Ölpreis

Vor allem das billige Öl sorgt dafür, dass es derzeit keine Inflation gibt. Dieser Sondereffekt läuft aber schon bald aus. Wenn die Verbraucherpreise wieder steigen, sind Sachwerte wie Aktien und Gold erste Wahl. Ein Gastbeitrag von Jürgen Mehrbrei

Nach dem Knick in der vergangenen Woche stocken die Anleger wieder ordentlich auf, Telekom- und Lufthansa gehören zu den begehrten Schnäppchen. Doch nicht nur der Dax legt zu, die US-Börsen ziehen gleich mit.

Der weltgrößte Chemiekonzern schlägt sich zum Jahresauftakt wacker. Das bereinigte Ebit sinkt leicht. Doch Sondereffekte verhageln dem Unternehmen den Gewinn.

Da sehen EZB und Fed blass aus: Japan bekämpft mit einem riesigen Ankaufprogramm die Deflation. Der Ölpreisverfall frisst die Effekte aber auf. Geht die Bank of Japan nach dem Inflationsbericht noch mal in die Vollen? Von Jörg Rohmann

Kasachstan, ein ressourcenreiches Riesenland in Zentralasien, leidet unter dem niedrigen Ölpreis. Unpopuläre Entscheidungen stehen an, weshalb Staatschef Nasarbajew die Wahlen vorgezogen hat. Das Ergebnis erinnert an realsozialistische Zeiten.

Ordentlich erholt hat sich der Rubel seit Jahresbeginn - deutlicher als der Ölpreis. Zwar dämpft dies den Anstieg der Verbraucherpreise in Russland, verringert aber auch die Staatseinnahmen. Moskaus Zentralbank schickt den Rubel nun wieder nach unten.

Der US-Dienstleister für Ölbohrungen, Halliburton, hat das erste Quartal 2015 mit einem herben Verlust abgeschlossen. Der Jahresverlauf dürfte kaum besser werden. Vor allem in den USA steht die Branche vor einem schmerzhaften Umbruch.

Dem südamerikanischen Land Venezuela geht es derzeit wirtschaftlich schlecht. Da kommt dem in der Kritik stehenden Präsidenten Maduro Finanzspritze aus China recht. Das Reich der Mitte ist derzeit der größte Investor Venezuelas.

Der Markt für Rohöl kommt wieder in Fahrt - Chinas Konjunkturmaßnahmen und eine sich gleichzeitig verringernde US-Produktion lassen die Preise wieder steigen. Ein Experte zerstreut jedoch Sorgen vor bald deutlich höheren Benzinpreisen.

Die Rahmenbedingungen für die deutsche Wirtschaft sind derzeit sehr günstig. Der Ölpreis niedrig, die Zinsen niedrig, der Euro-Kurs niedrig - die Bundesregierung beurteilt die Wachstumsprognose für Deutschland besser als zunächst erwartet.