Trotz schwerem Erdbeben in Italien Berlin will nicht mehr Schulden gestatten
31.10.2016, 12:51 UhrDie Bundesregierung hat nach dem erneuten Erdbeben Italien Mitgefühl und Hilfe zugesagt, sich aber gegen höheres Schuldenmachen gestellt. Die Bundesregierung habe die Nachrichten aus Mittelitalien mit Betroffenheit verfolgt, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert.
"Ich will der italienischen Regierung, dem italienischen Volk im Namen der Bundesregierung sagen, dass wann und wo es nötig sein mag, Deutschland an seiner Seite stehen wird", versprach Seibert. Gleichzeitig verwehrte sich Seibert aber dagegen, dass Italien wegen der Kosten für Soforthilfe und Wiederaufbau die europäischen Schuldenregeln brechen darf.
"Der (europäische) Stabilitätspakt hat eine Menge an Flexibilität, die klug angewendet werden kann und angewendet werden soll", meinte der Sprecher von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi hatte nach dem schweren Erdstoß am Sonntag der Bevölkerung sofortige Hilfe und Wiederaufbau versprochen. Dafür werde er die nötigen Gelder bereitstellen.
Italien streitet sich seit Jahren mit den europäischen Partnern um die Haushaltssanierung. Das mit rund 130 Prozent seiner Wirtschaftsleistung verschuldete Land wünscht sich einen größeren Spielraum für die Kreditaufnahme, um die Wirtschaft anzukurbeln. In Mittelitalien hatte am Sonntagmorgen die Erde so schwer gebebt wie seit Anfang der 80er Jahre nicht mehr.
Quelle: ntv.de, DJ