Massenentlassungen bei Bohrfirmen Halliburton sieht für Ölbranche schwarz
20.04.2015, 16:37 Uhr
Mehrere Zehntausend Mitarbeiter der Ölbohrunternehmen sollen ihren Job verlieren.
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Der US-Dienstleister für Ölbohrungen, Halliburton, hat das erste Quartal 2015 mit einem herben Verlust abgeschlossen. Der Jahresverlauf dürfte kaum besser werden. Vor allem in den USA steht die Branche vor einem schmerzhaften Umbruch.
Der niedrige Ölpreis macht dem US-Branchendienstleister Halliburton schwer zu schaffen: Der Konzern stellt sich nach einem Verlust zu Jahresbeginn auf weiteren Gegenwind ein. "Die Branchenaussichten werden in den kommenden Quartalen schwierig bleiben", erklärte Vorstandschef Dave Lesar.
Im abgelaufenen Vierteljahr fiel ein Verlust von 643 Millionen Dollar an, wozu Sonderbelastungen über 1,2 Milliarden beitrugen, unter anderem wegen Abschreibungen. Vor Jahresfrist hatte das Unternehmen noch 622 Millionen Dollar Gewinn gemacht. Der Umsatz fiel im ersten Quartal um vier Prozent auf 7,05 Milliarden Dollar. Er lag allerdings leicht über den Analystenerwartungen. Auch das bereinigte Ergebnis fiel besser aus als erwartet, weil Umsatz und Betriebsgewinn in den Regionen Lateinamerika, Naher Osten und Asien zulegten.
Die Ölpreise liegen derzeit fast nur halb so hoch wie im Juni vergangenen Jahres. Daher kürzen die Bohrgesellschaften ihre Investitionen. Das gilt insbesondere für Nordamerika, wo es in den vergangenen Jahren einen Boom bei der Schieferöl-Gewinnung durch die umstrittene Fracking-Technik gab.
Vor diesem Hintergrund plant Halliburton die Übernahme des kleineren Konkurrenten Baker Hughes für 35 Milliarden Dollar. Die Partner wollen zusammen 13.000 Arbeitsplätze streichen. Marktführer Schlumberger baut sogar 20.000 Stellen ab.
Quelle: ntv.de, mbo/rts