa verstärken und so eine deutliche Botschaft an Russland schicken. Für mehr Truppen, mehr Kampfausrüstung und mehr Manöver mit den Nato-Verbündeten werden die finanziellen Mittel deutlich aufgestockt.

Kommt es zu einer direkten Beteiligung der Nato am Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat? Bündnisstaaten wie Deutschland halten das bislang für keine gute Idee. Doch jetzt gibt es eine Anfrage aus den USA.