Trotz vieler Kritik Einstieg der Reederei MSC bei Hamburgs Hafenbetreiber HHLA immer wahrscheinlicher
08.07.2024, 14:17 Uhr
(Foto: dpa)
Trotz scharfer Kritik am geplanten Einstieg der weltgrößten Reederei MSC bei Hamburgs wichtigstem Hafenbetreiber HHLA sieht die Hansestadt den von ihr eingefädelten Deal auf Kurs. Bei der Bürgerschaftssitzung am Mittwoch werde mit einer Beschlussfassung gerechnet, erklärte ein Sprecher der Wirtschaftsbehörde am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters. Die Regierungsfraktionen hätten ihre Zustimmung signalisiert. Neben dem Votum der Hamburgischen Bürgerschaft - des Landesparlaments - fehlt auch noch die kartellrechtliche Genehmigung aus Brüssel. Hier stünden die beteiligten Parteien im Austausch mit der EU-Kommission.
"Wir haben derzeit keinen Anlass, von Verzögerungen auszugehen", erklärte der Sprecher dazu. Weiterhin werde ein Abschluss der Transaktion 2024 erwartet. Der Plan des rot-grünen Hamburger Senats, im großen Stil HHLA-Anteile an MSC - den in der Schweiz ansässigen Rivalen der Hamburger Reederei Hapag-Lloyd - abzugeben, hatte in der Hansestadt hohe Wellen geschlagen. In den vergangenen Wochen hagelte es erst auf der Hauptversammlung der HHLA und dann bei einer öffentlichen Anhörung im Wirtschaftsausschuss der Bürgerschaft scharfe Kritik. Dabei fielen Begriffe wie verscherbeltes Tafelsilber und historischer Fehler. Kleinaktionäre kritisierten, dass der Konzern vor allem angesichts seines als besonders wertvoll erachteten Schienengeschäfts Metrans unter Wert verkauft werde.
Quelle: ntv.de, rts