Trotz vieler internationaler Krisen wächst die deutsche Wirtschaft im vergangenen Jahr so stark wie seit 2011 nicht mehr. Zudem schreibt der deutsche Staat schwarze Zahlen. Die Regierung wird hinsichtlich der Wachstumsprognose für 2015 mutiger.
Huch, da ist sie ja schon: Unterm Strich steht bereits beim Haushalt 2014 die ersehnte "schwarze Null" - ein Jahr früher als geplant. Das Finanzministerium frohlockt und gibt die Marschroute für die kommenden Jahre aus.
Eigentlich hatte Wolfgang Schäuble für 2014 mit neuen Schulden in Milliardenhöhe gerechnet. Wegen der guten Lage auf dem Arbeitsmarkt, niedrigen Zinsen und pünktlichen Energiekonzernen darf der Finanzminister nun bereits ein Jahr früher feiern.
Finanzminister Schäuble darf sich freuen: Die Rekordbeschäftigung und der steigende Konsum lassen die Staatskasse laut klingeln. Ein Haushalt ohne neue Kredite rückt in greifbare Nähe. Größer noch dürfte die Freude aber bei den Länderkollegen sein.
Das Streitthema Kalte Progression? Abgeräumt. Die "Schwarze Null"? Durchgeboxt. Rente mit 63, Mindestlohn, Frauenquote? Alles geliefert. CDU-Chefin Merkel ist mit sich zufrieden - doch sie ermahnt ihre Parteifreunde, sich damit nicht zufrieden zu geben.
Schulden tilgen, schwarze Null einhalten, Infrastruktur sanieren und Konjunktur ankurbeln - im vorweihnachtlichen Milliardenpoker von Bund und Ländern dürften nicht alle Wünsche in Erfüllung gehen. Die Länderminister zeigen schon mal ihre Muskeln.
In Deutschland werden künftig die Investitionen sinken, gleichzeitig die Sozialausgaben wachsen. Das prognostiziert der Bundesrechnungshof, der von einer Gefahr für einen stabilen Haushalt spricht. Die Rede ist von einer "strukturellen Schieflage".
Der Bundestag hat zum ersten Mal seit 1969 einen Haushalt beschlossen, der ohne neue Schulden auskommt. Das klingt gut. Allerdings ist umstritten, ob die Schwarze Null der Bundesrepublik nützt oder schadet. Die wichtigsten Argumente. Von Issio Ehrich
Der Bundestag gibt dem Haushalt 2015 seinen Segen. Erstmals seit 1969 will der Bund ohne neue Schulden auskommen. Die Regierung betont die Bedeutung dieses Signals. Die Opposition kann die Feierstimmung dagegen nicht nachvollziehen.
Man wolle "nicht alles anders machen, aber vieles besser", verkündet die Thüringer Linken-Chefin bei der Vorstellung des rot-rot-grünen Koalitionsvertrags. Die Botschaft: Niemand muss Angst haben, wenn ein Linker Ministerpräsident wird. Von Hubertus Volmer