WM-Qualifikation

Atemberaubende Kombinationen, Tore über Tore, Ballbesitz bis zum Abwinken - die DFB-Elf meistert die Qualifikation zur WM mit Bravour und bietet ein offensives Spektakel. Ob das für den Titel reicht? Wissen wir auch nicht. Aber es geht nur so. Von Stefan Giannakoulis, Stockholm

Fünf Minuten vor Schluss geht Panama in der WM-Qualifikation gegen die USA in Führung, ein Platz in den Playoffs winkt. Mexiko liegt gleichzeitig in Costa Rica zurück, ist damit raus. Doch dann passiert ein Wunder, das einem TV-Kommentator aus Mexiko den Verstand raubt.

Die Fußball-Nationalmannschaft von Bosnien-Herzegowina schafft Historisches: Erstmals qualifiziert sie sich für eine Fußball-WM, was für Griechenland eine Ochsentour durch die WM-Playoffs bedeutet. Auch Fußballzwerg Island träumt noch, während der türkische WM-Traum geplatzt ist.

Für Österreich ist es trotz der verpassten WM-Qualifikation undenkbar, dass Coach Marcel Koller die Fußball-Nationalmannschaft verlässt. Für den Schweizer Koller nicht. Gerüchte, er könnte zum 1. FC Nürnberg abwandern, dementiert er nicht.

Belgien und die Schweiz beeindrucken Europa und haben ihren Trip zur WM nach Brasilien sicher. Die belgische Fußball-Auswahl verdient sich die Qualifikation in Kroatien, die Schweiz in Albanien. Schweden zerstört Österreichs WM-Traum. In Südamerika kommt es zu einem furiosen Finale.

Der letzte Schritt nach Brasilien ist geschafft. Die deutsche Nationalmannschaft qualifiziert sich durch einen souveränen Sieg gegen Irland zum 18. Mal für eine Fußball-WM. Vorne überzeugen Khedira, Schürrle und Özil mit Toren. Hinten muss Keeper Neuer ein paar Mal glänzen.

Belgien träumt schon, Österreich hofft noch und England zittert: Die Ausgangslagen in den europäischen WM-Qualifikationsspielen könnten kaum unterschiedlicher sein. Während die "Roten Teufel" aus Belgien unschlagbar sind, fürchtet das Mutterland des Fußballs ein Debakel.

Die K-Frage ist beantwortet: Ohne Stefan Kießling geht Bundestrainer Joachim Löw in die abschließenden Spiele in der WM-Qualifikation. Trotzdem will er im Notfall auf den Leverkusener setzen. Auch zwei Dortmunder Kandidaten müssen zuhause bleiben.

"Schnee von gestern" hatte Bundestrainerin Silvia Neid den EM-Titel der Fußballerinnen genannt, und es fruchtete: In der WM-Qualifikation zeigen sich die DFB-Elf hellwach. Gegner Russland galt als schwerster Kontrahent. Wenn das stimmt, sorgen die Frauen bald für Rekorde.

Für die WM-Qualifikation fällt Mario Gomez aus. Da könnte Joachim Löw doch Stefan Kießling fragen. Aber vielleicht ruft der Fußball-Bundestrainer auch Kevin Volland an. Und ignoriert weiter den konstantesten deutschen Torjäger. Von Stefan Giannakoulis