Schutz vor Luftbedrohungen EU will "Drohnenwall" bis 2027 vollständig einsatzbereit machen
15.10.2025, 16:29 Uhr
Sieht die Aufrüstung nicht als einziges wichtiges Gesprächsthema: Bundeskanzler Friedrich Merz.
(Foto: Ida Marie Odgaard/Ritzau Scanpix)
Die EU will ihr neues, als "Drohnenwall" bekannt gewordenes Drohnenabwehr-System bis Ende 2027 komplett einsatzbereit haben. Das inzwischen in "Europäische Drohnen-Verteidigungsinititative" (Eddi) umbenannte Projekt soll bereits Ende 2026 betriebsbereit und ein Jahr später dann voll funktionsfähig sein, wie die Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch aus EU-Kreisen erfuhr. Die Initiative ist eines von mehreren Vorzeigeprojekten, die die EU-Kommission am Donnerstag als Teil ihres Fahrplans auf dem Weg zur Verteidigungsfähigkeit der EU bis 2030 vorstellen will.
Neben der Drohneninitiative soll das Programm "Eastern Flank Watch" (Ostflankenwacht) die Luftverteidigung an den EU-Grenzen nahe Russland stärken. Es wird erwartet, dass die EU-Verteidigungsminister bei ihrem Arbeitsessen am Mittwochabend erstmals über den Kommissionsfahrplan diskutieren werden. Beim EU-Gipfel der Staats- und Regierungschefs kommende Woche könnten die Mitgliedstaaten dann ihre Unterstützung für das Vorhaben beschließen.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte nach den Luftraumverletzungen in Osteuropa im September einen "Drohnenwall" für Europa angekündigt. Ursprünglich galt die Initiative nur den östlichen Grenzländern der EU. Nach mysteriösen Drohnensichtungen über Flughäfen und Militäreinrichtungen in Dänemark und anderen EU-Ländern kündigte von der Leyen allerdings einen "360-Grad-Ansatz" für die gesamte EU an.
Quelle: ntv.de, AFP