Eurostat-Erhebung Außenhandel in Euro-Zone büßt Tempo ein – Bilanzüberschuss sinkt kräftig
16.10.2025, 12:54 Uhr
Was bedeuten die angekündigten US-Zölle für deutsche Händler?
(Foto: Marcus Brandt/dpa)
Der Außenhandel der Euro-Zone hat im August massiv an Schwung verloren. Der Handelsbilanzüberschuss sank auf 1,0 Milliarden Euro, nach 12,7 Milliarden Euro im Juli, wie das EU-Statistikamt Eurostat mitteilte. "Diese Verringerung ist hauptsächlich auf einen erheblich niedrigeren Überschuss in der Produktgruppe 'Maschinen & Fahrzeuge' zurückzuführen", hieß es. Hier gab es einen Einbruch auf 7,8 Milliarden Euro, nach 18,0 Milliarden Euro im August 2024.
Die Exporte des Euroraums in Länder außerhalb der Währungsunion sanken auf Jahressicht um 4,7 Prozent auf 205,9 Milliarden Euro, während die Importe aus der restlichen Welt um 3,8 Prozent auf 204,9 Milliarden Euro fielen.
"Der internationale Handel der Euro-Zone verzeichnete im August einen weiteren Monat zum Vergessen", sagte Tomas Dvorak vom Analysehaus Oxford Economics. "Die Handelsdaten machen deutlich, dass die externe Nachfrage das Wachstum im Euroraum in absehbarer Zeit nicht ankurbeln wird." Denn die US-Zölle und die zunehmende Konkurrenz aus China belasteten die europäischen Hersteller.
Im Zuge des Zollstreits mit den USA ist der Überschuss im Warenaustausch der Europäischen Union (EU) mit ihrem wichtigsten Handelspartner gesunken. Er fiel auf 6,5 Milliarden Euro im August, nach 15,3 Milliarden Euro vor Jahresfrist. Denn die US-Exporte der europäischen Unternehmen sanken um über 22 Prozent, während der Import aus den USA um fast zwei Prozent zurückging.
Europas Exporteure dürften im US-Geschäft künftig Gegenwind spüren. Durch ein Abkommen mit den USA hat die EU jüngst zwar einen Handelskrieg mit den Vereinigten Staaten abgewendet. Allerdings gilt nun ein Zollsatz von 15 Prozent für die meisten EU-Produkte in der weltgrößten Volkswirtschaft. Dies dürfte die exportorientierte Wirtschaft - vor allem in Deutschland - deutlich belasten.
Quelle: ntv.de, rts