Bedenken seitens Konkurrenten EU gibt Boeing grünes Licht für die Übernahme von Spirit
14.10.2025, 18:04 Uhr
Die streikenden Boeing-Beschäftigten bauen unter anderem Kampfflugzeuge. (Symbolbild)
Der US-Flugzeugbauer Boeing darf den kriselnden Zulieferer Spirit Aerosystems kaufen. Die EU-Wettbewerbshüter in Brüssel gaben am Dienstag grünes Licht für die Übernahme, nachdem Bedenken des europäischen Konkurrenten und Spirit-Kunden Airbus ausgeräumt worden waren. Airbus erhält nun die seine Lieferkette betreffenden Werke, ein Standort in Malaysia geht an eine dortige Firma und alle anderen Geschäftsbereiche an Boeing.
Die EU-Wettbewerbshüter hatten befürchtet, dass Boeing andernfalls dafür sorgen könnte, dass Spirit den Konkurrenten zu schlechteren Bedingungen oder gar nicht mehr beliefert. Außerdem hätte der US-Hersteller möglicherweise Geschäftsgeheimnisse des europäischen Wettbewerbers ausspähen und zum eigenen Vorteil nutzen können.
Airbus übernimmt im Rahmen des Geschäfts zwei Spirit-Werke in den USA sowie Standorte in Frankreich, Marokko, Nordirland und Schottland. Der Flugzeugbauer erhält dafür mehrere hundert Millionen Dollar als Entschädigung von Spirit Aerosystems und hat sich im Gegenzug zu Investitionen in die Werke verpflichtet. Spirit hatte 2023 einen Verlust von 616 Millionen Dollar ausgewiesen.
Boeing hatte Spirit 2005 ausgegründet und war zuletzt weiter der bei Weitem größte Kunde. Der US-Konzern hatte im Juli vergangenen Jahres angekündigt, den Zulieferer zurück ins eigene Unternehmen zu holen und damit auf eine Reihe technischer Probleme bei Boeing-Maschinen reagiert Der Preis liegt bei 8,3 Milliarden Euro, wenn die Schulden des Zulieferers mitgerechnet werden, die auf Boeing übergehen.
Quelle: ntv.de, afp