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Immer auf die Kleinen Es reicht, GDL!

Wer mit der Bahn reisen will, sollte sich nach einer Alternative umsehen.

Wer mit der Bahn reisen will, sollte sich nach einer Alternative umsehen.

Die GDL setzt ihren Ego-Trip konsequent fort. Die Bahn steht in ganz Deutschland weitgehend still. Höchste Zeit, dass bei den Lokführern Vernunft einkehrt.

Ausnahmezustand bei der Bahn. Ganze vier Tage soll nach dem Willen der GDL keiner ihrer Züge fahren - weder S-Bahnen, noch Güterzüge, noch ICE. Wegen dieses Streik-Marathons wird heftig auf die kleine Gewerkschaft und ihren Chef Claus Weselsky geschimpft. Ist das angebracht? Ja.

Dieser Streik ist nicht nur überzogen und maßlos, er ist auch überflüssig. Denn es geht der GDL nicht um mehr Geld, es geht ihr um mehr Macht.

Selbstverständlich haben Gewerkschaften das Recht zu streiken, um höhere Löhne oder bessere Arbeitsbedingungen durchzusetzen. Selbstverständlich muss ein solcher Streik dem Unternehmen auch wehtun. Sonst wäre er wirkungslos.

Aber die GDL nutzt dieses wichtige Grundrecht aus, um einen innergewerkschaftlichen Streit für sich zu entscheiden. Sie will nicht nur für Lokführer Tarifverträge abschließen, sondern auch für Berufsgruppen, bei denen die Konkurrenzgewerkschaft EVG stärker vertreten ist.

Das ist ihr gutes Recht. Aber auf viel Verständnis darf sie dafür nicht zählen. Und so erfindet die GDL eine Berufsgruppe namens "Zugpersonal", die es bei der Bahn gar nicht gibt. Wenn man die vielen bei der GDL organisierten Lokführer mit Zugbegleitern und anderen Gruppen willkürlich zusammenschließt, dann hat die GDL hier wohl tatsächlich eine Mehrheit und ein Verhandlungsmandat. Aber nur dann.

Deshalb weigert sich die GDL, gemeinsam mit der EVG zu verhandeln. Sie will das Sagen haben. Unbeirrt hält sie an ihrem Kurs fest - ohne Rücksicht auf Verluste. Gravierende Folgen für die Wirtschaft, Probleme für hunderttausende Pendler und Reisende scheinen ihr ziemlich egal zu sein.

Verantwortungsvoll ist das nicht. Verhältnismäßig auch nicht. Mit dieser Rücksichtslosigkeit tut die GDL weder der Bahn noch sich selbst einen Gefallen. Fast 100 Stunden Dauerstreik sind ein starkes Argument, die Macht der Kleingewerkschaften zu beschränken.

Quelle: ntv.de

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