Weltbank

Die Finanzkrise wird nach Einschätzung von Weltbank-Präsident Zoellick schwieriger werden als bislang angenommen. "Ich denke, wir bewegen uns gerade von einer Finanzkrise in eine umfassende Wirtschaftskrise", sagt der Weltbank-Präsident bei n-tv. Anfang kommenden Jahres folgt nach Zoellicks Einschätzung eine Arbeitsmarktkrise, in Entwicklungsländern zudem eine humanitäre Krise.

Weltbank-Präsident Zoellick fordert wegen der Finanzkrise sofortige Hilfsmaßnahmen für Entwicklungsländer. Viele dieser Staaten stehen seiner Ansicht nach inzwischen gefährlich nahe am Abgrund.

Der Internationaler Währungsfonds gewährt Ungarn Finanzhilfen in Höhe von 12,5 Mrd. Euro. Davon werden dem von der Finanzkrise in Bedrängnis geratenem Land 4,9 Mrd. Euro sofort geliehen. Die Weltbank, die EU und der IWF hatten Ungarn zusammen insgesamt 20 Mrd. Euro zugesagt. Ungarn leidet unter hohen Schulden und einem hohen Etatdefizit.

Nach Gerüchten um die wirtschaftliche Situation Rumäniens reist eine gemeinsame Delegation des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank nach Bukarest, um die Finanzlage zu erkunden.

Der IWF, die Europäische Union und die Weltbank wollen zur Stützung Ungarns in der Finanzkrise 25,1 Mrd. Dollar bereitstellen. Der IWF hat mit der ungarischen Regierung ein Darlehen über 15,7 Mrd. Dollar vereinbart. Die EU will weitere acht Mrd. Dollar bereitstellen, die Weltbank 1,3 Mrd.

Die Produktion von Biosprit hat einem vertraulichen Bericht der Weltbank zufolge die Lebensmittelpreise deutlich stärker in die Höhe getrieben als bisher angenommen. Die Herstellung von Treibstoff aus Pflanzen habe Nahrungsmittel weltweit um bis zu 75 Prozent verteuert, heißt es im Dokument. Es stehe im drastischen Widerspruch zu Einschätzungen der USA.

Im Kampf gegen die weltweite Lebensmittelkrise hat die Weltbank Hilfen in Höhe von 1,2 Milliarden Dollar angekündigt.

Die jüngsten Preissteigerungen seien für die Staatengemeinschaft eine beispiellose Herausforderung globalen Ausmaßes, erklärten die UN.

Im Gegensatz zu Weltbank, IWF und Politikern vieler Länder sieht Bundeskanzlerin Merkel nicht im Einsatz von Biokraftstoffen die Hauptschuld an der Lebensmittel-Preisexplosion.

Angesichts von weltweiten Hungerrevolten haben Weltbank und IWF zur Nothilfe aufgerufen. Foodwatch warnt dagegen bei n-tv vor zu kurzfristigen Maßnahmen.