Wirtschaft

Gewinn bricht ein BASF leidet unter Ölpreisrückgang

Vor der Unternehmenszentrale in Ludwigshafen.

Vor der Unternehmenszentrale in Ludwigshafen.

(Foto: REUTERS)

Der weltgrößte Chemiekonzern schlägt sich zum Jahresauftakt wacker. Das bereinigte Ebit sinkt leicht. Doch Sondereffekte verhageln dem Unternehmen den Gewinn.

Der starke Ölpreisverfall hat beim weltgrößten Chemiekonzern BASF im Auftaktquartal erwartungsgemäß am Gewinn gezehrt. Positive Währungseffekte und gestiegene Mengen im Öl- und Gasgeschäft führten dagegen zu einem Umsatzwachstum. Sie konnten jedoch den vor allem ölpreisbedingten Rückgang der Verkaufspreise nicht ausgleichen.

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Die Jahresprognosen bestätigte der Konzern. Neue mittelfristige Ziele will BASF im September auf einer Investoren- und Analystenkonferenz bekannt geben. "Sie können davon ausgehen, dass BASF dynamisch wachsen will und wird", sagte Vorstandschef Kurt Bock.

Umsatz stabil

Wegen des stark gesunkenen Ölpreises sind insbesondere die Preise für Basischemikalien im ersten Quartal gefallen. Zudem wurde BASF von erhöhten Rückstellungen für das aktienkursbasierte Vergütungsprogramm für Manager belastet, da der Aktienkurs seit Jahresanfang stark gestiegen ist. Deutliche Ergebnissteigerungen erzielte BASF dagegen in den Chemiesegmenten und im Pflanzenschutzgeschäft. Sie reichten allerdings nicht aus, um den Ergebnisrückgang auf Konzernebene vollständig kompensieren.

In den Monaten Januar bis März fiel das um Sondereinflüsse bereinigte operative Ergebnis (Ebit) um zwei Prozent auf knapp 2,1 Milliarden Euro. Damit ging es noch stärker zurück als Analysten erwartet hatten. Unter dem Strich verdiente BASF mit 1,17 Milliarden Euro knapp ein Fünftel weniger als im Vorjahr. Grund für den starken Rückgang war vor allem eine deutlich höhere Steuerbelastung und geringere steuerfreie Sondererträge als im Vorjahr. Die Konzernerlöse konnte BASF mit knapp 20,7 Milliarden Euro um fast drei Prozent verbessern. Höhere Absatzmengen und positive Währungseffekte haben zu dem Anstieg geführt.

"Aus unserer Sicht ist der Start in das Jahr insgesamt gelungen", sagte Bock. Der Ergebnisrückgang im Öl- und Gasgeschäft sei geringer ausgefallen, als manche mit Blick auf die Halbierung des Ölpreises erwartet hätten.

Auch Analysten der LBBW sprachen von einer starken operativen Entwicklung im ersten Quartal. Die Segmentergebnisse seien zum Teil deutlich besser als erwartet ausgefallen.

Gas-Geschäft lindert Ölpreis-Minus

Die stark gesunkenen Öl- und Gaspreise haben im Segment Öl- und Gas deutliche Spuren in der Quartalsbilanz hinterlassen. Das Ebit vor Sondereinflüssen fiel um sechs Prozent auf 437 Millionen Euro. Dass der Einbruch insgesamt nicht höher ausfiel, war dem guten Gashandelsgeschäft zu verdanken. Im Arbeitsgebiet Exploration & Production ging das bereinigte Ebit um fast ein Drittel zurück. Die Erlöse stiegen dank höherer Mengen im Gashandelsgeschäft deutlich um 17 Prozent auf knapp 5 Milliarden Euro.

Deutliche Gewinnsteigerungen verzeichneten die Chemiesegmente und das Pflanzenschutzgeschäft. In der Sparte Functional Materials & Solutions, die etwa Fahrzeug- und Prozesskatalysatoren, Batteriematerialien, Betonzusatzmittel und Hochleistungskunststoffe herstellt, verbesserte sich das Ebit vor Sondereinflüssen um mehr als ein Drittel. Auch die Erlöse legten zu. Gut liefen die Geschäfte in vielen Regionen mit der Automobilindustrie. Sie ist die größte Abnehmerbranche von BASF.

Besser als im Vorjahreszeitraum schnitt auch die Sparte Performance Products ab. Dort produziert BASF unterschiedliche Produkte wie etwa Klebstoffe und Pigmente, Inhaltsstoffe für Haupflegeprodukte und Wasch- und Reinigungsmittel sowie Zusatzstoffe für die Lebens- und Futtermittelindustrie. Die Sparte wird schon seit längerem restrukturiert. "Wir sind hier auf einem guten Weg", sagte Bock.

Für das Gesamtjahr bleibt die BASF SE mit Blick auf die unsicheren Rahmenbedingungen bei ihren Prognosen. Erwartet wird unverändert ein leicht steigender Umsatz in einer Größenordnung von 1 bis 5 Prozent. Das um Sondereinflüsse bereinigte Ebit wird wegen des schwachen Ölpreises auf Vorjahreshöhe erwartet.

Quelle: ntv.de, ppo/jwu/rts/DJ

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