Dresden Durchsuchungen bei mutmaßlichen Mitgliedern von rechtsextremer Kameradschaft
26.06.2018, 10:30 UhrIn Dresden sind die Wohnungen von mutmaßlichen Mitgliedern einer Neonazigruppe durchsucht worden.
Den zehn Beschuldigten im Alter zwischen 24 und 47 Jahren wird Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen, wie die Generalstaatsanwaltschaft Dresden am Dienstag mitteilte. Sie sollen an Straftaten der Freien Kameradschaft Dresden gegen Flüchtlinge, politische Gegner und Polizisten beteiligt gewesen sein. Die Neonazigruppe steht seit längerem im Visier der Justiz. Mit der Razzia sollten weitere Beweismittel in dem Verfahren gesichert werden. Weitere Einzelheiten gaben die Ermittler zunächst nicht bekannt.
Bereits seit drei Jahren laufen Ermittlungen gegen die Freie Kameradschaft Dresden. Dabei geht es unter anderem um die ausländerfeindlichen Ausschreitungen im sächsischen Heidenau im Sommer 2015. Bei den gewaltsamen Protesten gegen die Eröffnung einer Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber waren damals mehr als 30 Polizisten verletzt worden. Zudem wurden eine Flüchtlingsunterkunft und ein alternatives Wohnprojekt in Dresden angegriffen.
Wegen der Krawalle in Heidenau und weiterer Straftaten wurden bereits mehrere Rechtsextreme zu Haftstrafen verurteilt, darunter auch Mitglieder der rechtsextremen Gruppe Freital. Zahlreiche Verfahren laufen noch.
Quelle: ntv.de, AFP