Fast 70 Jahre nach Ende des zweiten Weltkriegs bereitet Polen offenbar eine Klage über Reparationszahlungen vor. In einem Interview sagt der polnische Botschafter in Berlin, ein Vorgehen gegen Deutschland vor US-Gerichten würde geprüft.
Deutschland soll für die Gräueltaten im Zweiten Weltkrieg zahlen - zu dieser Forderung sei die polnische Regierung bereit, sagte Regierungschefin Szydlo vergangene Woche. Nun stößt auch das Parlament, die Sejm, in dieses Horn.
Die Frage nach Reparationszahlungen aus Deutschland an die griechische Regierung mag zwar für Kanzlerin Merkel beantwortet sein, für Ministerpräsident Tsipras besteht sie weiterhin. Mit einem Kurzfilm wirbt Athen in der U-Bahn für Geld aus deutschen Kassen.
Bundespräsident Gauck polarisiert mit seinem Vorschlag der Wiedergutmachung für Verbrechen deutscher Truppen im Zweiten Weltkrieg in Griechenland. Während die Idee in Athen Zustimmung findet, erntet sie in Teilen der Großen Koalition heftigen Widerspruch.
In der Frage etwaiger deutscher Milliarden-Reparationen an Griechenland geht Bundespräsident Gauck in die Offensive: Ein "geschichtsträchtiges Land" wie Deutschland müsse ausloten, "welche Möglichkeiten von Wiedergutmachung es geben könnte".
Griechenland wird seine Schulden komplett zurückzahlen - beteuert jedenfalls der griechische Staatspräsident Pavlopoulos. Gleichzeitig schließt er einen Grexit aus - und äußert sich auch zu den Reparationsforderungen an Deutschland.
Wie geht es in der Griechenkrise weiter? Der ehemalige EU-Kommissar Verheugen rechnet mit einem dritten Hilfspaket – und findet in der Debatte um Reparationen klare Worte. Von Timo Kather
Mitten im Schuldenstreit präsentiert Griechenland der Bundesregierung eine konkrete Rechnung über Reparationsforderungen aus dem Zweiten Weltkrieg. Deutschland weist die Forderungen entschieden zurück. Die Presse diskutiert.
Auf rund 278 Milliarden Euro beziffert Griechenland die deutsche Reparationsschuld aus dem Zweiten Weltkrieg. Moralisch ist Berlin in jeder Hinsicht dazu verpflichtet. Doch juristische und politische Gründe sprechen dagegen. Ein Kommentar von Andreas Theyssen