Yahoo

"Diese Leute haben mich verarscht", sagt Carol Bartz, nachdem sie 2011 als Yahoo-Chefin rausgeschmissen wird. Der Groll bei ihr dürfte mittlerweile etwas verflogen sein, was bleibt ist ein hübsches Sümmchen an Abfindung - und jede Menge Aktien.

Zum ersten Mal seit dem 3. Quartal 2008 wartet Yahoo wieder mit einem Umsatzwachstum auf. Zudem meldet der Konzern einen überraschend hohen Gewinnsprung. Dennoch finden Analysten im Bericht des Unternehmens ein Haar in der Suppe - ein nicht ganz unwesentliches.

Seit knapp 20 Jahren gibt es Yahoo. Seit 1996 ist der Internetpionier börsennotiert. Trotz weltweit rund 700 Millionen Nutzern steckt der Konzern aber seit Jahren in der Krise. Im Kampf gegen Facebook und Google will das Urgestein wieder zurück zu seinen Wurzeln.

Der neue Yahoo-Chef Scott Thompson zückt den Rotstift: Rund 2000 Jobs fallen weg. Laut US-Medien ist das erst der Anfang. Dabei hat die Belegschaft bereits einige Sparrunden hinter sich.

Facebook bastelt seit Wochen an einer Antwort auf die Patentklage von Yahoo - und schlägt jetzt mit Wucht zurück. In einer Gegenklage geht es um zehn Patente, die das Online-Netzwerk gleich durch eine ganze Reihe von Yahoo-Diensten verletzt sieht. Der Kampf geht weiter.

Das Internet-Urgestein Yahoo zieht gegen Facebook vor Gericht. Der Vorwurf lautet auf Ideenklau. Viele der Technologien, auf denen Facebook fußt, seien Yahoo-Entwicklungen, argumentieren die Yahoo-Anwälte in der Klageschrift. Nach Ansicht von Yahoo hat Facebook auch bei den überlebenswichtigen Werbeanzeigen abgekupfert.

Im Online-Werbemarkt kann Yahoo mit Facebook derzeit nicht mithalten. Dafür wirft der Internet-Pionier dem Rivalen Patentverletzungen vor - und Facebook kann eine Klage so kurz vor dem Börsengang gar nicht gebrauchen. Vor dem Google-Börsengang 2004 schlug Yahoo ähnlich zu.

Für noch nicht mal ganz 10.000 Euro bekommt man bei Renault einen Twingo und jetzt auch den Clio in der Vorgänger-Generation "Campus" und als neu aufgelegtes Sondermodell "Yahoo!".

Die Verhandlungen zwischen Yahoo und seinen Partnern Alibaba und Softbank sind gescheitert. Der kränkelnde US-Internetkonzern wollte seine asiatischen Beteiligungen veräußern. Damit fließen dringend benötigte Milliarden nicht.

Wie geht es weiter mit dem in die Ecke gedrängten Internet-Urgestein Yahoo? Auch nach monatelanger Hängepartie gibt es keine Antworten. Ein Geschäft, das Milliarden in die Kasse gespült hätte, scheint zumindest vorerst gescheitert.