Streiks

Seit 15 Uhr läuft der Streik der GDL. Die Wut der Bürger erreicht auch Berlin. Kanzlerin Merkel und Verkehrsminister Dobrindt beziehen nun klar Stellung. Merkel ruft zur Schlichtung auf, Dobrindt geht sogar noch weiter.

Für fast 100 Stunden wird ab Donnerstagfrüh deutschlandweit der Bahnverkehr weitgehend ruhen. Grund genug für die Bundesregierung, etwas von ihrer Zurückhaltung abzurücken. Vor allem die SPD attackiert die Gewerkschaft.

Millionen Reisende müssen in den kommenden Tagen wegen des Streiks der Lokführergewerkschaft GDL mit Zugausfällen bei der Bahn rechnen. Wer nicht aufs Auto umsteigen will, kann eine Fahrt mit dem Fernbus buchen - so geht's.

Der Streik der Bahn trifft auch 100.000 Fußball-Fans. So viele Anhänger fahren pro Wochenende mit dem Zug durch die Republik. Doch dieses Mal sind die Vereine besser auf den Ausstand vorbereitet. Einige organisieren Bus-Shuttles.

Am Nachmittag beginnt der längste Streik in der Unternehmensgeschichte der Bahn. Experten verweisen auf die immensen wirtschaftlichen Folgen. Und der kann durchaus lange über den Ausstand hinaus wirken.

Es hagelt Kritik auf die GDL, obwohl die Politik einst die Grundlagen für das aktuelle Chaos geschaffen hat. Die Rechnung für die Fehler von einst quittiert sie mit einem absurden Vorschlag: Das Streikrecht soll beschnitten werden. Ein Kommentar von Benjamin Konietzny

Die Bahn will den angekündigten Streik der Gewerkschaft GDL in letzter Sekunde juristisch prüfen lassen. In solchen Fällen hat der Konzern Erfahrung mit den Arbeitsgerichten - und zeigt sich skeptisch.

Der Bahnstreik kommt nicht gut an. Vertreter aus Handel und Industrie schlagen die Hände über dem Kopf zusammen und auch die Berliner CDU ist empört. Sie sorgt sich um all die Hauptstadtgäste zum Jubiläum des Mauerfalls.

• Tagelanger Streik der Lokführer "GDL ist auf Amokfahrt"
• Notangebot während des Streiks DB: Ein Drittel der Züge fährt
• 98 Stunden keine Personenzüge Lokführer streiken ab Mittwoch

Vier Tage lang will die Lokführergesellschaft nun streiken - ein Horrorszenario für Pendler und Fernreisende. Die lahmgelegten Züge kosten nicht nur die Bahn Millionen, sondern auch die deutsche Industrie. Auch die Tageszeitungen reagieren mit Unverständnis.

Am Donnerstag beginnt der längste Streik seit Gründung der Bahn AG. Ein paar Züge werden rollen, doch wer halbwegs stressfrei ans Ziel kommen will, sieht sich besser nach Alternativen um. Aber gibt es überhaupt noch welche?